Schule in rumänischer Kohlestadt Rovinari bekommt Photovoltaik
Greenpeace: Saubere Energie sollte vor allem in stark umweltverschmutzten Gebieten ein aktuelles Thema sein.
Christine Leșcu, 24.08.2015, 17:45
Die kleine Stadt Rovinari liegt mitten im Fördergebiet des Jiu-Tals. Viele Menschen arbeiten in der örtlichen Montanindustrie und leben praktisch von der Kohle. Und dennoch suchte sich die Organisation Greenpeace just hier eine Grundschule aus, um sie mit Solaranlagen auszustatten. Ionuţ Cepraga von Greenpeace betreute das Projekt und kennt Einzelheiten:
Das 10 KW — System besteht aus 40 Solarmodulen. Diese Grundschule haben wir deshalb gewählt, weil wir ein gutes Beispiel geben wollten. Die Schule liegt direkt an einem riesigen offenen Kohlelager von 800 Metern, in dessen Halden ein Bagger herumwühlt. Am Tag, an dem wir dort waren, wehte ein Wind den Kohlenstaub in Massen über die Schule. Die Lage war also derart schlimm, dass wir uns gesagt haben, hier müssen wir einfach ein Zeichen setzen. Pläne, die Kohlehalde außerhalb der Stadt zu verlegen, wurden bisher immer wieder verzögert. Seit etwa zwei Jahren machen wir auf die Probleme aufmerksam, aber wir wollten eben auch einen handfesten Beitrag leisten, nicht nur über die Gefahren der Verschmutzung informieren.“
Die Photovoltaik, die Cepraga und seine Kollegen einbauten, spart rund ein Viertel des Stromverbrauchs der Schule ein. Für die verarmte Region ist eine günstigere Stromrechnung von großer Hilfe. Aber das Projekt zeigt auch vor, wie die Umweltverschmutzung reduziert werden kann — denn aufgrund der Bergwerke und des Kohlekraftwerks ist auch das ein großes Problem, sagt Ionuţ Cepraga.
Die Energieerzeugung aus Braunkohle ist hier die Hauptbranche, sie verursacht aber Emissionen von Treibhausgasen aber auch giftige Emissionen — zum Beispiel von Feinstaub. In allen Städten, wo es Kohlekraftwerke gibt, ist die Feinstaubverschmutzung besonders ausgeprägt; und sie verursacht erhebliche Gesundheitsschäden wie Kreislaufstörungen oder Krankheiten des zentralen Nervensystems. Das Wachstum und die Entwicklung der Kinder sind auch beeinträchtigt.“
Greenpeace hofft deshalb, dass durch die Aufklärungsprojekte, aber auch durch die ganz konkrete Umstellung auf erneuerbare Ressourcen die Menschen auch auf die Notwendigkeit sauberer Energiequellen aufmerksam werden.