Berca im Landkreis Buzău: idealer Startpunkt zur Erkundung der Region
Eine Hauptattraktion der Region Buzău sind die Schlammvulkane (rum. Vulcanii noroioşi). Allerdings hat die Umgebung viel mehr anzubieten, unter anderem Abenteuertourismus, Wandermöglichkeiten, Klosterbesuche und Weinverkostungen.
Daniel Onea, 27.06.2018, 18:00
Weit ausgebreitete Wälder, Schlammvulkane, alte Klöster, interessante Museen — das alles können Sie im südöstlich gelegenen Kreis Buzău in Rumänien finden. Darüber hinaus werden auch Weinverkostungen in der Umgebung angeboten. Denn die Region ist Teil der Weinroute in Rumänien. Abenteuerlich gesinnte Touristen sind ebenfalls willkommen. Im Kreis Buzău können Tätigkeiten wie z.B. Klettern, Off-Road, Wildwasser-Rafting, Gleitschirmfliegen oder Canyoning gebucht werden. Auch das Unterkunftsangebot ist großzügig. Die Ortschaft Berca ist ein günstiger Ort zum Übernachten und ein idealer Ausgangspunkt für die gewünschten Aktivitäten. Wir unterhielten uns mit Simona Tănase, der Eigentümerin einer 4-Sterne-Pension in Berca. Sie empfängt ihre Gäste mit traditionellen Speisen. Auch Trüffel bietet sie ihren Gästen während der passenden Saison an:
Wir regen zu einem gesunden Lebensstil an: frei, ungezwungen und in unmittelbarer Nähe zur Natur. Die Trüffel sind Pilze, die unter der Erde wachsen. Sie sind sehr gefragt und schmecken köstlich. Wir verwenden Trüffel zum Würzen mancher Gerichte in unserer Küche. Die Trüffel haben ein besonderes Aroma, das die Speisen bereichert und einfach lecker macht. Auf Anfrage bereiten wir unterschiedliche Speisen aus Trüffeln. In unserem Hause übernachten sehr oft ausländische Gäste, denn wir arbeiten mit zahlreichen Reisebüros im Ausland zusammen. Die Touristengruppen, die bei uns übernachten, kommen oft aus dem Donaudelta und fahren in die Bukowina. Oder sie fahren vom Flughafen in den Norden des Landes und machen auch hier einen Halt, um auch diese Region kennenzulernen und die Stadt Buzău zu besichtigen. Rumänien erweist sich als eine große Überraschung für die ausländischen Touristen. Rumänien genießt keinen guten Ruf in den ausländischen Medien. Sie kommen hierher und haben viele Vorurteile. Und sie entdecken ein schönes, sauberes Land. Sie verlieben sich in Rumänien und versprechen, wiederzukommen.“
Knappe 82 Km von der Ortschaft Berca entfernt können die in Stein gebauten kleinen Kirchen besichtigt werden. Es sind kleine Wohnungen, in denen vor mehr als 1000 Jahre Mönche lebten. Die in Stein gebauten Mönchsiedlungen stellen eine Attraktion in der Umgebung dar. Trotz des hohen allgemeinen Interesses für die ehemaligen Mönchsiedlungen, wurde das dahinter steckende Geheimnis bis heute nicht enthüllt. Wie zum Beispiel einige Schriften, die auf das Jahr 1000 v.Chr. zurückgeführt werden, deren Herkunft aber immer noch unklar ist. Nur 6 Km von Berca liegen die Schlammvulkane (rum. Vulcanii noroioşi). Die Schlammvulkane sind wenige Meter hoch. Sie entstehen durch Gase, die aus ca. 3000 m Tiefe durch ton- und wasserhaltige Schichten aufsteigen. An der Erdoberfläche trocknet der Schlamm und bildet Strukturen, die einem Vulkan ähneln. Allerdings gibt es in der Gegend auch andere Sehenswürdigkeiten, so Simona Tănase, unsere Gesprächspartnerin:
Neben den Schlammvulkanen empfehle ich auch einen Besuch zum alten Kloster. Es wurde zur Zeit des Fürsten Brâncoveanu gestiftet und ist etwa 360 Jahre alt. Das Kloster liegt auf einem Hügel, der über den ehemaligen Handelsweg, der die Walachei mit dem Burzenland verband, emporragt. Das Kloster war für eine Weile gesschlossen, ab 2003 wurde es allerdings wieder geöffnet. An dem Ort, wo derzeit das Kloster liegt, war vor Zeiten eine Burg. Von dort gehen zahlreiche unterirdische Kanäle aus, die zu verschiedenen Ortschaften in der Region führen.“
Die Bewohner von Berca legen großen Wert auf Traditionen. Die Gasthauseigentümer fördern herkömmliche Sitten und Bräuche. Dazu Simona Tănase:
Wir bewirteten vor kurzem eine Gruppe von amerikanischen Touristen. Sie kamen zu uns, um rumänische Volkstänze zu lernen. Dafür luden wir eine örtliche Volkstanzgruppe zu uns ein. Diese stellten ihnen Volkstänze aus der Umgebung von Buzău vor. Danach gaben sie den Amerikanern Tanzunterricht den ganzen Abend lang. Wir haben mit der Zeit eine Strategie zur Förderung örtlicher Traditionen entwickelt. Wir organisieren alljährlich das Fest der Pleşcoi-Würste, die mittlerweile eine eingetragene geschützte Marke sind. Aber auch zu unterschiedlichen anderen Anlässen, wie z.B. im Frühjahr zum Märzchen-Tag, zu Ostern, aber auch zu Weihnachten, veranstalten wir verschiedene Festivals. Volksmusik und Volkstänze haben dabei einen großen Stellenwert. Rumänien ist ein sehr gastfreundliches Land. Unsere Devise ist: Gastfreundschaft und Raffinesse.“