Schottischer Unternehmer stellt Apfelwein in seiner Wahlheimat Rumänien her
Alan Clark lebt seit 18 Jahren in Rumänien. Rumänien ist jetzt sein zweites Zuhause, das Land in dem er eine Familie und ein erfolgreiches Geschäft gründete.
Hildegard Ignătescu, 02.06.2020, 18:00
Alan Clark ist ein schottischer Unternehmer, der seit 2002 in Rumänien lebt. Das war auch das Jahr, in dem er sein Interesse für Apfelwein entdeckte. Zurest als Hobby, dann als Hersteller. Seit 2015 ist Alan der erste Hersteller von Apfelwein in Rumänien. Das Geschäft ist schnell gewachsen und stellt jetzt seinen Beruf dar. Alan hatte vorher als Berater für europäische Projekte gearbeitet, aus diesem Bereich ist er aber ausgestiegen. Alan erzählt über seinen Neuanfang in Rumänien:
Nach Rumänien bin ich zum ersten Mal 2001 auf Einladung eines französischen Freundes gekommen. 17–18 Jahre hatte ich in einem großen internationalen Unternehmen gearbeitet, dann habe ich mir gesagt, es sei an der Zeit, was Neues zu machen. Unser Plan war, in Rumänien ein Beratungsunternehmen zu gründen, das französische und britische Firmen unterstützen sollte, in Rumänien zu investieren, und umgekehrt, rumänische Firmen zu unterstützen, Geshäftspartner in unseren Ländern zu finden. Das war mein erster Kontakt zu Rumänien, dan kam ich nach Bukarest auch zum zweiten und zum dritten Mal. 2002 habe ich mich entschieden, hier sechs Monate zu bleiben. Heute bin ich immer noch hier.“
Alan Clark hat in Rumänien eine Familie gegründet, Rumänisch gelernt und sich in Bukarest völlig eingelebt. Es war jedoch nicht einfach, ein neues Leben anzufangen. Alan hat die Rumänen mit dem Apfelwein vertraut gemacht und jetzt ist er Apfelwein-Vertreiber für die größten Supermarkt-Ketten in Rumänien. Wir haben ihn gefragt, ob er sich hier zu Hause fühlt:
Ja, natürlich. In meinen ersten sechs Monaten hier habe ich eine Rumänin kennengelernt, wir haben hier eine Familie gegründet, unsere Kinder sind 12 und 15 Jahre alt. Vorher hatte ich auch in Frankreich gelebt. Die Sprache war natürlich ein Problem am Anfang, ich konnte aber Französisch und ich habe Rumänisch ein Jahr lang studiert, um mich mit der Sprache vertraut zu machen. Erst wenn man die Sprache kennt, kann man sich in einem fremden Land einleben. Am Anfang musste ich auch mit der rumänischen Bürokratie kämpfen, um mein Aufenthaltsrechts zu bekommen, und was mir am Anfang in Bukarest auffiel, war, wie verschmutzt die Stadt ist. In Frankreich hatte ich 12 Jahre gelebt und konnte mich dennoch nicht so schnelll wie in Rumänien einleben. Ich bin froh, dass mein Geschäft hier so stark gewachsen ist. Wir sind jetzt in Supermäkten in jeder kleinen, mittleren und großen Stadt zu finden. Wir produzieren Apfelwein aus rumänischen Äpfeln und am Anfang mussten wir sechs oder sogar sieben Tage pro Woche arbeiten. Mein Job ist jetzt meine Leidenschaft.“
Alan Clark hat lange Zeit in Frankreich und in den USA gelebt, als sein zweites Zuhause wählte er jedoch Rumänien. Wir haben ihn gefragt, was ihm hier am meisten gefiel, warum er sich für Rumänien als Wahlheimat entschied:
Die Menschen. Die Menschen in Rumänien sind offen, gastfreundlich, warm und intelligent. Das ist für mich der größte Unterschied zu meinem Heimatland und anderen Ländern. Meiner Meinung nach haben die Rumänen mehr gemeinsam mit den Schotten als die Schotten mit den Franzosen und sogar mit den Amerikanern. Auch in den USA habe ich drei Jahre gelebt, aber sehr gut habe ich mich nur in Rumänien gefühlt. Das kann seltsam klingeln, denn als Schotte sollte ich mehr mit den Amerikanern gemeinsam haben, aber meine Antwort bleibt natürlich: die Menschen. Das Land ist auch sehr schön, die Landschaften sind atemberaubend, die Architektur ist beeindruckend, die Großstädte Rumäniens sind so lebendig. Die Frauen sind bekanntlich sehr schön, aber das ist nicht der Grund, warum ich mich hier so wohl fühle, sondern meine Verbindung zu den Menschen“