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Kalt ist cool: Nigerianische Medizinstudentin liebt rumänischen Winter

Obwohl sie auch im heimischen Nigeria einen Studienplatz bekommen hätte, entschied sich die 26jährige Chinyere Onwubiko für eine rumänische Universität.

Kalt ist cool: Nigerianische Medizinstudentin liebt rumänischen Winter
Kalt ist cool: Nigerianische Medizinstudentin liebt rumänischen Winter

, 03.04.2015, 18:22

Die junge Afrikanerin kommt aus einer Stadt im Südosten von Nigeria und studiert heute im 6. Semester an der Medizin- und Pharmauniversität Victor Babeş“ in Timişoara. Schon als Kind wollte sie Ärztin werden, und weil Abenteuerlust und Fernweh sie packten, sah sie sich um nach passenden Studienplätzen — und ihre Entscheidung fiel auf Timişoara — und zwar nicht ganz zufällig:



Das ist eine interessante und lustige Story: Ich hatte mich schon für Rumänien generell entschieden und ging die Liste der Hochschulen im Land durch — da stie‎ß ich auf den Namen »Victor Babeş«. Aufgrund der Schreibweise dachte ich, das hat etwas mit Babys zu tun, und weil ich Kinder mag und Kinderärztin werden will, war das ganz interessant. Ich war froh, eine Hochschule zu finden, die schon vom Namen her auf Kindermedizin spezialisiert ist.“



In Rumänien angekommen, blieb die junge Frau für einige Wochen in Bukarest — dort wurde sie gefragt, warum sie denn unbedingt nach Timişoara will, das sei ja so weit von Bukarest. Darauf sagte sie, nach Timişoara zu wollen, weil sie dort mit Kindern arbeiten werde. Und dann sah sie natürlich, dass der Name Victor Babeş“ — übrigens ein berühmter rumänischer Pionier der Bakteriologie — nichts mit Kindern per se zu tun hat. Aber das macht nichts, weil die junge Medizinstudentin sich in Timişoara schon ein wenig wie zuhause fühlt. Sie stehe, erzählt sie, eher auf kleinere Städte, nicht auf geschäftige Gro‎ßstädte — auch zuhause in Afrika vermeidet sie es, mehr als eine Woche in einer solchen Stadt zu bleiben. Bukarest gefiel ihr beispielsweise weniger.



Nach nur drei Jahren in Rumänien spricht Chinyere die Landessprache recht passabel, auch wenn sie sich schwer tat mit Aussprache, Wortschatz oder Grammatik:



Die Sprache war das schwierigste überhaupt. Ich sprach kein Wort, als ich nach Rumänien kam, unsere Gruppe hatte aber eine echt gute und eifrige und nette Lehrerin. Wir haben also gut gelernt, aber ganz ehrlich gesagt, war es nicht leicht — und es ist immer noch schwer.“



Zum Glück, lacht sie, kann man aber im Medizinstudium auch auf die griechischen oder lateinischen Fachbegriffe ausweichen.



Im rumänischen Banat fühlt sich die junge Nigerianerin ein wenig wie zuhause, weil die Leute hier sehr freundlich und offen sind. Was sie am meisten mag, ist aber überraschenderweise das Klima:



Das klingt zwar seltsam, aber mir liegt das Wetter. Ich mag die Kälte — und am meisten habe ich mich gefreut, als es geschneit hat und ich zum ersten Mal Schnee gesehen habe. Das war toll für mich — ich habe Fotos gemacht und sie nach Hause geschickt! Ich hatte über Schnee gelesen, Schnee in der Presse gesehen — aber nie echten Schnee erlebt. Das hat mich beeindruckt und ich werde das nie vergessen.“



Schnee fand Chinyere so gro‎ßartig, dass sie in Straja in den Karpaten sogar Schifahren lernte. Natürlich sei sie auch oft auf die Nase gefallen, aber nicht zu schlimm, erzählt sie und schwärmt immer noch: das schönste Erlebnis in diesen Jahren in Rumänien, denn die Stadt sieht von ganz oben sehr schön aus.



Bei aller Abenteuerlust hängt Chinyere aber an ihrer Heimat — dort sind auch ihre Eltern und ihre sechs Geschwister geblieben, die ihr immer Mut machen und ohne deren Unterstützung sie nicht auskommen würde. Deshalb will sie nach dem Studium zurück nach Nigeria:



Dort will ich leben und arbeiten. In Rumänien, in Timişoara, hier habt ihr alles, was ihr braucht. Überall gibt es Ärzte aller Art, Zahnarztpraxen usw.… Bei uns ist das noch nicht so. Und deshalb gehe ich nach dem Studium zurück nach Hause — mein Herz ist dort geblieben. Ich würde gerne den Menschen dort helfen.“

Foto: persönliches Archiv
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