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Hafenstadt Sulina: ehrwürdige Geschichte und malerische Natur

Sulina liegt an der Mündung der Donau ins Schwarze Meer. Früher ein wichtiger Fluss- und Seehafen, verlor Sulina mit der Zeit an Bedeutung. Der alte Leuchtturm, einige alte Villen am Kai und der große Friedhof sind Zeugnisse ihrer Vergangenheit.

Hafenstadt Sulina: ehrwürdige Geschichte und malerische Natur
Hafenstadt Sulina: ehrwürdige Geschichte und malerische Natur

, 26.09.2018, 17:45

Sulina, auch Stadt der vier Leuchttürme“ genannt, ist die am östlichsten gelegene Stadt Rumäniens. Die Stadt liegt an der östlichen Grenze der EU, an der Mündung des Sulina-Arms der Donau ins Schwarze Meer. Die Stadt ist nicht an das rumänische Stra‎ßennetz angeschlossen und daher nur mit dem Schiff erreichbar. Diesbezüglich gibt es zwei Transportmöglichkeiten — ein Schnellschiff und ein klassisches Schiff, mit dem die Fahrt viel länger dauert. Nichtsdestotrotz wissen die Naturliebhaber die etwas längere Donaufahrt zu schätzen.



Ilinca Mihăilă arbeitet als Bibliothekarin in der Bibliothek Jean Bart“ in Sulina. Sie ermuntert uns auf, die Stadt zu besichtigen:



Sulina ist wunderschön — die Natur war gro‎ßzügig mit diesem Gebiet. Die Stadt liegt zwischen der Donau, dem Donaudelta und dem Schwarzen Meer. Eine privilegierte Lage! Die Natur bietet hier die ideale Zuflucht. Über die Donaukanäle kann der berühmte Wald Pădurea Letea erreicht werden. Oder die Ortschaften Caraoman und oder Periprava. Letztere hat eine spannende Geschichte. Im Mittelalter lagen bei Periprava der genuesische Hafen sowie die Burg Licostomo — das Wolfsmaul. Ebenfalls bei Periprava befand sich während des Kommunismus ein Zwangsarbeitslager. Seine Ruinen sind heute noch sichtbar. Auch die Stadt Sf. Gheorghe (Sankt Georg) ist über die Donau erreichbar. Entlang der Kanäle gibt es mehrere Seen. Doch ist nicht nur die Natur wunderschön. Sulina war schon zu byzantinischer und später genuesischer und türkischer Zeit ein wichtiger Fluss- und Seehafen, im 19. Jahrhundert sogar Sitz der Europäischen Donaukommission. Der alte Leuchtturm, einige alte Villen am Kai und der gro‎ße Friedhof sind Zeugnisse ihrer Vergangenheit. Darüber hinaus bewahren und fördern die Stadteinwohner die örtlichen Traditionen.“




Die Stadt lebt von der Grö‎ße vergangener Zeiten. 26 verschiedene Volksgruppen lebten einst vor Ort zusammen. Jede hatte eine eigene Schule sowie eine eigene Kirche, so unsere Gesprächspartnerin. Zusammengefasst: Sulina verfügt über einen langen Sandstrand am Schwarzen Meer, hier kann man baden, in der Sonne liegen, fischen, Vögel beobachten, die Pflanzen- und Tierwelt bewundern. Es können Ruderbootsfahrten und Schiffsausflüge organisiert werden. In der Stadt können das Museum im alten Leuchtturm, der Friedhof, die Altstadt von Sulina, das Wasserschloss besichtigt werden.



Der 17 m hohe alte Leuchtturm in Sulina wurde im Zeitraum 1869–1870 gebaut. Derzeit beherbergt er ein Museum. Das Gebäude wurde im Laufe der Zeit mehrmals umgebaut, die ursprüngliche Struktur wurde allerdings nicht zerstört. Das Museum umfasst eine ständige Ausstellung, die bedeutende Entwicklungen der Stadt vorstellt — vor allem aus der Zeit, als hier die Europäische Donaukommission ihren Sitz hatte. Auch das Leben und Schaffen zweier für die Geschichte der Stadt emblematischen Persönlichkeiten wird vorgestellt — Eugeniu P. Botez (vielmehr unter seinem literarischen Pseudonym Jean Bart bekannt) und der Dirigent George Georgescu. Im Erdgeschoss des Leuchtturms befindet sich ein der Europäischen Donaukommission gewidmeter Raum. Diese wurde aufgrund des Pariser Abkommens vom 30. März 1856 gegründet und war bis 1879 für die Verwaltung des Leuchtturms verantwortlich.



Der Seefriedhof ist ebenfalls eine wichtige Attraktion in Sulina. Die Touristen haben die Möglichkeit, die Vielfalt der Grabsteine zu bewundern. Sie sind ein Beweis der einstigen Multiethnizität des Ortes.



Das höchste Gebäude in Sulina ist das Wasserwerk. Die Legende besagt, Königin Wilhelmine von Niederlanden sei irgendwann gegen Ende der 1890er Jahre in Sulina angekommen. Sie stieg vom Schiff und bat um Wasser. Die Ortseinwohner brachten ihr ein Glas Donauwasser. Als das Königshaus das merkte, beschloss es, die Konstruktion eines Wasserwerks — dem sogenannten Wasserschloss — sowie der Stadtkanalisation zu finanzieren. Das Wasserwerk ist heute noch in Betrieb.

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