Medizinstudent aus Sri Lanka: „Rumänien unterstützt ausländische Studenten“
Prasanna Randula Higgoda aus Sri Lanka studiert seit 2014 Medizin an der Universität in Iaşi (Jassy). Er fühlt sich gut aufgehoben im Land und überlegt, nach dem Studium eine Zeitlang hier zu arbeiten.
Carmen Pelin, 10.12.2018, 18:00
Mein Name ist Prasanna Randula Higgoda. Auf Singalesisch bedeutet ‚Prasanna‘ ‚Schönheit‘ und ‚Randula‘ bedeutet ‚Sonnenschein‘. Ich bin Student im 4. Jahr an der Universität für Medizin und Pharmazie in Iaşi, im Nordosten Rumäniens.“
2013 machte Prasanna Randula Higgoda sein Abitur in Colombo, der Hauptstadt von Sri Lanka, und erhielt ein Stipendium für ausländische Studenten vom rumänischen Außenministerium. Ein Jahr lang lernte der junge Mann die rumänische Sprache an der Fakultät für Philologie der Universität Alexandru Ioan Cuza“ in Iaşi (Jassy), und seit 2014 ist er Student an der Universität für Medizin und Pharmazie Grigore T. Popa“, ebenfalls in Iaşi. Prasanna Randula Higgoda wollte schon immer Arzt werden:
Seit meiner Kindheit träumte ich davon, Medizin zu studieren. Ich möchte den Menschen helfen, ich möchte etwas Gutes für sie tun, sie glücklich machen, und daher habe ich mich entschlossen, Arzt zu werden. Ich werde mein Medizinstudium in Rumänien zu Ende führen, und nach dem Abschluss möchte ich auch einige Jahre lang hier arbeiten. Dann sehen wir weiter. Die Rumänen sind sehr offen und freundlich, ich fühle mich sehr wohl in Rumänien. Ich habe viele Freunde an der Uni, sie sind immer hilfsbereit.“
Prasanna Randula Higgoda ist auch ein begeisterter Bergsteiger. Außerdem treibt er Sport und hört gerne Musik:
Ich gehe oft auf Wanderungen ins Gebirge, ich war im Ciucaş-Gebirge, in der Nähe von Braşov (Kronstadt), auf dem Berg Ceahlău in der Moldau, ich besuchte die moldauischen Städte Vaslui und Botoşani und machte auch einen Ausflug auf der Transfogarascher Hochstraße, im Făgăraş-Gebirge. Ich liebe die Berge, es ist eine Herausforderung, auf die Bergspitze zu steigen, meine physische und psychische Kraft auf die Probe zu stellen — hin und wieder brauche ich einen Adrenalinstoß. Wenn ich Zeit habe, treibe ich auch Sport: Schwimmen, Tischtennis und Karate. Zum Entspannen höre ich moderne Musik, von den rumänischen Bands gefällt mir Carla’s Dreams sehr gut, zum Beispiel die Stücke »Aripile« (»Flügel«) und »Sub pielea mea« (»Unter meiner Haut«).“
In seine Heimat Sri Lanka fliegt Prasanna Randula Higgoda relativ selten. Er vermisst seine Familie, die spezifischen Landesgerichte, das Wetter in Sri Lanka, seine Kindheitsfreunde. Aber seine rumänische Freundin steht ihm immer zur Seite:
Auch wenn ich nicht oft nach Hause fliegen kann, telefoniere ich täglich mit meiner Familie. Ich vermisse meine Eltern und meine zwei älteren Brüder. Einer meiner Brüder ist Chemiker, mein Vater ist Geschäftsmann im Textilienbereich und meine Mutter führt eine Schule für behinderte Kinder. Meine Freundin Raluca Paula Dima lernte ich letztes Jahr auf einem Ausflug im Ciucaş-Gebirge kennen. Sie ist auch eine begeisterte Bergsteigerin, wir gehen sehr oft zelten, im Gebirge fühlen wir uns am wohlsten. Raluca hat irgendwie Macht über mich, sie kümmert sich um mich, hilft mir mit der rumänischen Sprache, wenn ich etwas nicht verstehe oder wenn ich die rumänischen Wörter nicht richtig ausspreche. Sie unterstützt mich auch beim Studium, sie ist einfach großartig.“
Prasanna Randula Higgoda beteiligt sich an studentischen Aktivitäten der Universität in Iaşi, und genießt sein Leben in Rumänien:
Ich koordiniere die Internationale Abteilung der Gesellschaft der Medizinstudenten in Iaşi, ich veranstalte Workshops und Konferenzen für rumänische Studenten und für englisch- und französischsprachige Studenten. Rumänien ist ein tolles Land, das die ausländischen Studenten unterstützt, und dafür bin ich sehr dankbar.“