Schwalbe zum Vogel des Jahres 2020 gekürt
In vielen Ländern Europas wird alljährlich eine Umfrage zur Auswahl des Vogels des Jahres durchgeführt – mittlerweile auch in Rumänien.
Ștefan Baciu, 01.02.2021, 18:00
Die rumänische Ornithologen-Gesellschaft ließ auch dieses Jahr den Vogel des Jahres küren. Laut einer von der genannten Gesellschaft durchgeführten Umfrage wurde heuer die Schwalbe zum Vogel des Jahres 2020 gewählt. Die Schwalben gehören zur Ordnung der Sperlingsvögel. Sie leben überall auf der Erde. In kühleren Gebieten sind sie Zugvögel.
Schwalben haben einen schlanken, stromlinienförmigen Körper, einen kurzen Hals und lange, spitze Flügel mit 10 Handschwingen, von denen die äußerste Schwinge extrem kurz ist. Der Schnabel ist kurz mit breitem Schnabelspalt und kann weit geöffnet werden. Die Füße sind winzig und geeignet zum Greifen, weniger zum Hüpfen. Der bei vielen Arten lange Schwanz zählt 12 Steuerfedern und ist oft gegabelt. Im Vergleich zum Spatz ist die Schwalbe etwas kleiner.
Die Rauchschwalbe (Hirundo rustica) ist eine Vogelart, deren Bestände immer dünner geworden sind. Wegen der intensiv betriebenen Landwirtschaft ist die Zahl der Schwalben in Rumänien stark zurückgegangen — 20% der Bestände sind verloren gegangen. Das heißt, von fünf Schwalben überlebt eine nicht. Und das, weil sie Insekten fressen, die es derzeit nicht mehr im gleichen Maße wie früher gibt. Denn heutzutage wird intensive Landwirtschaft betrieben, und diese basiert auf Insektenvernichtungs- und Pflanzenschutzmittel. In Rumänien sind fünf von den insgesamt 90 bestehenden Arten anzutreffen. Sie kündigen den Frühling an und verlassen das Gebiet, sobald es draußen kühl wird, um in wärmere Länder zu ziehen.
Schwalben halten sich überwiegend in der Luft auf. Sie fangen sogar ihre Nahrung im Flug. Dabei handelt es sich um Fliegen, Käfer und weitere ähnliche Insekten. Neben der Rauchschwalbe, die ihr Nest an Gebäuden oder an anderen schwer zugänglichen Stellen baut, lebt in Rumänien auch die Rötelschwalbe (lat. Hirundo daurica). Die Rötelschwalbe hält sich vor allem in der Dobrudscha auf. Auch die Uferschwalbe (lat. Riparia riparia) ist hierzulande anzutreffen.
Schwalben vertilgen Insekten und sind daher schon lange in der Landwirtschaft willkommen. Ihre Nester an Gebäuden werden normalerweise vom Menschen respektiert. Um ihre Nester zu bauen, transportieren die Schwalben feuchte Erde durch die Luft. Die an nicht landwirtschaftlich genutzten Wohnhäusern errichteten Nester der Mehlschwalben werden allerdings häufig wegen der Verschmutzung der Hauswände durch Nistbaumaterial und Kotausscheidungen der Schwalben von den Hausbewohnern beseitigt. Schwalben kehren in der Regel zurück zu den Nestern, die sie im vergangenen Herbst verlassen hatten. Schwalben sind besonders sehscharf und fliegen mit großer Geschwindigkeit. Oft ändern sie ihre Flugrichtung ganz plötzlich.
Schwalben kündigen die Ankunft des Frühlings an. Sie verbringen ihren Sommer hierzulande und bekommen hier auch Jungen — sogar zweimal. Sobald es kälter wird, ziehen sie nach Afrika. Eine Schwalbe lebt im Durchschnitt 15 Jahre. Die Sterberate ist allerdings ziemlich hoch während der Migrationszeit.