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Dr. Dirar Kutaini: Syrischer Nierenarzt engagiert sich für Integration

Zu den größeren Gemeinden von Mitbürgern mit Migrationshintergrund gehören in Rumänien auch Menschen aus dem Nahen Osten. Viele von ihnen kamen noch im Kommunismus nach Rumänien, um hier zu studieren.

Dr. Dirar Kutaini: Syrischer Nierenarzt engagiert sich für Integration
Dr. Dirar Kutaini: Syrischer Nierenarzt engagiert sich für Integration

, 04.12.2015, 18:00

Vor mehr als 25 Jahren kam Dirar Kutaini nach Rumänien, um hier Medizin zu studieren — er wollte Nierenarzt werden und es gelang ihm auch, diesen Traum zu realisieren und ihn sogar zu übertreffen.



Ich habe eine sehr hohe Meinung über die rumänische Medizinschule, sie ist im Ausland, insbesondere in der arabischen Welt, sehr geschätzt. Das sagen fast alle arabischen Absolventen hiesiger Medizinstudiengänge. Ich persönlich habe sehr schöne Erinnerungen, weil ich als Student und als Praktiker viel gelernt habe. Ich habe geforscht, an Kongressen teilgenommen… Abgesehen von Medizin habe ich an der Universität Bukarest auch Jura studiert. Ich habe zweimal an der Carol-Davila-Medizinuniversität in Bukarest promoviert und bin Doktor der Nephrologie mit Spezialfach Dialyse und Doktor für öffentliche Gesundheit und Gesundheitsmanagement.“




Dr. Dirar Kutaini engagiert sich auch nebenfachlich — er versucht, die Kultur seiner alten Heimat und die seiner neuen Heimat zusammen zu bringen: Einen Menschen zu heilen, ist ein Geschenk; eine Mentalität zu heilen, ist schon ein Wunder — so lautet das Motto des Europäischen Rumänisch-Panarabischen Kulturzentrums, dem der Arzt vorsteht. Der Verein will beide Kulturen durch Programme über die jeweilige Geschichte, Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik fördern.



Das Zentrum ist für die arabische Gemeinschaft und für die rumänisch-arabischen gemischten Familien bestimmt — aber natürlich auch für Rumänen, die an der arabischen Zivilisation, Sprache und Kultur interessiert sind. Unser Hauptsitz ist in einem schönen Haus im Zentrum von Bukarest, das uns nach einer Vereinbarung mit einer rumänischen Privatuniversität bereitgestellt wurde. Wir haben hier einen Klub der rumänischen und arabischen Frauen aus Mischehen, einen Kunst- bzw. Kulturklub sowie einen Jugendklub und wir wollen jetzt auch einen Klub der Mediziner und Apotheker einführen. Wir haben auch zwei wichtige Abteilungen — eine für interkulturellen, interreligiösen und interethnischen Dialog sowie eine Frankophonieabteilung, die wir im Mai mit Unterstützung der internationalen Organisation der Frankophonie organisiert haben. Wir haben hier Veranstaltungen an den Nationalfeiertagen der arabischen Länder gehabt, Ausstellungen rumänischer und arabischer Maler und auch Rundtischgespräche — jüngst beispielswiese über die Angst vor dem Anderen. Daran haben sich auch Professoren der Theologie und der Politikwissenschaften beteiligt.“




Die kulturelle, aber besonders die gesellschaftliche Integration arabischer Menschen in Rumänien ist extrem wichtig, sagt Dr. Dirar Kutaini. Sein Verein hat in der Perspektive der Verlegung von Flüchtlingen nach Rumänien angeboten, die ersten 80 Artikel der Landesverfassung ins Arabische zu übersetzen. Der Arzt hat bereits eine Liste von zehn arabischen und nichtarabischen Familien erstellt, die den Flüchtlingen Obdach und Arbeitsplätze anbieten wollen. Das Land, glaubt er, ist tolerant und offen:



Alle lieben das Land, die Kultur und die Menschen in Rumänien. Sie sind ein Modell des friedlichen Zusammenlebens. Niemand fühlt sich hier fremd, das hilft bei einer schnellen Integration von so viel Menschen wie möglich. Natürlich sieht Integration von Mensch zu Mensch anders aus — aber in Rumänien sind wir auf einem geliebten, friedlichen Gebiet.




Dr. Dirar Kutaini ist über die Lage in seiner früheren Heimat verständlicherweise bedrückt und plädiert für Verständnis gegenüber den Flüchtlingen.



Ich habe Vertrauen in die Menschen in Syrien, sie sind arbeitsame, gewissenhafte Menschen, die ihr Land lieben. Ich bin zuversichtlich, dass sie sich von diesem Albtraum befreien werden. Sie flüchten aber nicht, weil sie es wollen, sondern weil sie müssen, weil sie sich um ihr Leben und ihre Sicherheit Sorgen machen. Ich bin überzeugt, dass sie sich gut in anderen Gesellschaften integrieren werden, weil sie ihrerseits Fremde lieben.“

Foto: Piers Posner / eigenes Archiv
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