Zhu Yadi alias Diana aus China: „Rumänien ist eine unvergessliche Erfahrung“
Rumänische Studenten sehnen sich nach einem Studienaufenthalt im Ausland. Doch das ist keine Einbahnstraße, es sind inzwischen auch immer mehr ausländische Studenten an den Universitäten Rumäniens angemeldet. Darunter auch viele Chinesen.
Carmen Pelin, 22.07.2016, 17:45
Mehrere Universitäten aus Rumänien haben Kooperationsprotokolle mit chinesischen Hochschulen abgeschlossen. Dank der Protokolle können Jugendliche aus dem Reich der Mitte“ hier Geographie, Weinbau oder etwa Fremdsprachen studieren. Überhaupt findet im akademischen und kulturellen Bereich ein reger Austausch zwischen den beiden Ländern statt. In Peking ist im vergangenen Sommer eine Niederlassung des Rumänischen Kulturinstituts offiziell eingeweiht worden. Die chinesische Seite strengt sich derzeit an, im Gegenzug ein chinesisches Kulturzentrum in Bukarest zu gründen. Das Interesse der rumänischen Öffentlichkeit an China wächst von Tag zu Tag — das belegt auch die Beliebtheit, der sich das Konfuzius-Institut der Universität Bukarest erfreut. Und auch andersrum: Am 28. Januar wurde eine Ausstellung zu den Schätzen Rumäniens“ am Nationalmuseum der Volksrepublik China eröffnet. Alle wichtigen Medien des Landes berichteten über die Ausstellung, die täglich von mehr als 1000 Personen besucht wurde.
Indes treffen wir an der Universität in Bukarest eine der Studentinnen aus China, die das Studienjahr 2015-2016 an der Fakultät für Fremdsprachen und Literatur absolvieren werden. Sie heißt Zhu Yadi, allerdings hat sie sich wie alle chinesischen Studenten einen rumänischen Namen ausgesucht.
Ich habe den rumänischen Namen Diana gewählt. Ich stamme aus dem Süden Chinas. Ich studiere in Peking, an der Universität für Fremdsprachen. Jetzt habe ich mich für einen Studienaufenthalt in Rumänien entschieden.“
Was wusste Diana über das Land Rumänien vor ihrer Ankunft?
Ich wusste nicht allzu viel, denn in China sind nicht viele Informationen über Rumänien verfügbar. Jetzt bin ich hier und habe viele Dinge über Rumänien erfahren. Es gibt sehr viele historische Gebäude hier. Die Rumänen sind sehr freundlich und haben mir während meines Aufenthaltes sehr geholfen. Ich finde, die Rumänen haben eine sehr offene Einstellung.“
Sie habe beschlossen, Rumänisch zu lernen und nicht nur Bukarest kennen zu lernen, sondern das ganze Land, sagt Diana. Sie habe mehrere Regionen bereist, am meisten sei sie jedoch von Siebenbürgen angetan.
Die rumänische Kultur und Tradition haben mich interessiert. Die Beziehung zwischen dem rumänischen und chinesischen Volk ist sehr eng. Ich war in Sibiu, Sinaia, Brașov und Sighișoara. Am meisten gefällt mir Sinaia, es ist eine sehr schöne Stadt.“
Diana weiß bereits, was sie nach Abschluss der Studien unternehmen wird und dabei lobt sie ihre rumänische Erfahrung in höchsten Tönen.
Ich möchte Rumänisch-Lehrerin werden oder im Bereich der diplomatischen Beziehungen arbeiten. Ich will also entweder Rumänisch unterrichten oder als Diplomatin tätig werden. Ich habe mich sehr verändert und viel aus Rumänien und außerhalb von China mitgenommen. Es ist eine unvergessliche Erfahrung. Eine derartige Erfahrung kann Denkweisen verändern.“
Das Studium in Rumänien sei eine Startrampe für sie, sagt Diana. Aber um richtig auf dem Arbeitsmarkt anzukommen, müsse man zusätzlich an der eigenen Entwicklung weiterarbeiten.
Deutsch von Alex Sterescu