Thomas Stoop aus den Niederlanden: „Rumänien verzeichnet anhaltende Fortschritte“
Thomas Stoop lebt seit dreieinhalb Jahren in Rumänien und hat sich hier ganz schnell eingelebt. Was er in Rumänien besonders mag, sind der Optimismus, die Meinungsfreiheit und die Aufgeschlossenheit der Rumänen.
Hildegard Ignătescu, 21.01.2019, 17:45
Thomas Stoop lebt seit dreieinhalb Jahren in Rumänien. In den Niederlanden hat er Jura an der Universität in Utrecht studiert, im Anschluss setzte er sein Jurastudium an der Universität in Singapur fort. Seinen ersten Kontakt zu Rumänien verdankt er einem Zufall. Thomas Stopp erläutert die damaligen Umstände:
Vor dreieihalb Jahren hat mich ein guter Freund davon überzeugt, nach Rumänien zu kommen. Als Studenten hatten wir ein Zimmer geteilt, sein Vater war Diplomat und arbeitete schon seit einem Jahr in Rumänien. Er sagte, dieses Land sei fantastisch. ‚Vielleicht hast du nie daran gedacht‘, sagte er, ‚aber Rumänien ist wunderbar. Die Menschen sind warm und offen, sie wissen, wie man Spaß hat und das Land bietet zudem zahlreiche Möglichkeiten.‘ Er schickte mir jeden Tag Fotos und erzählte mir lauter tolle Geschichten über Rumänien. Ich liebe das Abenteuer, vorher hatte ich auch in anderen Ländern studiert und gearbeitet, also habe ich mir gesagt: Warum nicht? Und das hat sich gelohnt. Hier wurde ich ganz gut aufgenommen und bald fühlte ich mich wie zu Hause. Ich bin hier schon seit dreieinhalb Jahren, habe eine wunderbare Freundin und viele Freunde, ich habe nicht nur mit Niederländern in Rumänien Freundschaften geknüpft, sondern auch mit Rumänen. Hier fühle ich, dass ich eine zweite Chance gekriegt habe. Warum bin ich hier geblieben? Weil ich optimistisch in die Zukunft blicke und weil ich deutliche Fortschritte in diesem Land sehe. Wie ich feststellen konnte, lässt sich in der rumänischen Gesellschaft ein anhaltender Fortschritt merken, ich bin mir nicht sicher, ob es sich um einen wirtschaftlichen Fortschritt handelt oder einer anderen Natur, aber Rumänien ist auf dem guten Weg. Wenn man in einer Gesellschaft lebt, in der die Menschen ungeduldig auf morgigen Tag warten und zuversichtlich sind, dass es besser wird, ist das ja ansteckend. Ich liebe es, solche Menschen um mich herum zu haben. Im Laufe der Zeit habe ich hier viele Änderungen erlebt, und das unterscheidet Rumänien von anderen Ländern.“
Thomas Stoop mag die atemberaubenden Landschaften Rumäniens, die er überall bewundern konnte. Er schätzt die Natur, die alten Schlösser mit ihrer besonderen Architektur. Was er hingegen hier nicht mag, erläutert er in den folgenden Minuten:
Den Verkehr. Die U-Bahn und U-Bahn-Stationen könnten modernisiert werden, die Busse sind zwar modern, aber wenn sie im Stau steckenbleiben, dann ist es vergebens. Eine Modernisierung der Infrastruktur würde eine bedeutende Rolle bei der Modernisierung der Stadt spielen, denn das ist tatsächlich ein Nachteil der rumänischen Hauptstadt. Ich wohne in der Nähe einer U-Bahnstation und das ist natürlich mein Verkehrsmittel jeden Tag, also ich bleibe nie im Stau, aber die U-Bahn ist jeden Tag fast voll. Solche Sachen kann man natürlich verbessern und sie sind nur kleine Unannehmlichkeiten in einer generell angenehmen Umgebung.“
Thomas Stoop ist von der traditionellen rumänischen Küche begeistert. Das rumänische Volk sei offen und immer bereit, sich auf Neues einzulassen, was sich auch in seiner Küche widerspiegele, glaubt unser Gesprächspartner. Was würde er mit nach Hause nehmen, sollte er in seine Heimat zurückkehren?
Einen Teil der rumänischer Küche und somit würde ich ein neues Geschäft in meinem Heimatland starten: eine Kette rumänischer Restaurants. Und jetzt muss an dem anbinden, was ich vorhin sagte: Was ich hier in Rumänien am meisten schätze, das wären der Optimismus und das immer mehr zunehmende Interesse der Rumänen für Unternehmensplanung. Die Meinungsfreiheit und die Offenheit der Rumänen, das würde ich natürlich auch mit nach Hause nehmen, das würden wir in den Niederlanden brauchen. Rumänien hat wirtschaftlich viel aufgeholt, aber bei entwickelten Ländern ist das Wachstumstempo viel langsamer. Ich glaube, das rumänische Volk sollte auch in Zukunft dasselbe Interesse und dieselbe Begeisterung gegenüber Neuigkeit und Aufschwung zeigen und natürlich optimistisch bleiben. Optimismus führt nicht nur zum Erfolg, sondern auch zu guten Beziehungen zwischen Menschen und hält auch die Gesellschaft zusammen. Wenn die Menschen optimistisch und motiviert sind, wird dieser Zustand auch für die anderen ansteckend. Bleiben Sie so und Sie werden über die eigenen Grenzen hinausgehen!“