Auf den Spuren des Grafen Dracula: Der Tihuţa-Pass
Heute reisen wir in den Norden Rumäniens, in eine von Touristen hochgeschätzte Gebirgsregion unseres Landes. Mineralquellen, weite Wälder, Ferien am Bauernhof – all das können die Touristen im Bârgău-Tal erleben.
Daniel Onea, 21.02.2018, 17:45
Der Tihuţa-Pass ist ein Gebirgspass in den Ostkarpaten, im Bârgău-Gebirge. Er befindet sich in 1200 m Höhe. Die Passstraße verbindet die siebenbürgische Stadt Bistriţa/Bistritz im Westen mit dem Kur- und Wintersportort Vatra Dornei im Osten. Weiter östlich führt die Straße über die Bukowina nach Moldawien. Er ist u.a. auch unter dem Namen Borgo- oder Bârgău-Pass bekannt. Die Naturlandschaft ist atemberaubend, doch die ultimative Attraktion des Ortes ist die Legende von Dracula. Touristen, die gerne in die Fußstapfen des berühmten Grafen Dracula treten möchten, sind hier am richtigen Ort. Der Schriftsteller Bram Stoker ließ die Hauptfigur seines Romans genau durch dieses Gebiet reisen. Ebenfalls hier befindet sich auch ein Hotel, das den Namen des Vampirgrafen trägt. Unmittelbar davor steht eine Statue, die den Schriftsteller Bram Stoker abbildet. Sie wurde vor 12 Jahren, in Anwesenheit des irischen Botschafters in Bukarest, dort hingestellt. Mehr dazu von Claudia Andron, der Leiterin des Tourismusvereins in Bistriţa-Năsăud (dt. Bistritz-Nassod):
Es geht hier um die wahre Geschichte des Grafen Dracula. Im Roman von Bram Stoker wickelt sich die Handlung im Kreis Bistritz-Nassod, genauer gesagt im Tihuţa-Pass, ab. Demzufolge haben wir Reisepässe ausgestellt, die den Touristen verteilt werden, die durch das Tor Siebenbürgens gehen. Bisstritz-Nassod verbindet die nördlich gelegene Region Marmarosch mit Siebenbürgen. Alle Touristen, die durch das Tor gehen und in Bistritz-Nassod einreisen, bekommen einen Reisepass, der Reiseinformationen und –hinweise für einen Aufenthalt im Land des Grafen Dracula enthält. Bistritz-Nassod bietet vielfältige Tourismusmöglichkeiten.“
Bisstritz-Nassod ist vor allem um Halloween ein sehr beliebtes Reiseziel. Dann wird auch ein Knoblauch-Fest organisiert. Zu diesem Anlass werden örtliche Legenden wiederbelebt. Herkömmliche Traditionen, Bräuche und Sitten treten in den Vordergrund. Geschichten, die von Vampiren, bösen Geistern und guten Feen erzählen, sind allerorts zu hören. Alles dreht sich dabei um den Knoblauch, der im Mittelpunkt aller Veranstaltungen steht. Knoblauch ist bekannt für seine magische Kraft — er gilt als Heilmittel bei Erkrankungen, gleichzeitig aber auch als Gegenmittel, das erfolgreich im Kampf gegen böse Mächte eingesetzt wird. Anlässlich des Knoblauchfestes verkaufen die einheimischen Kunsthandwerker und Bauern selbstgemachte Produkte.
Florina Mureşan ist zuständig für die Förderung des Tourismus. Sie arbeitet bei der örtlichen Verwaltung, in Tiha Bârgăului. Die Region sei wunderschön, sagt sie. Sie empfiehlt die Region für einen Winterurlaub:
Vor Ort gibt es zwei Schipisten, eine kleinere, für Anfänger, und eine etwas längere. Direkt an der Schipiste gibt es auch einen Schi- und Snowboardverleih. Auch das Nonnenkloster Piatra Fântânele befindet sich in der Nähe. Wir verteilen Broschüren mit Informationen über die Region sowohl in englischer wie auch in rumänischer Sprache. Es gibt zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten für jeden Geschmack. Unsere Besucher, die zum ersten Mal in die Region reisen, sind von der wunderschönen Landschaft überrascht. Die Gegend ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Sie ist zum Verlieben schön.“