Nationalpark Măcin-Gebirge: spektakuläre Wanderwege locken Naturbegeisterte aus der ganzen Welt an
Das Măcin-Gebirge ist das älteste Gebirge Rumäniens, im Laufe der Zeit wurde es aber erodiert und erreicht heute die Höhe eines Hügels. Hier können Besucher außergewöhnliche Landschaften und atemberaubende geologische Formationen entdecken.

Ștefan Baciu, 09.04.2025, 15:19
All diese natürlichen Attraktionen befinden sich im 11.000 Hektar großen Nationalpark Măcin-Gebirge. Dan Staicu ist Berater im Tourismusinformationszentrum von Măcin, er erklärt warum, diese hügelige Gegend im Norden der Dobrudscha einen Besuch wert ist: „Das Angebot an Wanderwegen im Măcin-Gebirge ist groß, es gibt 15 Wanderwege. Der bei weitem spektakulärste Weg ist der Pricopanului-Gebirgsgrat mit seinen riesigen Formationen und dem weiten Panoramablick auf die Donau, die Măcin-Senke und die Luncavița-Senke. Entlang der Strecke können wir eine alpine Landschaft mit abgerundeten Felsen bewundern, die bizarre Formen aufweisen, wie den „Finger“ oder die „Hand Gottes“, oder erodierte Monolithen, wie das sogennante „Grab der Riesen“. Auf der Route können wir nun auch der Schildkröte aus Doburdscha begegnen, einer geschützten Art. In der Gegend von Măcin gibt es noch einen weiteren markierten udn ausgeschilderten Weg, das Jijilei-Tal, das ist ein besonders spektakulärer Themenweg.“
Die Landschildkröte aus Dobrudscha eine zum Naturdenkmal erklärte Landschildkrötenart, die sich an trockene Lebensräume angepasst hat. Neben den spektakulären Landschaften, teilweise mit der Donau in der Ferne, auf den Wanderwegen, können die Touristen auch die von Menschenhand geschaffenen Sehenswürdigkeiten genießen, wie unser Gesprächspartner Dan Staicu des Weiteren erzählt: „Interessant sind auch die Festungen, eine davon, die römisch-byzantinische Festung Dinogetia, die etwa 15 km von Măcin entfernt liegt. Historischen Quellen zufolge scheint sie das Hauptquartier einer militärischen Einheit gewesen zu sein und wurde auf dem Gebiet einer geto-dakischen Siedlung errichtet, von der sie ihren Namen Dinogetia erhielt. In der Nähe der Festung wurde ein schönes Kloster errichtet, das einen Besuch wert ist. Nicht weit von Măcin entfernt ist eine weitere Sehenswürdigkeit, die Festung von Troesmis, die am rechten Ufer des Donauarms liegt und von den Römern an der Stelle einer getischen Festung errichtet wurde. Troesmis war ein wichtiger strategischer Punkt, der erstmals in Ovids Pontices erwähnt wird. Später wurde die Siedlung auch von Ptolemäus als Standort der 5. römischen Legion, Macedonica, erwähnt.
In der Nähe der Festung Troesmis befindet sich auch der von Menschenhand geschaffene See Iacobdeal, der sich in einem Becken gebildet hat, das durch den Abbau von Granit entstanden ist und gerade wegen dieser Entstehungsweise einzigartig im Land ist. Die alten Steinbrüche, die ihn umgeben, und die karge, steppenartige Vegetation schaffen eine karge Landschaft, die im Kontrast zu dem klaren, smaragdgrünen Wasser steht.“ Touristen können die Klöster in der Umgebung besichtigen und in den Weinkellern von Măcin Weine probieren, die aus den Weinbergen der umliegenden Hügelgebiete stammen. Man kann in einem der Gasthäuser in den Dörfern rund um den Nationalpark Măcin-Gebirge übernachten. Zum touristischen Potenzial des Măcin-Gebirges trägt deutlich auch die neue Hängebrücke über die Donau, die ebenfalls zu einer Touristenattraktion geworden ist. Die Brücke stellt eine schnelle Verbindung zwischen Brăila und Măcin her. Mit einer Länge von 2 km, 38 Metern über dem Wasser und vier Fahrspuren ist diese Hängebrücke die größte in Rumänien, die längste über die Donau und die drittgrößte Hängebrücke in der Europäischen Union.