Arthur Bergeret: „Bukarester haben eine offene und freundliche Natur“
Arthur Bergeret mag reisen und sich aus der Komfortzone rausbewegen. So hat er sich vor zwei Jahren für ein Leben in Bukarest entschieden. Jetzt liebt er das lebendige und facettenreiche Bukarest.
Hildegard Ignătescu, 12.11.2019, 18:00
Arthur Bergeret lebt seit zwei Jahren in Rumänien. In dieser Zeit hat sein Leben eine neue Wende genommen. In Rumänien hat er seine Leidenschaft zum Beruf gemacht, und Bukarest ist die Stadt, in der er immer leben möchte, eine lebendige Stadt mit freundlichen und hilfsbereiten Menschen, die einem auch beruflich sehr viel zu bieten hat. 2018 ist er nach Bukarest gezogen und hat zusammen mit seinem Freund aus der Kindheit, Hugo Pillegand, ein Geschäft gestartet. Es handelt sich um einen Co-Living-Raum für ungefähr 10 Menschen in der Nähe des Parks Carol. Wie sein Leben in Rumänien begann, erzählt unser Gesprächspartner:
Mein Freund und ich leben hier seit 2018 und wir haben sehr schnell unser Geschäft gestartet, das Haus ist wie ein Hostel, das aber anders funktioniert. Wir haben 14 Zimmer, die für einen Monat, sechs Monate oder ein Jahr gemietet werden können. Wir möchten eine Gemeinschaft von Menschen aus Rumänien und anderen Ländern bilden, die zusammen leben. Im Anschluss möchten wir auch einen Co-Working-Raum im selben Gebäude einrichten.“
Arthur kommt aus Lyon und sein erster Besuch in Bukarest verdankt er einem Zufall. Die rumänische Hauptstadt weist seiner Meinung nach viele Ähnlichkeiten mit der Atmosphäre in seinem Heimatland Frankreich auf:
Wir waren überall in der Welt, und was mir in Bukarest besonders gefällt, ist, dass ich mich hier nicht weit von zu Hause fühle. In Bukarest habe ich so viele französische Unternehmen gesehen sowie den Triumphbogen, der das Geschenk Frankreichs an Rumänien ist, aber die Calea Victoriei (Siegesstraße), ein Symbol Bukarests, weist eine besondere Architektur auf, das ist das wahre Bukarest. Ich finde hier trotzdem eine vertraute Atmosphäre. Als ich die Sprache noch nicht kannte, konnte ich trotzdem mit den Bukarestern gut kommunizieren, egal ob auf Englisch oder Französisch, und das ist ihrer offenen und freundlichen Natur zu verdanken. Ich liebe Bukarest, es ist eine Stadt mit einer guten Atmosphäre, einer beeindruckenden Geschichte und Architektur. Seine moderne Seite finde ich jedoch chaotisch. Es gibt leider viele wunderbare, aber verlassene und in Vergessenheit geratene Häuser, sie machen aber den besonderen Charme der Stadt aus. Ich glaube, man soll jedoch eine Möglichkeit finden, um sie zu sanieren.“
Arthur hat sich schnell in Bukarest eingelebt. Zwei Jahre nach seiner Ankunft spricht er über sein Leben in seiner Wahlheimat:
Jetzt habe ich ein erfülltes Leben, denn ich liebe meinen Beruf. In Frankreich habe ich fünf Jahre lang in einer Werbeagentur gearbeitet und ich war nicht glücklich. Meine Entscheidung, im Ausland zu arbeiten, war sehr gut, denn ich mag reisen und mich aus der Komfortzone rausbewegen. Rumänien und mein eigenes Geschäft hier waren ein Abenteuer. Ich glaube, ich habe mich in dieser Zeit auch viel geändert, und es gibt einen weiteren Grund, warum ich hier leben mag: Rumänien hat in Frankreich ein überwiegend schlechtes Image, das auf negativen Klischees beruht, und ich bin glücklich, wenn ich in meinem Heimatland gute Sachen über Rumänien erzählen kann. Meine Familie und meine Freunde haben mich hier besucht und sie waren sehr begeistert von Rumänien, das ist ein kleiner Schritt in Richtung meines Beitrags zu einem besseren Image Rumäniens in Frankreich. Mit unserem kleinen Projekt versuchen wir zudem, unseren Beitrag zum besseren Funktionieren der Gesellschaft zu bringen und zu beweisen, dass man hier gute Sachen machen kann und dass das Land sich in eine gute Richtung bewegen kann.“