Vogelschutz: das Projekt „Rumänien kriegt Flügel“
Die Rumänische Ornithologische Gesellschaft (SOR) entfaltet seit Jahren Kampagnen für die Errichtung von Häuschen für die Vögel in den städtischen Parks und für die artgerechte Fütterung durch Menschen.
România Internațional, 25.03.2019, 18:00
Die Vögel aus den rumänischen Parks haben die kalte Jahreszeit gut überstanden, teilten Ornithologen mit. Es war der Winter, in dem alle Rekorde geschlagen wurden, von der Beteiligung der Gemeinden am Schutz der Parks und der Vogelarten bis zu den angeschafften und verbrauchten Futtermengen. Nur in Bukarest war der Verbrauch von Körnern als Vogelfutter in diesem Winter dreimal höher im Vergleich zum Winter 2017–2018. Begünstigte des Projekts Rumänien kriegt Flügel“ sind über 200 Vogelarten und Säugetiere, die in den großen Parks der rumänischen Städte leben, von den blauen Meisen bis zu Enten und Eichhörnchen. Ovidiu Bufnilă ist verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit bei der rumänischen Ornithologischen Gesellschaft und bringt weitere Details:
Dieses Jahr konnten wir etwa 5 Tonnen und 200 Kg Körner verbrauchen, die wir an den Futterstellen in 15 Großstädten Rumäniens brachten. Die meisten Futterstellen sind in Bukarest, wo wir größere Parks haben: Im Tineretului-Park und im Herăstrău-Park gibt es jeweils sechs Futterstellen. 200 freiwillige Helfer haben sich uns angeschlossen und uns geholfen, die Vögel im Winter zu füttern. Immer mehr Leute rufen uns an und fragen uns, wie man die Wildvögel richtig füttern sollte. Es ist wichtig zu wissen, dass Vögel nicht verarbeitete Nahrung zu sich nehmen müssen, wir dürfen ihnen nichts dergleichen geben. Anstatt ihnen Brot zu geben, können wir ihnen Walnuss, gebrochene Äpfel und rohe Sonnenblumenkerne geben, was im Winter die ideale Nahrung ist. Jetzt, im März, hört die Vogelfütterung auf, weil die meisten Vögel Insektenfresser sind und sich selbst ernähren können. Eine große Meise kann etwa 1000 Insekten pro Tag fressen. Jetzt denken wir darüber nach, andere Maßnahmen für Vögel zu ergreifen, wir wollen künstliche Nester in den Parks platzieren. Von Amseln bis zu Spatzen suchen alle Vögel in dieser Zeit nach Nestern. Die Vogelarten in unseren Parks sind sehr nützlich, sie fressen Mücken, Fliegen, Raupen.“
Das Projekt Rumänien kriegt Flügel“ der Rumänischen Ornithologischen Gesellschaft begann im Winter 2015. Seitdem bekommen Vögel in 15 rumänischen Großstädten, von Cluj (Klausenburg) bis Iaşi (Jassy) und Baia Mare (Großneustadt), jeden Winter und Frühling Futter und künstliche Nester, um die harten Winter zu überstehen. In den Parks werden auch Informationstafeln angebracht, damit das Publikum die dort lebenden Vögel mit dem passenden Lebensraum und dem geeigneten Futter assoziieren kann. Ovidiu Bufnilă dazu:
In jedem Park in den Städten, wo wir aktiv sind, gibt es mindestens 15 Nester. Bukarest hat 100 Nester und in Cluj gibt es mehr als 1200 künstliche Nester für verschiedene Vogelarten, die in den Parks leben — dazu gehören der Kauz, der Star, die Drossel, die Amsel und viele andere. Der Steinkauz ist der Vogel des Jahres 2019 und wird deshalb besondere Aufmerksamkeit genießen. Der Steinkauz ist ein Nachtgreifer und jagt vor allem Nagetiere. Also, je mehr Steinkäuze, desto weniger Mäuse in den Städten.“
Mit dem Projekt Rumänien kriegt Flügel“ versuchen Ornithologen ein Modell für diejenigen zu bieten, die an Vogelschutz- und Umweltschutzaktivitäten teilnehmen möchten. In den USA verfügen über 60% der Häuser und Gärten über Vogelhäuschen und Futterstellen, in Großbritannien sind es über 80%.