Land der Wisente: Naturpark Vânători-Neamţ beherbergt majestätische Tiere
Heute schlagen wir Ihnen eine Reise zurück in die Geschichte vor, in ein märchenhaftes Gebiet – das sogenannte Land der Wisente (rum. Ţinutul Zimbrului) vor. Das naturfreundliche Reiseziel lockt jedes Jahr zahlreiche Touristen an.
Ana-Maria Cononovici, 31.07.2019, 18:00
Das Land der Wisente (rum. Ţinutul Zimbrului) ist ein ökotouristisches Reiseziel. 2016 wurde es zertifiziert und gleich danach, im Jahr 2017, wurde es in die Rangliste der besten 100 nachhaltigen Reiseziele der Welt aufgenommen. Das Land der Wisente ist die einzige Region in Rumänien, die den Einstieg in eine solche, von internationalen Fachleuten erarbeitete Rangliste schaffte. Das Naturschutzgebiet liegt im Norden des Landkreises Neamţ, an der Grenze zum Kreis Suceava. In der Umgebung befinden sich wichtige Klöster wie z.B. Văratec, Agapia und Neamţ. Die Landschaft ist ebenfalls wunderschön.
In der Region kann der Naturpark Vânători-Neamţ“ besichtigt werden. Im Naturpark leben mehrere vom Aussterben bedrohte Tierarten — wie der Braunbär, der Luchs, der Otter, der Wisent, die Wildkatze, der Hirsch. Doch am aller spannendsten ist, dass hier Wisente in freier oder halbfreier Wildbahn leben. Derzeit gibt es im Naturpark insgesamt 40 Wisente, davon kamen 10 in freier Wildbahn zur Welt. In halbfreier Wildbahn leben etwa 12 Wisente. Wir erfuhren, dass die Wisente im Winter einfacher zu beobachten sind. Ob in freier oder halbfreier Wildbahn, die Wisente werden nach den hinterlassenen Spuren am frühen Morgen aufgespürt, damit sie die Touristen später beobachten können.
Nicolae Dolhescu arbeitet bei der Verwaltung des Naturparks Vânători-Neamţ. Er erzählte uns mehr über die Hängebrücke im Naturpark, die eine Einladung zur Erforschung der Natur hinaus schickt:
Wir haben eine Hängebrücke gebaut. Sie ist so hoch wie die Baumkronen. Sie ist 250 m lang und 13 m hoch. Informationsschilder unterrichten die Gäste über die Baum- und Tierarten im Schutzgebiet. Manchmal kann von der Hängebrücke auch ein Blick auf die Wisente erhascht werden. Allerdings ist der Tiergarten ziemlich groß, also ist das zu dieser Jahreszeit weniger wahrscheinlich. Die Wisente müssen gesucht werden.“
Nicolae Dolhescu, der Vertreter der Naturparkverwaltung, sagte uns auch, wo die meisten Besucher herkommen:
Sie kommen von überall, aus dem ganzen Land — Schülerausflüge, Klassenfahrten, aber auch Einzelgäste. Alle, die die Region besuchen — einschließlich des Zoos –, kommen im Nachhinein auch zu uns. Die meisten gehen über die Hängebrücke spazieren, sie besuchen auch das Wisent-Museum sowie das Besucherzentrum. Das Besucherzentrum ist täglich zwischen 10 und 18 Uhr offen. Um Wisente zu beobachten, müssen sich die Besucher mindestens 48 Stunden vor dem Besuch anmelden. Die Wisent-Beobachtungen finden nur in Begleitung eines Rangers statt, und wir müssen sicher sein, dass irgendeiner frei ist. Im Tiergarten kann ein Besuch 2, 3 bis 4 Stunden dauern. Der Naturpark erstreckt sich über 110 Hektar. Die Wisente werden manchmal in einer halben Stunde aufgespürt, ein anderes Mal muss man sie mehrere Stunden lang suchen.“
Um die in halbfreier Wildbahn lebenden Wisente zu beobachten, ist eine passende Wanderausrüstung notwendig. Der Weg führt bergauf durch den Wald bis zum Gipfel, wo sich die Wisente üblicher Weise aufhalten. Die Tiere werden aus der Ferne beobachtet — denn, obwohl der Wisent kein aggressives Tier ist, mag er es nicht, gestört zu werden.