Fogarascher Burg – bestens erhaltener Feudalbau
Laut einem Top von Hopper, einer Internetseite für Reiseplanung, steht die Burg Fogarasch im Kreis Brașov (Kronstadt) auf Platz 2 in der Rangliste der schönsten Burgen der Welt.
Ana-Maria Cononovici, 02.04.2015, 19:15
Das Internetportal Hopper, das Informationen zur Reiseplanung bietet, hat eine Rangliste mit den schönsten Schlössern und Burgen der Welt erstellt. Die rumänische Burg Fogarasch (rum. Făgăraș) im Landkreis Brașov (Kronstadt) belegt dabei den 2. Platz. Auf Platz 1 befindet sich das Ende des 19. Jh. im Renaissance-romantischen Stil gebaute Schloss Neuschwanstein, das oberhalb von Hohenschwangau bei Füssen im südlichen Bayern steht. Dritte im Top ist Durham Castle, eine normannische Burg in der Stadt Durham im County Durham, England. Sie steht auf einem Hügel oberhalb des Flusses Wear gegenüber der Durham Cathedral.
Die Burg Fogarasch ist eine der größten und am besten erhaltenen feudalen Burgen in Osteuropa“ steht auf der Hopper-Internetseite. Mehr über die Burg Fogarasch erfahren Sie in den nächsten Minuten von der Direktorin des Fogarasch-Museums, Elena Bojenaru:
Beim Besuchen der Burg Fogarasch kann man den Außenhof, zwei befestigte Verteidigungsmauern und zwei Bastionen besichtigen. Im Inneren der Burg ist die gesamte zweite Etage für das Publikum geöffnet — dort erfährt man viel über die Geschichte der Fogarasch-Gegend. Neulich wurde auch der Gefängnis-Turm zur Besichtigung freigegeben. Dieser Turm diente im Laufe der Jahrhunderte vor allem militärischen Zwecken und als Gefängnis. Zwischen 1945 und 1960 war im Turm ein Gefängnis für Gegner des kommunistischen Regimes eingerichtet. Die rumänischen Besucher bewundern die mittelalterliche Kunst, die dekorative Kunst, die Gemälde und die Skulpturen. Die ausländischen Touristen sind von der traditionellen Volkskunst, von der Hinterglasmalerei-Ikonen und von der einmaligen Tracht der Fogarasch-Gegend besonders angetan. Die ethnographische Abteilung des Museums präsentiert traditionelle Kunsthandwerke wie Töpfern oder Weben und wunderschöne Exponate (dekorative Keramikgegenstände, Volkstrachten aus der Region und handgewebte Teppiche und Tücher). Wir haben auch eine Ausstellung mit Hinterglasmalerei-Ikonen, die in der Fogarasch-Gegend gemalt wurden, und auch einen bemalten Altar vom 17. Jh., aus der evangelischen Kirche der Ortschaft Cincşor (Kleinschenk).“
Die Burg Fogarasch geht auf eine ursprünglich Ende des 14. Jahrhunderts errichtete Burg zurück, die anstelle einer vormaligen hölzernen Befestigung vom 12. Jh. errichtet wurde. Als Zentrum der Krondomäne Fogarasch, dem größten Gut des Fürstentums Siebenbürgen, war die Fogarasch-Burg von großer Bedeutung. Dies spiegelt sich auch in den diversen Ausbauetappen vom 16. und 17. Jh. wider, bei denen die Befestigungen stark ausgebaut wurden. Die im Fogarasch-Gebirge zwischen Siebenbürgen und der Walachei liegende Burg wurde sowohl von den walachischen als auch von den siebenbürgischen Fürsten hochgeschätzt. In ihrer langen Geschichte wurde die Burg nie erobert.
Neben einigen einmaligen Exponaten wie die römische Parade-Maske oder der rekonstruierte Keramikofen kann man im Burgmuseum auch Gegenstände sehen, die den ehemaligen Zünften gehörten, sowie eine Rekonstruktion mit dem Saal des Siebenbürgischen Landtags und einige Teile aus dem Altar der Kapelle. Den Touristen, die die Burg Fogarasch besuchen, stehen Broschüren und Audioguides in rumänischer, englischer, französicher, deutscher und ungarischer Sprache zu Verfügung.