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Ştefania Chen aus China: Rumänische Sprache erweitert mein Horizont

Chen Shu I studiert seit 2014 Rumänisch an der Universität für Fremdsprachen in Peking. Die in Guangdong geborene Frau wusste schon immer, dass sie für ein Jahr in Rumänien studieren will, deshalb nahm sie auch den rumänischen Vornamen Ştefania“ an.

Ştefania Chen aus China: Rumänische Sprache erweitert mein Horizont
Ştefania Chen aus China: Rumänische Sprache erweitert mein Horizont

, 27.05.2016, 17:45

Die konventionelle Geschichte der Beziehungen zwischen Rumänien und China beginnt Ende des 17. Jahrhunderts durch die Schriften des Hohen Hofbeamten Nicolae Milescu, der sich im Dienste Russlands befand. Allerdings beginnen die direkten Beziehungen Ende des 19. Jahrhunderts und werden im Laufe des 20. Jahrhunderts konsolidiert. Seitdem lernen rumänische Studenten Chinesisch und chinesische Studenten Rumänisch — das bringt zwei Länder näher zusammen, die Tausende von Kilometern auseinander liegen. Unser heutiger Gast in der Rubrik Neue Heimat, neues Leben“ ist der lebende Beweis dafür.



Chen Shu I studiert seit 2014 Rumänisch an der Universität für Fremdsprachen in Peking. Die in Guangdong geborene Frau wusste schon immer, dass sie für ein Jahr in Rumänien studieren will, deshalb nahm sie auch den rumänischen Vornamen Ştefania“ an. 2015 machte sie ihren Traum wahr und begann einen einjährigen Studienaufenthalt an der Universität Bukarest. Wir fragten Ştefania Chen, was die rumänische Sprache für sie bedeutet und woher ihre Leidenschaft für die Sprache stammt.



Für mich ist die rumänische Sprache ein wertvolles Instrument, durch das ich die rumänische und die europäische Kultur kennenlerne. Schon als Kind interessierte ich mich für die europäische Zivilisation, dank der vielen Märchen, die mir mein Gro‎ßvater erzählte. Er war Geschichtslehrer. Ich hatte mir bereits viele Kenntnisse über Europa angeeignet und auf dem Gymnasium habe ich dann herausgefunden, dass nicht nur die französische und italienische Kultur interessant sind, sondern auch die Kulturen der südosteuropäischen Länder, allen voran die rumänische Kultur mit ihrer romanischen Sprache und einer engen und guten Beziehung zu meinem Land, der Volksrepublik China. Allmählich habe ich Rumänien immer besser verstanden und die rumänische Sprache zu einem meiner beruflichen Ziele gemacht. Jetzt studiere ich die rumänische Sprache in Ihrem schönen Land.“




Mit der Leidenschaft für eine Fremdsprache geht fast unumgänglich auch die Leidenschaft für das Land und dessen Bewohner einher. Deshalb lieferte Ştefania Chen eine logische Antwort auf die Frage, ob ihr den Rumänien gefalle.



Ja, mir gefällt es sehr in Rumänien. Als ich hier ankam, war der Herbst gekommen; mir wurde gesagt, dass die Luft frisch und der Himmel immer blau seien. Die Bäume wechseln ihre Farbe und alles schien mir wie in einem schönen Gemälde. Als der Winter einkehrte, sah ich zum ersten Mal Schnee — ich stamme aus dem Süden Chinas, wo es überhaupt nicht schneit. Die Menschen hier sind sehr freundlich, sie helfen mir immer, wenn ich mich auf Rumänisch nicht gut verständigen kann. Vor allem meine Professoren hier an der Universität in Bukarest unterstützen mich sehr. Jetzt bin ich schon seit sechs Monaten in Rumänien, ich vermisse mein Zuhause, aber es tut mir auch leid, dass ich am Ende des Semesters dieses schöne Land verlassen werde.“




Was sind die Karrierepläne der Ştefania Chen? — wollten wir zum Schluss wissen.



Ich kann Übersetzerin oder Beamtin werden. Sollte mir die Möglichkeit geboten werden, würde ich gerne an der Festigung der Beziehungen zwischen Rumänen und China arbeiten. Auch wenn Rumänien sehr weit weg von China ist, sind die Beziehungen fortgeschritten. Wir haben hier eine Chance und wir müssen die Beziehung zu Rumänien konsolidieren, nicht nur auf diplomatischer und wirtschaftlicher Ebene, sondern auch im kulturellen Bereich. Ich studiere die rumänische Sprache und Zivilisation und wäre jetzt froh, mich irgendwann den bilateralen Beziehungen zwischen Rumänien und China widmen zu können. Ich möchte später einen Masterstudiengang zur europäischen Zivilisation und Kultur in den USA besuchen, wenn mir die Chance geboten wird. Die USA haben eine sehr offene Kultur und dort könnte ich meinen Horizont erweitern.“




Ştefania Chen beginnt also ihre Lebenserfahrung mit der rumänischen Sprache. Sie hat diese Sprache als persönliche Ausdrucksform gewählt und ist laut eigener Aussage bislang glücklich mit ihrer Entscheidung.




Deutsch von Alex Sterescu

Foto: Piers Posner / eigenes Archiv
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