Das Museum der Strohhüte in Harghita
In der heutigen Tourismusrubrik schlagen wir eine Reise in den Landkreis Hargita vor, einen Besuch wert in der Gegend ist das Museum der Strohhüte.
Ana-Maria Cononovici, 13.08.2024, 10:40
In Crișeni, Landkreis Harghita, wurde 2001 auf Initiative von Szőcs Lajos, dessen Familie seit drei Generationen Strohhüte herstellt, ein Museum der Strohhüte eröffnet. Das Museum wurde in einem traditionellen Bauernhaus eingerichtet. Der Sohn des Gründers, Szőcs Lajos junior, der seine Besucher durch das Museum führt, erzählt die Geschichte dieses einzigartigen Museums: „Im Hof des Museums haben wir eine Steinsammlung, die Steine sind natürlich, die Touristen können sehen, wie die Natur aus Steinen verschiedene Formen geschaffen hat, so z.B. wie eine Ente, wie ein Hase, wie Eis, wie ein Laib Brot, wie eine Mütze.
Im Inneren befindet sich ein altes Bauernhaus, das Haus ist etwa 125 Jahre alt.
Ein Bauernhaus mit Eingangstür für Katzen, das ist eine Besonderheit in unserer Gegend. Im inneren Raum werden viele Arten von Hüten ausgestellt. Im ersten Raum sehen wir alle Modelle aus unserem Land, und dort erzählen wir den Touristen, dass ein Strohhut den idealen Schutz der Haut vor Sonnenstrahlungen bietet, wir können mit einem Strohhut Obst und Gemüse sammeln, wir können Hühnern Futter geben, aber nicht nur das. Ein traditioneller Strohhut in unserem Land zeigt an, woher jemand kommt. Man kennt den Träger vielleicht nicht, aber wenn ich den Hut eines Mannes sehe, kann man sofort erkennen, woher er kommt: Maramureș, Sălaj, Satu Mare, Vama, Oltenia, Moldawien. Und noch etwas: Wenn man sich ansieht, wie jemand den Hut trägt, auf welcher Seite er oder sie Verzierungen anbringt, kann man gleich erkennen, welcher Nationalität die jeweilige Person ist.“
Wir lernten auch diese kleinen Geheimnisse, die in Siebenbürgen sehr nützlich sind, um zu wissen, in welcher Sprache man sich begrüßt: Wenn das Ornament auf der linken Seite des Hutes erscheint, bedeutet das, dass der Träger Ungar ist, und wenn das Ornament auf der rechten Seite erscheint, ist der Träger Rumäne. Unser Gesprächspartner kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:
„Wenn ich sehe, dass die Hutkrempe hinten hochgezogen ist, bedeutet das, dass der Träger noch nicht so alt ist und man kann ihn ruhig dutzen, aber wenn ich sehe, dass die Krempe des Hutes sowohl hinten als auch vorne nach unten gebogen ist, bedeutet das, dass der Träger älter ist. Noch etwas möchte ich sagen: die Zahl der Zopfreihen an einem Hut zeigen an, wie reich der Träger ist, das heißt, wie viel Hektar Land er oder sie hatte. Wir können viele Dinge in einem Hut sehen, und deshalb dachte ich, es wäre schön, diese Tradition zu bewahren, die Symbole zu bewahren, sie weiterzugeben, denn es wäre sehr schade, wenn wir unsere Tradition verloren gehen lassen.“
Im ersten Raum sind mehr als 50 Hutarten aus 50 geografischen Regionen zu sehen, im mittleren Raum sind verschiedene Gebrauchs- und Dekorationsgegenstände ausgestellt, und im letzten Raum wird die Technik der Hutherstellung vom Trocknen des Strohs bis zum fertigen Hut gezeigt.
Im Innenhof des Museums kann man den größten tragbaren Hut des Landes sehen und sogar anprobieren. Der riesige Hut hat einen Durchmesser von zwei Metern und ein Gewicht von 2,65 kg und für dessen Herstellung wurden 12 Tage, 500 Meter Strohgeflecht und über 1,5 km Garn benötigt.