Tier- und umweltfreundliche Gärten in der Stadt
Die Rumänische Ornithologen-Gesellschaft will ein neues Projekt zur Biodiversität ins Leben rufen – diesmal geht es um die Biodiversität in den Städten, mit anderen Worten um die Stadtfauna.
România Internațional, 23.05.2016, 17:52
Die Rumänische Ornithologen-Gesellschaft will ein neues Projekt zur Biodiversität ins Leben rufen — diesmal geht es um die Biodiversität in den Städten, mit anderen Worten um die Stadtfauna. Die Einschränkung der Grünflächen aufgrund der städtischen Entwicklung hat zur Zerstörung von Habitaten geführt — mehrere Vogelarten und Säugetiere hatten darunter zu leiden. Für Igel und Eichhörnchen ist die Lage besonders heikel, da sie nirgendwo mehr Unterkunft finden und die Nahrungsressourcen immer knapper werden. Deshalb ermutigen Ornithologen die Gartenbesitzer, ihren Raum mit den Stadttieren zu teilen und die Tiere mit einigen einfachen Aktivitäten zu unterstützen. Worum es dabei geht, weiß Ovidiu Bufnilă, PR-Beauftragter der Ornithologen-Gesellschaft.
Die Fauna wird aus ihren Lebensräumen verdrängt, es gibt allerdings Tier- und Vogelarten, die vollständig urbanisiert sind, die sich sehr gut an das Leben in der Stadt angepasst haben. Darunter fallen mehrere Vogelarten, Eidechsen, Frösche, Igel, Eichhörnchen und sogar Schmetterlinge, die die Menschen sehr gerne in ihren Gärten hätten. Aber sie wissen nicht, wie sie sie locken können. Deshalb haben wir uns vorgenommen, die Gartenbesitzer zu beraten, sie sollen lernen, wie man z.B. Vögel pflegen und sie in die Grünanlagen locken kann. Am einfachsten ist es, eine Vogeltränke einzurichten — das kann ein Blumentopf sein, den man mit Wasser füllt. Und sie werden sehen, dass nicht nur die Vögel dort trinken werden, die in der Nachbarschaft ihr Nest haben, sondern auch viele andere aus großer Entfernung. Es wird auch eine Eidechse vorbeischauen, die sich im Sonnenlicht aufwärmen will, hier und da wird ein Frosch vorbeihüpfen und in der Nacht ist das Wasser in dem Gefäß ideal für den Igel. Es gibt in Bukarest viele Igel, die auf Streife durch die Gärten gehen und sich mit Schnecken füttern. Es reicht allerdings aus, eine Tränke einzurichten und sie werden mit Sicherheit vorbeikommen. Wir haben eine ganze Reihe von technischen Ratschlägen für die Naturliebenden. Neben den Tränken können Futterstellen, künstliche Nester, kleine Steingärten oder Refugien für Eidechsen und Fröschen eingerichtet werden. Der ganze Maßnahmenkatalog ist auf unserer Seite www.sor.ro unter dem Menüpunkt des Projektes zu finden. Dort werden Sie Ratschläge für das Anlocken von Schmetterlingen und Marienkäfern vorfinden, oder Methoden, mit denen man das Wasser für Vögel auch im Winter warm halten kann. Es reicht völlig aus, einen alten Baum im Garten oder im Obstgarten zu haben, der ideal für Vögel ist. Man kann bestimmte Jungbäume verpflanzen, um die Fauna anzulocken. Dort wo Marienkäfer leben, werden auch die Vögel auftauchen. Es ist also eine gesamte Nahrungskette, die sich langsam in Ihrem Garten entwickeln wird. Am schönsten wird es sein, wenn Sie am frühen Morgen bei einem warmen Tee oder Kaffee aus dem Fenster die Natur bewundern können.“
Die Gartenbesitzer, die sich dem Projekt zur Erhaltung der städtischen Biodiversität anschließen, werden mit einer Plakette belohnt, auf der Umweltfreundlicher Garten“ steht. Und der schönste Garten soll auch mit einem Überraschungspreis der Rumänischen Ornithologen-Gesellschaft ausgezeichnet werden.