Schüler aus dem Banater Bergland bereiten sich darauf vor, Botschafter der wilden Natur zu werden - uzw. im Projekt Aktive Jugend schützt die wilde Natur in den Karpaten vom World Wide Fund for Nature (WWF)
Das neue Projekt zur Umwelterziehung läuft in Partnerschaft mit fünf Gymnasien in den rumänischen Städten Reşiţa, Anina, Orşova, Băile Herculane und Lupeni, die in der Nähe der fünf nationalen Naturparks in der Region liegen. Etwa 200 Schüler und 10 Lehrer werden sich für den Schutz der Naturparks einsetzen. Mehr dazu von der Projektmanagerin Irina Lapoviţă, von WWF-Rumänien:
In jedem der fünf Gymnasien werden wir einen Club zum Schutz der wilden Natur eröffnen. So wird eine Struktur entstehen, wie einst die Schüler- und Kinderclubs”. Unser Ziel ist, dass in jedem Gymnasium eine solche Struktur funktioniert, ein Schülerclub, wo die jungen Leute zusammenkommen und gemeinsam kleine Projekte gestalten. Bevor wir aber diese Clubs einrichten wollen wir eine Reihe von Aktivitäten durchführen. Erstens organisieren wir eine einführende Ausbildungsaktion für Schüler, ein Ferienlager im Monat Juli. Das wird der erste Kontakt der Schüler mit der wilden Natur. Um die Clubs auf die Beine zu stellen müssen wir dann mit den Lehrern zusammenarbeiten. Ein lokaler Koordinator vom WWF wird mit den Lehrern die Aktivitäten der Schüler in diesen Clubs organisieren und koordinieren. Für die gute Zusammenarbeit mit den Lehrern haben wir einen sog. Funktionierungsleitfaden” für die Clubs erarbeitet — es handelt sich um eine Broschüre, die einerseits Informationen über die wilde Natur bietet, z. B. warum sie wichtig ist, warum wir sie schützen müssen, und andererseits Arbeitsmethoden für die Zusammenarbeit mit den Schülern und für das gute Funktionieren des Clubs enthält. Diese Broschüre wird in den Gymnasien verteilt, und ab Oktober kann man sie auch auf unserer Internetseite finden.”
Im Südwesten Rumäniens erstreckt sich auf 200.000 Ha eine der bedeutendsten Naturlandschaften Europas. Es handelt sich um eine wilde Gegend mit atemberaubenden Naturlandschaften und einer großen Biodiversität. Die zukünftigen WWF-Botschafter werden diese Region erkunden, deren Vorteile erkennen und sich als aktive Bürger entwickeln, die sich für den Schutz der unberührten Natur einsetzen. Irina Lapoviţă:
Wir werden den Teilnehmern einen Leitfaden und auch eine kleine finanzielle Unterstützung zu Verfügung stellen, damit die Schüler die Möglichkeit haben, ihre eigenen Projekte umzusetzen. Sie werden lernen, was Projektmanagement” bedeutet — wie ein Projekt geplant und praktisch umgesetzt wird, wie man ein Budget gestaltet, usw. – alles läuft Schritt für Schritt nach der Methode learning by doing”. Dann werden die Schüler uns ihre Vorschläge schicken, wir werden sie evaluieren und den besten Vorschlag finanziell unterstützen. Am Ende des Schuljahres, im Monat Juni, kommen die Schüler wieder zusammen, um einen Erfahrungsaustausch zu machen und die Aktivitäten für das nächste Schuljahr zu planen. Am Ende des Schuljahres werden wir mit den aktivsten Klubmitgliedern von jedem Gymnasium je einen Ausflug in der wilden Natur machen. Auch im Laufe des Schuljahres werden wir Ausflüge machen, bei denen die Schüler mit Vertretern der unter Umweltschutz stehenden Regionen die Naturparks besichtigen können. Das wird ein good practice” Austausch. Die Klubmitglieder müssen ihre jeweilige Region sehr gut kennen, die Vorteile dieser Region erkennen, und genau wissen, was jeder Park zu bieten hat und mit welchen Problemen man dort konfrontiert wird. Die Schüler werden Forschungsarbeit leisten, sie werden die Stärken und die Schwächen jeder Region genau erkennen.”
Das Projekt Aktive Jugend schützt die wilde Natur in den Karpaten” ist eine Gemeinschaftsarbeit von WWF-Schweiz, WWF-Österreich und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt finanziell unterstützt. Es soll zwei Jahre lang laufen und verfügt über ein Gesamtbudget von 161.000 Euro.