Potlogi im Landkreis Dâmboviţa: Kulturdenkmäler und Wanderungen
Die heutige Reise geht in den Süden Rumäniens, in die Gemeinde Potlogi. Hier können zwei besondere historische Gebäude aus dem 17. Jahrhundert besichtigt werden, nämlich das Brâncoveanu-Schloss und die St.-Demetrius-Kirche.
Ana-Maria Cononovici, 25.04.2018, 17:45
Heute laden wir Sie auf einen Ausflug in eine geschichtsträchtige Gegend vor, die den Wanderer in einem wunderschönen Naturambiente willkommen heißt. Das Dorf Potlogi, zu dem uns die heutige Reise führt, liegt im Südwesten des Landkreises Dâmboviţa, im Süden des Landes. Fährt man mit dem Auto in Bukarest los, erreicht man die Ortschaft in etwa einer Stunde.
Potlogi ist eine relativ alte Ortschaft. Der Ortsname stammt vom alten Begriff potlog“ — ein Stück echtes Leder, mit dem früher die Schuster das Innere der Stiefel auskleideten. Die Ortschaft wurde zum ersten Mal am 6. Februar 1580 urkundlich erwähnt. Im 17. und 18. Jahrhundert genoss das Dorf zahlreiche Privilegien. Sorina Teodora Brad arbeitet bei der touristischen Auskunftsstelle vor Ort. Sie erzählte uns mehr über die Ortschaft und die örtlichen Attraktionen:
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Dorf Potlogi sind das Brâncoveanu-Schloss und die dazugehörende Kirche. Dennoch gibt es in der Umgebung viel mehr Sehenswürdigkeiten. Das Brâncoveanu-Schloss wurde im Jahr 1698 erbaut, im Auftrag des Fürsten Constantin Brâncoveanu. Es sollte die Residenz seines Sohnes Constantin werden. 1683, also bevor die Bauarbeiten am Schloss begannen, wurde die Brâncoveanu-Kirche errichtet. Sowohl das Schloss wie auch die Kirche können besichtigt werden.“
Schloss und Kirche können täglich besichtigt werden. Den Besuchern wird eine begleitete Tour angeboten. Von all den Bauten, die es einmal gab, hielten dem Zahn der Zeit nur das Brâncoveanu-Schloss und die 1683 erbaute Kirche Sfântul Dimitrie stand. Zu sehen sind noch die Ruinen des ehemaligen Herrenhauses sowie einiger Nebengebäude. Um das Schloss herum gab es früher gepflegte Gärten und künstlich eingerichtete Teiche. Das Schloss war früher mit blumigen Dekorationen verziert. Der persische Einfluss war leicht spürbar. Es gab auch Terrassen, die nach außen offen waren — zum Garten und zu den Teichen hin.
Im Brâncoveanu-Schloss können königliche Roben aus der Zeit des Fürsten Constantin Brâncoveanu, aber auch verschiedene Möbelstücke aus der damaligen Zeit gesehen werden. Außerdem können auch Originalteile bewundert werden, wie z.B. eine Reisetruhe des Fürsten. Die Kirche zeugt von der Raffinesse der Kunst zu Zeiten von Constantin Brâncoveanu sowie vom tiefen Glauben des Fürsten. Sorina Teodora Brad, Mitarbeiterin der Touristeninformation in Potlogi, schilderte uns, was für Unterkunftsmöglichkeiten es vor Ort gibt:
Im Dorf Potlogi gibt es das Gasthaus Brâncoveanu. Außerdem gibt es noch eine Pension im Dorf Lunguleţu. Dort werden Bio-Produkte aus dem Eigenbetrieb beim Kochen verwendet. Im Dorf Pitaru, in der Nähe von Potlogi, gibt es ein Hotel, das auch über eine Reitschule verfügt. Es ist ein familien- und kinderfreundliches Hotel, das allerdings auch mit einem Konferenzsaal ausgestattet ist. Die Kinder freuen sich immer, sich im Schwimmbad herumzutoben. Das Restaurant bietet köstliche Speisen.“
In der Umgebung können des Weiteren auch andere Klöster und Einsiedeleien aus dem 16.-17. Jahrhundert besichtigt werden. In der Ortschaft Bucşani gibt es einen Schutzpark, in dem Auerochsen zu sehen sind. Wer Wanderungen mag, kann sich auf einen Ausflug bis zur Ialomiţa-Höhle wagen. Die Stadt Târgovişte, früher Hauptstadt des Fürstentums Walachei, befindet sich auch unweit von Potlogi und ist mit Sicherheit einen Besuch wert.