Medizinstudent aus Israel: Auslandsstudium in Rumänien ist vorteilhaft
Da in Rumänien eine langjährige Tradition des Medizinstudiums besteht, hat sich Hadi Faour vor sechs Jahren für die Medizin- und Pharmazieuniversität in Oradea entschieden. Mittlerweile ist ihm seine Wahlheimat ans Herz gewachsen.
Daniel Onea, 11.12.2017, 20:04
Als er sich vor sechs Jahren für ein Studium der Medizin entschied, suchte sich Hadi Faour keine Universität in Tel Aviv oder Haifa, sondern eine in Rumänien aus. Er bewarb sich also um einen Studienplatz an der Universität im westrumänischen Oradea (dt. Großwardein). Zu seiner Wahlheimat hegt er eine große Zuneigung:
Viele meiner Landsleute studieren Medizin in Rumänien. Rumänien ist allerdings sehr bekannt in meinem Heimatland. Ein Freund von mir hatte auf ein Auslandstudium in Rumänien hingedeutet und ich fand die Idee ganz toll. Ich habe mich letztendlich für Oradea entschieden. Es war nicht einfach, in ein anderes Land zu ziehen, aber in Rumänien habe ich viele Freundschaften mit anderen ausländischen Studenten geknüpft. Die Rumänen, die ich kennengelernt habe, waren ebenfalls sehr gastfreundlich und das war sehr hilfreich.“
Die Studiengebühren spielten auch eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für ein Auslandsstudium in Rumänien, sagt Hadi Faour. Die rumänischen Universitäten bieten niedrigere Studiengebühren als westeuropäische Universitäten. In Rumänien besteht zudem eine langjährige Tradition des Medizinstudiums. Wie sich das rumänische Bildungssystem von dem israelischen unterscheidet, erläutert unser Gesprächspartner:
Am Anfang dachte ich, warum nicht in meinem eigenen Land studieren? In Israel gibt es aber ein Höchstalter für einen Studiumbeginn, das bei 21 Jahren liegt. Darin unterscheiden sich zum einen die zwei Bildungssysteme, nicht zuletzt auch dadurch, dass es in den israelischen Universitäten wenige Medizin-Studienplätze gibt.“
Seitdem er in Rumänien lebt, ist er auf viele und unterschiedliche Menschen gestoßen, von den meisten von ihnen sei er positiv beeindruckt worden, sagt Hadi Faour:
Die Rumänen sind sehr gastfreundlich und das Land ist wunderschön. Es gibt hier so viele Städte, die einen Besuch wert sind: Braşov, Bukarest, Cluj, Timişoara, Arad, dasselbe kann man über die Region Maramuresch sagen. Jede Stadt hat mich in einer unterschiedlichen Weise beeindruckt. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, einen Ort erneut zu besuchen, würde ich mich für die Karpaten oder für die Maramuresch entscheiden. Das war eine wunderbare Erfahrung, nach Rumänien zu kommen und mich hier auch sozial zu engagieren. Ich habe in Oradea einen Verband ausländischer Studenten gegründet und ein Kulturfestival organisiert. Mehr als 1.000 Einwohner haben sich daran beteiligt.“
Aufgrund seiner Erfahrung würde Hadi Faour allen Jugendlichen empfehlen, sich für ein Studium in Rumänien zu entscheiden:
Ein Studium der Medizin in Rumänien ist meiner Ansicht nach empfehlenswert, denn in Rumänien besteht bekanntlich eine langjährige Tradition in diesem Bereich. Rumänien ist zudem ein tolles Land mit tollen Menschen. Wem sich für ein Auslandsstudium in Rumänien entscheidet, möchte ich zudem empfehlen, die Landessprache zu lernen. Selbst wenn man als Ausländer in Rumänien auf Englisch studieren kann, finde ich es sehr sinnvoll und nützlich, Rumänisch zu lernen. Das öffnet einem viele Türen. Im Medizinbereich werden natürlich viele Tagungen und Kongresse in rumänischer Sprache organisiert und als Auslandsstudent in Rumänien kann man auf dieser Art und Weise so vieles erfahren.“