Städtische Waldanlagen künftig von Kommunen verwaltet
Viele Großstädte legen großen Wert auf die innerstädtischen zusammenhängenden Grünflächen und Parks, die einen besonderen Erholungswert für die Stadtbewohner haben. So auch der Băneasa-Wald in Bukarest, der künftig besser geschützt werden soll.
Ștefan Baciu, 28.09.2020, 18:00
Das Umweltministerium will mehrere in der Nähe von Ballungsgebieten liegende Wälder, die derzeit zentral vom Staat verwaltet werden, in die Obhut der lokalen Behörden übertragen. Die Mitteilung wurde vor kurzem bekanntgegeben, anlässlich der Konferenz Waldgebiete um Bukarest — Vision und Strategie“. Die Tagung fand im Băneasa-Wald, am Rande der rumänischen Hauptstadt statt. Die Initiative kam auf Ersuchen mehrerer örtlicher Behörden zustande, die den Wunsch äußerten, derartige Waldgebiete selbst zu verwalten. Die an Großstädten angrenzenden Waldgebiete werden nämlich als grüne Lungen dieser Städte betrachtet.
Nach der Übertragung der Sorgepflicht für die Wald-Park-Gebiete an die lokalen Behörden, werden diese lokale und zentrale Mittel, aber vor allem EU-Fördermittel für die Entwicklung des Areals einsetzen können. Demnach werden sie Radwege und Joggingstrecken einrichten sowie Sitzbänke, Mülltonnen und Beleuchtungskörper dort einbauen können.
In der Umgebung von Bukarest befinden sich 8 Naturschutzgebiete: der See und der Wald Cernica, der See und der Wald Snagov, Grădiştea, Căldăruşani, Dridu und das Schutzgebiet Scroviştea. Dazu kommt noch der Naturpark Văcăreşti, der direkt in der rumänischen Hauptstadt liegt. Der Naturpark Văcăreşti ist ein Ökosystem gebildet aus Sümpfen, Teichen, Schilfrohr, Weidenbäumen, Pappeln, das sich auf 190 Hektar erstreckt. 2016 wurde der Park zum Naturschutzgebiet erklärt. Er ist ein angenehmer Ort zum Entspannen. Außerdem ist er ein von Vogelbeobachtern beliebtes Ziel. Mehr als 140 Vogelarten leben hier: Nacht-, Wasser-, Raub- sowie Feldvögel. In der Umgebung von Bukarest stehen etwa 14.000 Hektar Land unter Naturschutz.
Der Băneasa-Wald erstreckt sich auf 1343 Hektar. 63% davon sind privates Eigentum. Das Waldgebiet stand in den letzten 30 Jahren unter großem Druck, denn viele Bauunternehmer wünschten sich, Büro- oder Wohngebäude dort zu bauen. Auf Antrag mehrerer NGOs setzte das Landgericht Bukarest im Monat Mai des laufenden Jahres die Umweltgenehmigung für den Bebauungsplan im ersten Bezirk von Bukarest aus. Der Bebauungsplan erlaubte nämlich die Entwicklung von Bauprojekten in bestimmten Teilen des im Norden Bukarests liegenden Herăstrău-Parks sowie im Băneasa-Wald. Der richterliche Beschluss wurde durch eine Initiative des Umweltministeriums ergänzt, laut der 470 Hektar des Waldgebiets in Băneasa in einen Park umgewandelt werden sollen. Demnach wird die Abholzung im Băneasa-Wald verboten.