Kurort Amara: Faulschlamm mit heilenden Eigenschaften
Die heutige Reise geht nach Amara, einem Kurort im Südosten Rumäniens. In Amara gibt es einen Steppensee (Lacul Amara), der für die heilenden Eigenschaften seines Faulschlamms bekannt ist.
Daniel Onea, 16.05.2018, 17:45
Unsere heutige Reise geht in den Südosten Rumäniens, nämlich zum Kurort Amara. Die Kleinstadt Amara liegt im Landkreis Ialomiţa, in der Bărăgan-Steppe, einem Teil der Walachischen Tiefebene, am Nordwestufer des gleichnamigen Steppensees (Lacul Amara). Fährt man von Bukarest nach Constanţa mit dem Auto, erreicht man Amara nach halber Entfernung zum Schwarzen Meer.
Die Region um den Amara-See wurde zur Zeit des walachischen Fürsten Matei Basarab erstmals urkundlich erwähnt. Damals wurden die Ländereien dem Kloster in Slobozia geschenkt. Sie gelangten 1864 durch die Säkularisation des Klosterbesitzes an den rumänischen Staat. 1887 erfolgten erste chemische Analysen des Amara-Sees. Daraufhin entwickelte sich am See eine Siedlung als Kurort. Ein Teil der Kuranlagen wurde im Ersten Weltkrieg zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Kurbetrieb intensiviert und auf das ganze Jahr ausgedehnt. Der Amara-See enthält Schwefel, Salz, Magnesium sowie geringere Mengen Jod und Brom. Der Faulschlamm setzt sich zu 40% aus organischen und zu 41% aus mineralischen Stoffen zusammen. Er wird zur Behandlung von Rheumaleiden, Erkrankungen des peripheren Nervensystems, gynäkologischer und dermatologischer Krankheiten eingesetzt. Amara entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem bekannten Kurort, der von Touristen aufgesucht wird, die eine Schlammbehandlung möchten.
Iuliana Sohodoleanu, Vertreterin der Stadtverwaltung, empfiehlt Amara als Reiseziel für Heilbäder und Schlammbehandlungen sowie für verschiedene Therapien wie Hydro-, Helio- oder Elektrotherapie. Dennoch sei auch ein Besuch der örtlichen Sehenswürdigkeiten empfehlenswert, so unsere Gesprächspartnerin:
Ein Aufenthalt in Amara gibt Ihnen die Möglichkeit, die Bărăgan-Steppe wiederzuentdecken. Hier befindet sich der größte dendrologische Park im Südosten des Landes. Er erstreckt sich auf 64 Hektar. Darüber hinaus gibt es hier einen Steppensee, der die Möglichkeit der Schlammbehandlungen anbietet. Wie schon bekannt, tut der Faulschlamm in Amara bei Rheumaleiden sehr gut. Im Laufe des Jahres organisieren wir vier Veranstaltungen. Eine davon — das Jugendpokal — genießt nationales Interesse. Dieses Jahr findet der Event zum 51. Mal statt. Darüber hinaus veranstalten wir weitere drei Festivals: das Schlammfestival, das Fest der Pfannkuchen und das Tourismusfestival. In der Nebensaison ist es nicht notwendig, Unterkunft und Behandlungen im Voraus zu buchen. Doch in der Hauptsaison haben wir viele Anfragen. Da wäre es schon empfehlenswert, sich frühzeitig um einen Behandlungsplatz zu kümmern. Im Landkreis Ialomiţa gibt es außerdem viele Sehenswürdigkeiten. Repräsentativ ist zum Beispiel das Nationale Landwirtschaftsmuseum.“
Das Nationale Museum der Landwirtschaft ist das einzige Museum dieser Art in Rumänien und befindet sich in der Hauptstadt des Kreises, in Slobozia. Es liegt in einem dendrologischen Garten und erstreckt sich auf 12.000 Quadratmeter. Im Museum können unter anderem ein Bauernhof, eine Steinmühle aus dem Kreis Braşov, eine Bauernmühle aus dem Kreis Hunedoara sowie die Holzkirche Sfântul Nicolae“ (St. Nikolaus) gesehen werden. Die Holzkirche gilt als historisches Denkmal, sie stammt aus dem Jahr 1737.
In Amara gibt es vielfältige Unterkunftsmöglichkeiten, unter anderem in Hotels, Motels oder Pensionen und Gasthöfen. Die örtliche Auskunftsstelle für Touristen steht Ihnen jederzeit mit nützlichen Informationen zur Verfügung.