Giuseppe Cancedda aus Italien: „Temeswar ist eine der angenehmsten Städte Europas“
Heute stellen wir Ihnen heute Giuseppe Cancedda vor. Er kommt aus Italien und studiert seit zwei Jahren Medizin in Timişoara/Temeswar.
Luana Pleşea, 01.05.2017, 17:45
Giuseppe Cancedda kommt aus der italienischen Stadt Nuri, in der Region Sardinien. Er ist 20 Jahre alt und studiert Medizin im 4. Semester an der Universität für Medizin und Pharmazie Victor Babeş“ in Timişoara/Temeswar. Jeder junge Ausländer, der in Rumänien studiert, hat seine eigene Geschichte, seinen eigenen Traum. Und wie lautet Giuseppes Geschichte?
Mein Traum war schon immer, Medizin zu studieren. Und als meine Eltern mir sagten, es gebe die Möglichkeit, Medizin in englischer Sprache in Rumänien zu studieren, dachte ich, das sei meine große Chance. Ich erkundigte mich über die Studienmöglichkeiten in Europa und erfuhr, dass die Medizinfakultäten in Rumänien, genauer gesagt in Timişoara und Cluj, sehr gut sind. Was mich aber definitiv überzeugt hat, nach Rumänien zu kommen, war, dass hier das Medizinstudium mehr praktische Stunden enthält als in anderen europäischen Ländern. Das bedeutet, dass alles, was theoretisch unterrichtet wird, in einem Labor in Praxis umgesetzt wird. Das ist eine besonders interessante Erfahrung.“
In Timişoara studieren junge Leute aus über 60 Ländern. An der Universität Victor Babeş“ sind etwa 30% der Studenten Ausländer. Timişoara, die 2021 Europäische Kulturhauptstadt wird, ist eine multikulturelle Stadt, in der die ausländischen Studenten sich sehr schnell integrieren können. Dieses Gefühl hatte auch Giuseppe Cancedda:
Als ich zum ersten Mal nach Timişoara kam, war ich tief beeindruckt. Die Stadt ist gepflegt und sauber, und die Rumänen sind sehr gastfreundlich. Von Anfang an hat mir Timişoara gut gefallen — das ist eine multikulturelle Stadt, mit sehr vielen Studenten aus aller Welt. Es gibt auch viele Dienstleistungen und Erleichterungen für Studenten — kurzum: Timişoara ist, meiner Meinung nach, eine der angenehmsten Städte in Europa. Timişoara ist auch eine sehr schöne Stadt, mit vielen Parks, Blumen und Grünanlagen, und das hat mir besonders gut gefallen. Meine Lieblingsplätze in Timişoara sind selbstverständlich der Opernplatz (Piaţa Operei), und auch der alte Festungskern der Stadt (Cetate) rund um den Domplatz (Piaţa Unirii). Wenn ich mich entspannen möchte, mache ich einfach einen Spaziergang oder fahre mit dem Fahrrad den Fluss Bega entlang, je nachdem, wie das Wetter ist. Timişoara ist eine fahrradfreundliche Stadt — man findet überall Radwege und Fahrradabstellplätze.“
Auch wenn Giuseppe Cancedda nach Timişoara gekommen war, weil er Medizin in englischer Sprache studieren konnte, begeisterte er sich sofort für die rumänische Sprache, und beschloss, Rumänisch zu lernen. Seit zwei Jahren spricht er Rumänisch, und möchte unser Land und unsere Kultur besser kennen. Giuseppe Cancedda:
Die Mischung von Architekturstilen in Timişoara hat mir besonders gut gefallen. Die Kathedrale ist ein wunderschönes Gebäude — alle Leute, die nach Timişoara kommen, sind davon tief beeindruckt. Und auch die Oper in Timişoara. Ich bemerkte sofort, dass hier Musik und Kunst hochgeschätzt werden. Das Essen ist auch sehr gut, die hiesigen Gerichte fand ich von Anfang wirklich lecker, sie sind Kombinationen von der Gastronomie verschiedener Kulturen. Ich war auch mehrmals ins Konzert, im Capitol-Saal der Banat-Philharmonie. Es war wirklich schön. Mir gefällt die rumänische Musik, aber ich habe kein Lieblingsgenre — ich höre einfach alles, was im Radio ausgestrahlt wird. Diesen Sommer möchte ich ganz Rumänien bereisen, eine Rumänien-Tour machen. Ich werde an die Schwarzmeerküste und auch ins Gebirge fahren und ich möchte auch die Schlösser Rumäniens besuchen. Mich interessiert die Schlossarchitektur und diesen Sommer werde ich mit Sicherheit einige schöne Schlösser besichtigen.“