Welttag des Wassers 2015
Am 22. März 2015 wurde, wie jedes Jahr, der Weltwassertag begangen.
România Internațional, 06.04.2015, 17:27
Am 22. März 2015 wurde, wie jedes Jahr, der Weltwassertag begangen. Ziel des Internationalen Weltwassertages ist es, auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschheit, den Schutz der Wasservorkommen und deren nachhaltige Nutzung aufmerksam zu machen.
Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt. Seit 2003 wird er von UN-Water organisiert. Er wurde in der Agenda 21 der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro vorgeschlagen und von der UN-Generalversammlung in einer Resolution am 22. Dezember 1992 beschlossen. Ziel des Internationalen Weltwassertages ist es, auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschheit, den Schutz der Wasservorkommen und deren nachhaltige Nutzung aufmerksam zu machen. Seit seiner ersten Ausführung hat er erheblich an Bedeutung gewonnen.
Die Organisation der Vereinten Nationen lädt ihre Mitgliedsstaaten dazu ein, diesen Tag zur Einführung von UN-Empfehlungen zu nutzen und konkrete Aktionen in ihren Ländern zu fördern. Jedes Jahr übernimmt eine der vielen UN-Agenturen, die mit dem Thema Wasser befasst sind, die Leitung bei der Förderung und Koordinierung internationaler Aktionen für den Weltwassertag. Neben den UN-Mitgliedsstaaten haben auch einige nichtstaatliche Organisationen, die für sauberes Wasser und Gewässerschutz kämpfen, den Weltwassertag dazu genutzt, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die kritischen Wasserthemen unserer Zeit zu lenken.
Der Weltwassertag 2015 stand unter dem Motto Wasser und nachhaltige Entwicklung“. Ohne Wasser kann von einer nachhaltigen Entwicklung keine Rede sein, warnen die Fachleute. Auf globaler Ebene stellt das Wasserdefizit ein immer größeres Problem dar, das durch die Klimaänderungen und den Bevölkerungszuwachs gravierend wird. Etwa 1 Milliarde Menschen leiden zurzeit unter Trinkwassermangel und Unterernährung, und die Trinkwasserreserven werden immer kleiner. Laut der jüngsten Studien werden bis 2050 mehr als 2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherem und sauberem Trinkwasser haben.
In Rumänien schlagen die Behörden, die Unternehmen und andere Einrichtungen Alarm zum Trinkwasserproblem und versuchen, Lösungen für eine effiziente Verwertung und für den Schutz des Trinkwassers zu finden. Beabsichtigt wird eine Eingrenzung des Wasserverbrauchs im Haushalt, in der Landwirtschaft und in der Lebensmittelindustrie. Das wichtigste Problem Rumäniens im Bereich Wasserverwaltung ist zurzeit die mangelnde Finanzierung des Wasserverwertungssystems und der Wasserinfrastruktur. Vom Staatshaushalt werden keine ausreichenden finanziellen Ressourcen zugewiesen, um eine entsprechende Wasserinfrastruktur einzurichten, meint die ehemalige beigeordnete Ministerin für Gewässer und Forstwirtschaft, Lucia Varga:
Etwa eine Hälfte der Bevölkerung Rumäniens hat keinen Zugang zu Trinkwasserversorgung und Kanalisation, und wenn wir von der Finanzierung der Arbeiten zum Schutz gegen Überschwemmungen sprechen, stellen wir fest, dass die zugewiesenen Summen viel niedriger sind, als es in der Nationalen Strategie zum Management der Überschwemmungsrisiken vorgesehen ist. Ferner haben wir das Problem, dass keine Maßnahmen zur Informierung der Bürger über die Folgen der Klimaänderungen getroffen wurden. Laut Fachleuten werden wir in einer nicht allzu fernen Zukunft Schwierigkeiten bekommen, die Bevölkerung, die Industrie und die Landwirtschaft mit ausreichenden Wassermengen zu versorgen. Deshalb sollten wir Anpassungsmaßnahmen treffen, und zwar sollten wir durch Arbeiten zum Überschwemmungsschutz durchführen, in der Hochwassersaison die hohen Wassermengen der Flutwellen umleiten, abfangen und Wasservorräte bilden, um dann in der Dürrezeit das notwendige Wasser für die Wirtschaft liefern zu können. Leider wurden weder 2014 noch 2015 bedeutende Haushaltsfinanzierungen im Bereich Überschwemmungsschutz betätigt. Und im Bereich Wasserversorgungs- und Kanalisationsinfrastruktur sollte der Zugang der Bürger zu Wasserressourcen eine Priorität der Regierung sein. Es ist inakzeptabel, dass im Rumänien des 21. Jahrhunderts noch Ortschaften ohne Wasserversorgung und ohne Kanalisation existieren.“