Rumänien gewinnt wichtigen Preis bei den „Natura-2000-Awards“ 2014
Weltweit, EU-weit und auch in Rumänien gibt es im Natur- und Umweltschutz enormen Handlungsbedarf. Letztes Jahr gewann ein Team aus Rumänien einen wichtigen Preis beim Wettbewerb Natura 2000 Awards“.
România Internațional, 20.04.2015, 17:30
Weltweit, EU-weit und auch in Rumänien gibt es im Natur- und Umweltschutz enormen Handlungsbedarf. Letztes Jahr gewann ein Team aus Rumänien einen wichtigen Preis beim Wettbewerb Natura 2000 Awards“.
2014 hat Rumänien bei der ersten Auflage des Wettbewerbs Natura 2000 Awards den Preis für das beste europäische Projekt in der Kategorie Sozio-Ökonomischer Nutzen“ gewonnen. 163 Projekte aus ganz Europa beteiligten sich am Wettbewerb Natura 2000 Awards. 22 davon kamen ins Finale und wurden von einer Jury aufmerksam geprüft. Es gab je einen Gewinner für folgende Wettbewerb-Kategorien: Naturschutz, Sozioökonomische Vorteile, Kommunikation, Interessenausgleich/Perceptions, Networking & Grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Das rumänische Projekt Târnava Mare: Förderung der Erhaltung landwirtschaftlicher Gemeinden durch den Schutz eines Natura-2000-Gebiets“ wurde auf europäischer Ebene als das Programm mit den besten sozialen und wirtschaftlichen Vorteilen eingeschätzt, weil es den Bauern in der Gegend Târnava Mare (in der Mitte Rumäniens, dt. Große Kokel) ermöglicht, ein besseres Leben zu führen und gleichzeitig die außergewöhnlichen Landschaften mit einer reichen biologischen Vielfalt in ihrer Region zu schützen. Dank dem Projekt erzielen 2.300 Bauernfamilien in der Gegend Târnava Mare insgesamt ein Einkommen von mehr als 2,5 Millionen Euro pro Jahr.
Die Gewinner des Wettbewerbs, die Vertreter der Stiftung ADEPT, sind davon überzeugt, dass, wenn man in Natura 2000“ investiert, der Gewinn wieder der Gemeinde zugutekommt. Aus diesem Grund werden solche Initiativen auch in anderen Regionen Rumäniens in die Praxis umgesetzt.
Ende März 2015 war Stefan Leiner, der Chef der Einheit Natura im Rahmen der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission, nach Rumänien gekommen, um der Stiftung ADEPT die Trophäe zu überreichen, aber auch um zu erfahren, wie die Implementierung eines integrierten Projekts in einem europäischen Schutzgebiet gelungen war. Mehr dazu von Răzvan Popa, Vertreter der Stiftung ADEPT:
Wir glauben fest daran, dass die Umweltschutzkomponente des Wettbewerbs Natura 2000 Awards nur zusammen mit den lokalen Gemeinden verwirklicht werden kann, und das war auch der Grund, warum wir diesen Preis bekommen haben. Die Stiftung ADEPT hat eins verstanden: Wenn wir unsere Natur- und Kulturschätze schützen wollen, müssen wir mit den lokalen Gemeinden zusammenarbeiten. Deswegen führen wir zurzeit mehrere Projekte durch. Einige Beispiele: Mit Fonds aus Norwegen eröffneten wir 8 Milch-Sammelstellen in 8 Gemeinden, wo wir aktiv sind. Auf diese Weise sind die Bauern nicht mehr von den Milchverarbeitungsunternehmen abhängig, sie werden von jetzt an ihre Projekte selbst verhandeln. Dieses Jahr haben wir noch ein Projekt mit Finanzierung aus Norwegen — wir haben zwei Mähmaschinen gekauft, womit die Gemeinden der Region ihre Weiden mähen können. Durch ein anderes Projekt, das mit Fonds aus der Schweiz finanziert wird, werden wir einen Fahrradstreifen einrichten. Somit werden die Dörfer in unserer Region durch 100 Km Fahrradstreifen miteinander verbunden, mit positiven Folgen für die Gemeinden. Mit den neuen Fahrradstrecken werden die Touristen, die unsere Region besuchen, einen besseren Zugang zu den kleinen Bauernhöfen haben, wo sie traditionelle Erzeugnisse kaufen und auch übernachten können.“
Natura 2000 ist ein Netzwerk mit mehr als 27.000 Schutzgebieten, die 18% der EU-Landmasse und 4% der Meeresgebiete umfassen, mit dem Zweck, das Naturerbe Europas zu schützen und umweltgerecht zu verwerten. In Rumänien umfassen die Naturschutzgebiete 23% der Landesfläche.