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Naturschutzgebiete: kaum Geld für Erhalt vorhanden

Rumänien gehört zu den Ländern mit einer vielfältigen, gut erhaltenen Biodiversität, und mit zahlreichen Naturschutzgebieten. Leider gibt es nur wenig Geld zur Erhaltung dieser Gebiete.

Naturschutzgebiete: kaum Geld für Erhalt vorhanden
Naturschutzgebiete: kaum Geld für Erhalt vorhanden

, 23.02.2015, 17:30

In Rumänien existieren fünf biogeographische Regionen; zwei davon, die Steppenregion und die Schwarzmeer-Region, mit vielen verschiedenen Lebensräumen, Tier- und Pflanzenarten, sind neulich zum Naturschatz der Europäischen Union hinzugekommen. 23% des rumänischen Territoriums sind Naturschutzgebiete; dazu gehören Nationalparks und Naturparks wie zum Beispiel Piatra Craiului (Königsstein), Retezat, Ceahlău, das Biosphäre-Reservat Donaudelta, oder die Naturschutzgebiete Natura-2000. Nach dem Biosphäre-Reservat Donaudelta ist das zum Netz Natura 2000“ gehörende Podişul Hârtibaciului (Harbachtaler Hochebene), das sich über Teile der Landkreise Braşov (Kronstadt), Sibiu (Hermannstadt) und Mureş (Mieresch) erstreckt, das zweitgrö‎ßte Naturschutzgebiet in Rumänien.



Trotz seines Reichtums an Biodiversität ist Rumänien das einzige EU-Land, das noch keine nationale Haushaltsfinanzierung für das Management der Naturschutzgebiete hat. Die Bukarester Regierung hat für 2015 etwa 6 Millionen Lei (umg. etwa 1.300.000 Euro) vom Budget der Umweltfonds-Verwaltung für die Erhaltung der Naturschutzgebiete zugewiesen. Diese Summe reicht aber nicht aus, um die 287 Lokalverwaltungen zu unterstützen. Die jeweiligen Verantwortlichen vor Ort bemühen sich, neue Finanzierungsquellen zu finden, um die notwendigen Fonds zur Erhaltung der naturgeschützten Regionen zu sichern. In der Zeitspanne 1999-2014, das hei‎ßt, von der Gründung der ersten Nationalpark- und Naturparkverwaltungen bis heute gab es keine Zuwendungen vom Staatshaushalt für das Management der Naturschutzgebiete. Die einzige Ausnahme war das Naturreservat Donaudelta. Über die finanzielle Lage der Naturschutzgebiete in Rumänien spricht Luminiţa Tănase, Geschäftsführerin des Verbandes Natura-2000-Rumänien:



Das Geld ist nicht nur unzureichend, sondern es existiert sehr oft nur in den unterzeichneten Dokumenten. 2014 gab es zum Beispiel auf dem Papier eine Zuwendung vom Umweltfonds im Wert von 20 Millionen Lei, die aber nicht abgerufen wurde. Praktisch hat es keine Ausschreibung für Projekte zum Schutz der Biodiversität gegeben, und das Geld wurde nicht ausgegeben. Wir alle kennen schon die Umweltrisiken in Rumänien, die Presse schreibt oft darüber. Illegale Rodungen, illegale Baustellen in Naturschutzgebieten, das Zerstören von Lebensräumen, schlecht geplante Investitionsprojekte, die nicht zusammen mit den Umweltverwaltungen erarbeitet werden und deren Impakt auf die Umwelt nicht korrekt evaluiert wird. Um ein Naturschutzgebiet zu verwalten, braucht man mehrere Arten von Ressourcen. Erstens braucht man qualifiziertes Fachpersonal, das auf diesen Bereich spezialisiert ist. Zweitens braucht man Ressourcen für Studienreisen, Observation und Erarbeiten von Studien und Bestandaufnahmen der Lebensräume, der Tier- und Pflanzenarten in den betreffenden Regionen. Selbstverständlich kann man Geld für diese Studien durch Umweltprojekte bekommen, aber die Grundfinanzierung für das Verwaltungspersonal in den Naturschutzgebieten muss vom Staatshaushalt kommen, weil laut Gesetz die Naturschutzgebiete zu den nationalen Interessen gehören. Wenn wir aber an die Wälder, Weiden und andere Naturschätze denken, die sich in diesen Regionen befinden, wenn wir auch den touristischen Wert dieser Zonen in Betracht ziehen, dann sollten wir alle daran interessiert sein, die Naturschutzgebiete im perfekten Zustand zu erhalten.“



Laut dem Verband Natura 2000“ braucht Rumänien mindestens 412 Millionen Euro im Jahr, um seine Naturschutzgebiete entsprechend zu verwalten.

Foto: Eugen Cojocariu/RRI

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