Wettbewerbsfähigkeit und Entwicklung durch die Energiewende
Die Energiewende ist nach wie vor eines der heikelsten Themen auf europäischer und lokaler Ebene. Dabei mehren sich die Stimmen, die für ein Gleichgewicht zwischen den von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Nachhaltigkeitszielen und der Notwendigkeit plädieren, die Energiepreise auf einem Niveau zu halten, das die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen gegenüber der Konkurrenz aus anderen Märkten gewährleistet.

Daniel Onea und Adina Olaru, 10.03.2025, 16:21
Europa steht vor einer tiefgreifenden Umgestaltung seines Energiesektors. Vor disem Hintergrund muss sie die Herausforderungen der Energiesicherheit, der Bekämpfung des Klimawandels und der Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bewältigen können. Die Experten sind sich jedoch einig, dass dieser Prozess nicht linear verlaufen wird und dass es zu Schwankungen beim Übergang kommen wird.
Ionuț Sorin Banciu ist Vizepräsident der nationalen Regulierungsbehörde für Bergbau, Erdöl und geologische Speicherung von Kohlendioxid. Er sagt, dass die Europäische Union im gegenwärtigen internationalen Klima den Schwerpunkt auf die Wettbewerbsfähigkeit legt, ohne dabei den ökologischen Fußabdruck zu ignorieren. „Dieser ‚grüne Übergang‘ scheint vom Tisch zu sein. Wir haben alle möglichen Nachrichten gesehen, dass der Green Deal aufgegeben wurde. Die Europäische Kommission hat kürzlich einen New Industrial Deal vorgestellt, in dem es um Wettbewerbsfähigkeit, aber auch um Dekarbonisierung geht. Ich denke, dieser Begriff sollte nicht vergessen werden. Auch wenn es scheint, dass sich die Dinge in Übersee mehr in Richtung bohrintensiver Industrien bewegen, gibt Europa seine Klimaziele nicht auf. Wir bereiten uns darauf vor, dass Europa in den nächsten Wochen oder Monaten das neue Klimaziel für 2040 vorschlagen wird. Das bedeutet, dass die strategische Vision Europas, auch wenn sie sich stärker auf die Wettbewerbsfähigkeit – einen sehr wichtigen Aspekt – konzentrieren wird, diesen grünen Übergang nicht aufgeben darf. Das ist ein wichtiger Punkt. Ich freue mich, dass zu den Hauptzielen dieses New Industrial Deal auch die kritischen Mineralien gehören. Es wird vorgeschlagen, ein europäisches Zentrum für diese kritischen Minerale einzurichten, weil sie auch für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrien, aber auch für den grünen Übergang wesentlich sind.“
Der Vizepräsident der Nationalen Regulierungsbehörde für Bergbau, Erdöl und die geologische Speicherung von Kohlendioxid sagt, die Europäische Union brauche kritische Mineralien. Demnach analysiere sie sorgfältig, woher sie kämen und welche Versorgungsrisiken für Schlüsselindustrien bestünden.
„Die europäische Verordnung sieht vor, dass Europa bis 2030 10 % dieser Mineralien, die es verbrauchen muss, produzieren und gewinnen, 40 % dieser Mineralien verarbeiten – ein wichtiges Thema auch für Rumänien – und 25 % dieser kritischen Mineralien recyceln soll. Sie sind in Elektronik-, Elektro- und Elektronikschrott enthalten, der wiederverwendet werden kann. Neben der Steigerung des Verbrauchs müssen wir auch darüber nachdenken, wie wir mehr von dem verwenden können, was wir wegwerfen. Dies sind wichtige Ziele, die auch für Rumänien von Bedeutung sind. Die Behörde, die ich vertrete, spielt nur im ersten Teil dieser Kette eine Rolle, bei der Erkundung und dem Abbau dieser kritischen Rohstoffe, die zu den Mineralien gehören, die wir in Rumänien durch Erkundung bewerten, aber auch abbauen. Und von den 34 kritischen Mineralien verfügt Rumänien bereits in größeren Mengen über Kupfer, Feldspat, Silizium, Graphit und Magnesium.“
Die Auswirkungen der Verfahren und Technologien, die zur Gewinnung der Mineralien eingesetzt werden, werden analysiert, damit sie der Umwelt und den Gemeinden nicht schaden.