Kasia Bednarowicz aus Polen volontiert gerne im Ausland
Heute stellen wir Ihnen Katarzyna Bednarowicz aus Polen vor. In der Zeit 2016-2017 beteiligt sie sich in Rumänien an Projekten des Europäischen Freiwilligendienstes.
Carmen Pelin, 31.10.2016, 18:00
Katarzyna (Kasia) Bednarowicz studierte russische Philologie an der Fakultät für Fremdsprachen der Universität Adam Mickiewicz in Poznań (Posen). Von 2013 bis 2014 studierte sie auch in Kroatien an der Universität Zagreb im Rahmen des Programms Erasmus+. Gleich nach ihrer Rückkehr nach Polen reiste sie nach Weißrussland, wo sie einen Monat lang als Freiwillige bei der Restaurierung eines historischen Gebäudes in einem Dorf in der Nähe von Minsk arbeitete. 2014 fährt sie als ehrenamtliche Mitarbeiterin nach Russland; dort wird sie als Dolmetscherin für ausländische Journalisten bei der Winterolympiade in Sotschi tätig. Im selben Jahr besucht sie zum ersten Mal Rumänien, als freiwillige Dolmetscherin beim Internationalen Filmfestival Transsylvanien (TIFF). Katarzyna Bednarowicz:
Da meine Muttersprache Polnisch eine slawische Sprache ist, begleitete ich beim TIFF ausländische Gäste aus Kroatien, Tschechien und Polen. Der Ehrengast des Festivals war der polnische Regisseur und Produzent Krzysztof Zanussi — er wurde auch mit einem Preis für die gesamte Karriere ausgezeichnet. Zwei Tage lang war ich seine Assistentin. Ich kenne und liebe seine Filme, und es war für mich eine wunderbare Erfahrung, mit Krzysztof Zanussi zu sprechen. Es war wirklich beeindruckend.“
Beim Internationalen Filmfestival Transsylvanien 2014 lernte Katarzyna Bednarowicz auch das rumänische Kino besser kennen:
Ich hatte schon einige rumänische Spielfilme von Cristian Mungiu gesehen, die mir sehr gut gefielen. Ich kenne auch den Film »Wenn ich pfeifen will, dann pfeif’ ich« von Florin Şerban. Ich finde die rumänischen Spielfilme sehr gut, weil sie das wirkliche Leben darstellen, nicht wie die amerikanischen Streifen. Die rumänischen Filme sind repräsentativ für das wertvolle europäische Kino. Ich würde gern auch andere rumänische Streifen sehen.“
2015 arbeitet Katarzyna Bednarowicz als freiwillige Dolmetscherin beim Internationalen Filmfestival in Odessa, in der Ukraine. Im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes kommt sie 2016 wieder nach Rumänien, diesmal nach Bukarest:
Als ich zum ersten Mal in Cluj ankam, war ich angenehm überrascht. Ich hatte allerlei über Rumänien gehört, aber die Stadt Cluj/Klausenburg war sehr schön, sehr sauber, eine alte, künstlerische Stadt mit einer besonderen Atmosphäre. Es gab viel zu sehen, zu erleben in Cluj. Ich hatte auch ein polnisches Buch über die rumänische Hauptstadt Bukarest gelesen. Das Buch heißt »Bukarest: Blut und Staub«. Die Autorin, Małgorzata Rejmer, ist in Bukarest verliebt — in den zwei Jahren, die sie in Bukarest verbrachte, lernte sie auch die rumänische Sprache. Ich hatte das Buch vor etwa einem Jahr gelesen und ich war auf der Suche nach einem Auftrag beim Europäischen Freiwilligendienst. Es gab einen Auftrag in Bukarest, und ich sagte mir ‚Ok, ich werde es mal probieren‘.“
Bis Frühjahr 2017 wird Katarzyna Bednarowicz in Bukarest mit der NGO DGT (Do Great Things) zusammenarbeiten. Wie fühlt sich Katarzyna Bednarowicz in der rumänischen Hauptstadt?
Bukarest gefällt mir sehr gut, ich mag das aktive Großstadtleben, aber manchmal wird mir alles ein bisschen zu hektisch, und auch die Umweltverschmutzung stört mich. Nach und nach finde ich mich aber mit dem Leben in Bukarest zurecht.“
Die Polin Katarzyna Bednarowicz hat schon mehrere Orte in Rumänien besucht:
Ich war eine Woche lang in Iaşi, einer Stadt mit einer besonderen Atmosphäre, ich besuchte auch mehrere Ortschaften auf dem Lande und ich fuhr auch ans Schwarze Meer. Die Schwarzmeerküste ist ideal für Ferien, ich konnte mich gut entspannen. Ich war auch im Bucegi-Gebirge — es war eine wunderbare Zeit, die Landschaften waren atemberaubend. Ich würde gern noch ein paar Tage im Gebirge verbringen.“
Katarzyna Bednarowicz, die einen Hochschulabschluss in russischer Philologie hat, ist der Meinung, dass der Freiwilligendienst die Gesellschaft verbessern kann. Durch die Arbeit als Freiwilliger wird man vorurteilsfrei und tolerant. Wie sehen die Zukunftspläne der jungen Polin aus? Katarzyna Bednarowicz:
Schon in den ersten Schuljahren wollte ich Lehrerin werden. Als ich in Poznań meinen Studienabschluss in russischer Philologie machte, wurde mir klar, dass in Polen die russische Sprache kaum studiert wird. Dann hörte ich, dass ich auch Polnisch für Ausländer unterrichten könnte, und eineinhalb Jahre machte ich einen Sonderkurs in diesem Bereich. Vor meiner Reise nach Rumänien machte ich einen Polnischkurs mit einer Gruppe von Ukrainern, die nach Polen kommen wollten. Ich würde gern weiterhin Polnisch für Ausländer unterrichten, vielleicht in Polen, vielleicht in Bukarest. Ausländern die polnische Sprache beibringen — das tue ich am liebsten.“