Buşteni – frische Luft, Wandern und kulturelle Sehenswürdigkeiten am Fuße des Caraiman-Gebirges
Unsere Reise führt uns heute in die Transsilvanischen Alpen oder anders gesagt in die Südkarpaten. Wir wollen Ihnen einen Ferienort vorstellen, der sowohl für Winter- wie auch für Sommeraktivitäten taugt, nämlich Buşteni.
Ana-Maria Cononovici, 26.08.2015, 17:59
Wir laden Sie heute auf eine Reise in die Karpaten ein. Oder, genauer gesagt, in den Ferienort Buşteni, 135 Km von der Hauptstadt Bukarest entfernt. Der Ferienort liegt im Norden des Landkreises Prahova, im Zentrum von Rumänien, im Prahova-Tal. Die durchschnittliche Seehöhe der Stadt beträgt 850 m.
Buşteni liegt am Fuße des Caraiman-Gebirges, auf dessen Spitze seit 1928 ein besonderes Denkmal steht, nämlich Crucea Eroilor Neamului (das Heldenkreuz). Doch über die frische Luft und die zahlreichen Wandermöglichkeiten hinaus bietet der Ferienort im Prahova-Tal auch viele Sehenswürdigkeiten. Darunter das Geburtshaus des Schriftstellers Cezar Petrescu, das Cantacuzino-Schloss, die im Jahr 1889 errichtete Fürstenkirche Biserica Domnească sowie das Denkmal Ultima Grenadă“ (zu dt. Letzte Granate), das unmittelbar am Bahnhofausgang liegt.
Das Schloss Cantacuzino in Buşteni beherbergt bis Oktober eine Wanderausstellung zur Grafik von Dali. Aus diesem Grund unterhielten wir uns zu diesem Thema mit dem Reiseleiter Laurenţiu David, der eine Einladung an alle Hörer hinausschickte:
Das Schloss Cantacuzino bietet eine wunderschöne Aussicht auf das Bucegi-Gebirge. Dazu ist es ein architektonisches Schmuckstück, erbaut vom Architekten Grigore Cerchez im neurumänischen Baustil. Auch die Geschichte des Bauherrn, des Prinzen Grigore Cantacuzino, ist faszinierend. Die Innenräume beherbergen derzeit die Ausstellung »Dali und die große Weltliteratur« zum Werk von Salvador Dali. Die Ausstellung wird unter dem Titel »Welcome into my brain« (»Willkommen in meinem Kopf«) gezeigt. Im Schloss befindet sich eine in Rumänien einmalige Sammlung, nämlich die Heraldik-Sammlung. Sie umfasst 27 Wappenschilder aus der Moldau und der Walachei, die einst der Ahnen der Familie Cantacuzino gehörten. Das Schloss beherbergt außerdem eine Sammlung von 12 Bildern, die von einem Schüler der Wiener Kunstschule auf Cordoba-Leder gemalt wurden. Die Fenster des Schlosses sind mit aus Murano stammenden, einmaligen Glasdekorationen verziert. Sämtliche Kunstschmiedearbeiten wurden in Paris in Bronze gegossen und sind mit dem Monogramm des Prinzen und der byzantinischen Krone versehen. Darüber hinaus wurde der Boden des Festsaals mit Parkett oder Mosaiken versehen, welche aus Italien gebracht worden sind. Die Keramik wurde so eingebaut, dass sie den Eindruck eines Teppichs hinterlässt. Im Schloss finden gelegentlich Opernkonzerte statt, bei denen Sänger vom Bolschoi-Theater auftreten. Derartige Kulturveranstaltungen sind sehr schön.“
Das Cantacuzino-Schloss bedeckt eine Baufläche von 3,5 Hektar. Rund um das Schloss wurde eine wunderschöne Parkanlage errichtet. Im Schlossgarten können Sie sowohl köstliche Speisen wie auch die großartige Aussicht auf das Bucegi-Gebirge genießen. Der Schlosshof beherbergt auch eine kleine Kirche, welche aus dem Jahr 1800 stammt und die vom Prinzen Grigore Cantacuzino, dem Nabob“, so wie ihn die Leute für sein Reichtum zu nennen pflegten, aus der Region Maramureş hierher verlegt wurde.
Auch die Kirche des Klosters Zamfira in Buşteni ist einen Besuch wert. Es handelt sich um die erste komplett vom berühmten rumänischen Maler Nicolae Grigorescu bemalte Kirche. Ein Kunstwerk, das er im Alter von 18 Jahren schuf. Hier kann ebenfalls eine Kirchenkunstsammlung besichtigt werden. Sie umfasst auf Holz und Glas bemalte Ikonen sowie weitere Kultobjekte aus dem 18.-20. Jahrhundert. Einen Besuch wert ist auch die Fürstenkirche Biserica Domnească, gestiftet von König Karl I. und der Königin Elisabeth. Hier können die zwei mit dem Landeswappen versehenen königlichen Sessel bewundert werden, von wo sich der König und die Königin die Messen anhörten.
Die Wanderlustigen unter Ihnen sind in Buşteni ebenfalls richtig untergebracht. In der Umgebung gibt es Wanderwege von höchstens zwei Stunden, für Anfänger, wie etwa den Wanderweg zum Wasserfall Urlătoarea, oder längere Routen, von 4-5 Stunden, zum Canton Jepi“ oder zur Almhütte Piatra Arsă, zum Bergtal Valea Jepilor, zur Almhütte Cabana Caraiman, zur Berghütte Cabana Babele oder zum Hotel Peştera. Egal welchen Weg Sie wählen, werden Sie einen Höhenunterschied von mehr als 1.000 m bewältigen müssen. Hier befinden sich auch zwei geheimnisvolle und sehr populäre Felsenformationen: Sfinxul (die Sphinx) und Babele (die Alten Frauen). Am Fuße der Schipiste Kalinderu erwartet Sie ein Alpine Coaster, das Ihren Puls beschleunigen könnte.