Medizinstudent aus Ägypten bereitet sich auf Assistenzarzt-Prüfung vor
Mohammed Elmaddawi aus Ägypten studiert an der medizinischen Fakultät in Bukarest. Er hat sich in Rumänien schnell eingelebt, die rumänische Sprache schien ihm jedoch am Anfang nicht leicht.
Roxana Iorgulescu Bandrabur, 28.01.2020, 18:00
Mohammed Elmaddawi studiert in Bukarest an der medizinischen Fakultät Carol Davila“. Wie er sich für das Land entschieden hat, wo er seit vier Jahren lebt, erläutert unser Gesprächspartner:
Mein Vater hat mir geraten, nach Rumänien zu kommen, weil Rumänien ein europäisches Land und das Bildungssystem in Europa viel besser als in meinem Heimatland ist. Nachdem ich das Visum für Rumänien erhalten hatte, habe ich zuerst ein Vorbereitungsjahr an der Uni abgeschlossen, um Rumänisch zu lernen, im Anschluss habe ich ein Stipendium der Ägyptischen Botschaft in Bukarest erhalten.“
Derzeit studiert Mohammed Elmaddawi Allgemeinmedizin auf Rumänisch, eine Sprache, die er schnell gelernt hat:
In meinem Vorbereitungsjahr habe ich Rumänisch gelernt und bei den Vorlesungen war es am Anfang ziemlich schwer, denn die Professoren sprachen schnell und ich dachte, dass ich nichts verstehen werde. Jetzt verstehe ich 90% von dem, was man unterrichtet.“
Mohammed Elmaddawi hat sich in Rumänien schnell eingelebt, selbst wenn die kulturellen Unterschiede zwischen seinem Heimatland und seiner Wahlheimat ihm am Anfang groß schienen:
Die Rumänen mit denen ich in Kontakt bin, haben mir geholfen, alles zu verstehen, sie haben mir erklärt, wie ich mit Menschen und gewissen Situationen umgehen soll. Zudem glaube ich, dass man niemanden nach meiner Kultur beurteilen sollte. Wenn jemand etwas Schlechtes tut, dann kann das nur nach meiner Kultur in der Tat etwas Schlechtes darstellen, vielleicht ist die jeweilige Sache eine gute Sache nach einer anderen Kultur und dem jeweiligen Bildungsstand. Alles, was wir brauchen, ist, meiner Meinung nach, gegenseitiges Verständnis.“
Sein Heimatland weckt immer wieder das Interesse seiner rumänischen Kollegen. Wie unser Gesprächspartner sein Land zusammengefasst präsentiert, erläutert er im Folgenden:
Die Pyramiden, Alexandrien, eine wunderschöne Stadt, die alte Stadt Luxor, die Halbinsel Sinai, die auch wunderschön ist, ich glaube, diese sind die repräsentativsten Orte in Ägypten.“
Mohammed Elmaddawi hat auch Rumänien bereist und neue Freundschaften geknüpft:
Ich habe viele Kollegen, Freunde und Nachbarn, die etwas Gutes für die Gesellschaft tun möchten. Wir haben viele Sachen gemeinsam.“
Für welches medizinisches Fachgebiet hat sich Mohammed entschieden?
Ich bin jetzt Student, nach Studiumabschluss muss ich zunächst die Assistenzarztprüfung bestehen und erst dann darf mich für ein gewisses Fachgebiet entscheiden. Ich denke jetzt an Neurochirurgie, aber eine wichtige Rolle wird auch das Ergebnis der Assistenzarztprüfung spielen.“
Zum Schlus unseres Gesprächs haben wir Mohammed Elmaddawi gefragt, ob er ein Lebensmotto hat:
Natürlich, aber das ist nichts Optimistisches. Es ist eigentlich eine Lebensweisheit, die auf Murphy zurückgeht: Wenn etwas Schlimmes passieren kann, wird es bestimmt passieren. Es ist nicht wichtig, was passieren wird, denn es wird sowieso passieren, also warum heute schon an morgen denken, das können wir auch morgen machen und es morgen erledigen. Wir leben heute und haben keine Garantie, dass wir auch morgen leben werden.“