Bauingenieur aus Moldaurepublik will erdbebensichere Gebäude entwerfen
Eugen Moşnoi arbeitet in der westrumänischen Stadt Temeswar, wo er ein Doktorstudium im Baubereich abschließen wird. Der in der moldauischen Hauptstadt Chişinău ausgebildete Bauingenieur hat bereits in den USA und Japan Erfahrung gesammelt.
Carmen Pelin, 21.04.2020, 18:00
Eugen Moşnoi kommt aus Cioreşti, Republik Moldau. Der an der Technischen Hochschule in der moldauischen Hauptstadt Chişinău ausgebildete Bauingenieur hat sich im dritten Studienjahr einen alten Traum erfüllt: 4 Monate lang in den USA mit dem Programm Work & Travel zu arbeiten. Unser Gesprächspartner sagte über diese Erfahrung:
Ich habe als Koch gearbeitet und eine sehr gute Erfahrung gemacht. Ich wollte die amerikanische Kultur kennenlernen und daraus lernen, ich wollte aus unmittelbarer Nähe sehen, wie die Leute dort leben, wie sie wohnen — das war mein Traum. Es hat mir gefallen. Diese reiche Erfahrung kann ich nicht vergessen, die USA sind ein gut organisierter und industriell fortgeschrittener Staat, ein reiches Land. Ich habe in Chicago gelebt und dort konnte ich feststellen, dass die amerikanische Gesellschaft eine profitorientierte Gesellschaft ist. Die Amerikaner wissen, wie man aus Nichts Geld machen kann. In der amerikanischen Gesellschaft kann man schnell lernen, wie man Ideen umsetzen kann. Die Menschen sind offen und hilfsbereit. Ich habe im Tourismus gearbeitet und viele Freundschaften angeknüpft, besonders mit anderen Osteuropäern wie Rumänen und Polen, dank dieser Erfahrung habe ich jetzt Freunde auch aus der ehemaligen Sowjetunion. Meine amerikanische Erfahrung war eine Erfahrung, die ich nicht vergessen kann.“
Sein Abenteuer als Student im Ausland ging aber nicht zu Ende. Im letzten Studienjahr hat Eugen ein Erasmus-Plus-Stipendium erhalten und somit seine Diplomarbeit als Student der Technischen Hochschule in Timişoara (Temeswar) geschrieben. Im Anschluss hat er das Masterstudium im Bereich Bausanierung in der westrumänischen Stadt abgeschlossen und 2018 sein Doktorstudium in der Fachrichtung Bauinstallationen angefangen. Dank eines Erasmus-Stipendiums hat er bis Februar 2020 vier Monate lang eine Forschung am Technischen Institut in Nagoya, Japan, durchgeführt. Über seine Erfahrung in Japan erzählte unser Gesprächspartner:
Es ist sehr beeindruckend zu sehen, wie gut die japanische Gesellschaft funktioniert. Es ist eine sehr gut organisierte Gesellschaft, die Menschen sind Perfektionisten, sehr höflich und hilfsbereit und kommen immer den Bedürfnissen der Ausländer entgegen. Diese reiche Erfahrung war natürlich auch beruflich ein großer Gewinn, ich habe zudem das Land bereist und die beeindruckende japanische Kultur kennengelernt. Ich habe eine sehr schöne Erfahrung gesammelt.“
Nach Abschluss seines Studiums möchte Eugen Moşnoi in Rumänien bleiben. Derzeit arbeitet er in einer Baufirma in Timişoara und möchte eine Stelle als Lehrkraft an der Technischen Universität bekommen:
Die Rumänen und Moldauer sind meiner Meinung nach ein einziges Volk, wir haben eine gemeinsame Kultur und dieselbe Sprache. Ich sehe keinen Unterschied zwischen den beiden Ländern außer der Situation im politischen Leben. Rumänien bietet so viele Möglichkeiten, ich habe hier so viele Chancen gekriegt, ich möchte an der Uni bleiben und hier unterrichten, wir machen ein ganz gutes Team hier an der Technischen Universität in Timişoara, im Bereich der Metallstrukturen. Ich möchte meine Kenntnisse in diesem Bereich vertiefen und neue Methoden entwickeln, um Gebäude erdbebensicher zu bauen. Mein Traum ist zu unterrichten, neue Generationen von Bauingenieuren auszubilden, das ist meiner Meinung nach der schönste Beruf.“