Am Bâlea-See: Eishotel oder Almhütte bieten einmalige Erlebnisse
Das Eishotel am Bâlea-See in den rumänischen Karpaten heißt auch dieses Jahr seine Gäste willkommen. Jedes Jahr erwarten Sie im Eishotel einzigartige Räume ganz aus Eis sowie weitere Überraschungen.
Ana-Maria Cononovici, 22.02.2017, 17:56
Sonniges Wetter, beißende Kälte, glitzerndes Eis — davon wollen wir heute profitieren! Wo denn sonst als am Bâlea-See, in den rumänischen Südkarpaten. Der See liegt im Făgăraș-Gebirge an der Transfogarascher Hochstraße (rum. Transfăgărașan) zwischen den Bergen Negoiu und Moldoveanu, den beiden höchsten Bergen in den rumänischen Karpaten. Die Transfogarascher Hochstraße ist nur im Sommer bis zum Bâlea-See befahrbar. In der übrigen Zeit ist der See nur von Norden her vom Bâlea-Wasserfall (Cascada Bâlea) aus per Seilbahn erreichbar. Eine Berg- und Talfahrt kostet 30 Lei (umgerechnet etwa 7 Euro). Der Preis gilt für Erwachsene. Kinder bis im Alter von 12 Jahren werden zum halben Preis den Berg hoch und hinunter gefahren.
Was die Entfernung zu den wichtigsten Ortschaften in der Umgebung betrifft, liegt der See rund 77 km von Sibiu (Hermannstadt), 68 km von der Stadt Făgăraş (Fogarasch) und 85 km von Curtea de Argeş entfernt. Das Reiseziel Bâlea-See wird im Winter meistens von Abenteuerlustigen gewählt, sowie von Touristen, die einen etwas ungewöhnlicheren Urlaub erleben möchten. Denn in unmittelbarer Nähe vom See wurde im Winter 2006 das erste Eishotel Osteuropas errichtet. Das Hotel liegt in einer Höhe von 2034 m. Es trug beträchtlich zur wirtschaftlichen Ankurbelung der Umgebung bei. Ausländische wie inländische Touristen finden das Eishotel besonders verlockend. Warum es sich lohnt, einen Ausflug zum Bâlea-See zu machen, erzählt uns der Reiseveranstalter Costin Corboianu:
Das Eishotel wurde zum ersten Mal 2006 erbaut. Seit daher wird es jedes Jahr entsprechend hergerichtet. Heuer bietet es Unterkunft in 16 Doppelzimmern. Es ist das einzige Eishotel in Osteuropa. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch eine Eiskirche. Die Eisskulpturen sind eine Attraktion für die Touristen. Mehrere Heilige und sogar Da Vincis Abendmahl wurden in Eis geschnitzt. Auch der Altar wurde in Eis geschnitzt — ein wunderschönes Spitzenmuster in Eis. Es sind zwei Sehenswürdigkeiten, die während der kalten Saison mit Sicherheit einen Besuch wert sind.“
Die Touristen, die den Bâlea-See besuchen, können entweder im hier eingerichteten Winter-Funpark — mit all dem drum und dran, also Snowmobilfahren, Rodeln, Schlittschuhlaufen — Spaß haben oder die wunderschöne Berglandschaft genießen. Ob so oder so, ein Aufenthalt am Bâlea-See bietet unvergessliche Augenblicke: Das Leben ist schön, gleichzeitig auch kühl im Eishotel. Jedes Zimmer ist unterschiedlich eingerichtet und hat eine andere Bezeichnung“, so der Reiseveranstalter Costin Corboianu.
Das Eishotel ist etwa knappe 3-4 Monate im Jahr offen. Doch lohnt es sich, eine derartige Erfahrung zu machen — es ist ein einmaliges Erlebnis. Das Eishotel empfängt seine Gäste jedes Jahr mit einem neuen Thema — dieses Jahr: Europa“. Das Hotel bietet heuer Unterkunft in 13 Doppelzimmern. Neben dem Eishotel wurden mehrere Iglus gebaut — für die Gäste, die sich nach mehr Intimität sehnen. Die Iglus sind mit Doppelbetten ausgestattet. Die 13 Zimmer sind unterschiedlich dekoriert — kein Zimmer sieht wie das andere aus. Bei der Innenraumgestaltung wurden ausschließlich Eisskulpturen und –gegenstände verwendet. Die Hotelgäste erhalten beim Check-in kuschelige Decken, Schlafsäcke und Felle, damit sie sich warm halten können. Denn die Durchschnittstemperatur im Eishotel liegt zwischen -2 und 2 Grad Celsius.
Die Erfahrung ist allerdings nicht komplett, wenn die Gäste zum Abendessen nicht ins Ice Restaurant“ gehen. Da haben sie die Möglichkeit, von Eistellern zu essen und Cocktails aus Eis-Bechern zu genießen. Tische und Stühle sind ebenfalls aus Eis. Für die Gäste, die die eisige Kälte weniger gut ausstehen, gibt es eine Alternative. Die Bâlea-Hütte — eine traditionelle Almhütte, die sowohl Unterkunft wie auch Essen anbietet — liegt in unmittelbarer Nähe.
Doch bevor Sie in Richtung Bâlea-See aufbrechen, wäre es empfehlenswert, sich den Wetterbericht anzuhören. Denn bei schlechtem Wetter ist es häufig nebelig. Dann ist es gut möglich, dass Sie keine 2 m weit sehen. Von wegen Natur genießen und einmaliges Eishotel-Erlebnis. Darüber hinaus fährt die Seilbahn bei zu starkem Wind nicht.