Nationalpark Măcin-Gebirge: Einmalige Habitate und Biodiversität
Das Măcin-Gebirge liegt im Südosten Rumäniens und ist das älteste Europas. Deshalb ist das Gebirge auch nur 476 Meter hoch.
România Internațional, 04.01.2016, 17:48
Das Măcin-Gebirge liegt im Südosten Rumäniens und ist das älteste Europas. Deshalb ist das Gebirge auch nur 476 Meter hoch. Etwa 50% der Pflanzen- und Tierarten, die in Rumänien leben, sind hier zu finden. Hier wurde auch der National Park Măcin-Gebirge eingerichtet. Es handelt sich dabei um eine 10 Tausend Hektar große Fläche, die unter Naturschutz steht. In diesem Nationalpark wurden 24 prioritäre Habitate identifiziert, eines davon einmalig in Europa: der Dobrudscha-Buchenwald. Hier leben auch sehr viele Schmetterlinge-Arten, wie uns Prof. Dr. László Rákosy von der Babes-Bolyai-Universität in Cluj (Klausenburg) erzählt:
Aufgrund der Lage ist die Luftverschmutzung im Măcin-Gebirge kleiner als in anderen Regionen Rumäniens und Europas. Daran muss man folglich nicht mehr allzu viel arbeiten. Man muss aber die seltenen Arten erkennen, die Arten, die für das Măcin-Gebirge spezifisch sind, und diese Arten müssen unter Schutz gestellt werden. Im Măcin-Gebirge leben seltene und sehr seltene Arten. Hier lebt auch der größte Schmetterling Europas, mit einer Flügelspannweite von mehr als 12 Zentimetern. Er ist also größer als eine menschliche Hand. Es ist der Nachtpfauenauge, der zwischen Ende April und Mitte Juni fliegt. Die Raupen dieses Schmetterlings entwickeln sich in unterschiedlichen Obstbäumen und Bäumen und Büschen, die am Rande der Wälder zu finden sind. Der Schmetterling heißt Nachtpfauenauge, weil auf seinen Flügeln 4 vier runde Flecken, wie der männliche Pfau sie auf den Federn hat, zu sehen sind. Laut Wissenschaftlern gibt es in der Welt etwa 130-150.000 Schmetterlingsarten. In Rumänien wurden etwa 4.000-4.030 Arten registriert, wir schätzen aber ein, dass es etwa 5.000 Arten sind. Die meisten sind keine schönen, bunten Tagfalter, sondern Nachtfalter. Im Măcin leben etwa 900 Schmetterlingsarten.“
Der Nationalpark Măcin-Gebirge, der seit 1998 auch Biosphären-Reservat ist, ist die einzige Region Europas, wo Ökosysteme, die für die Steppe typisch sind, zusammen mit submediterranen und balkanischen Wäldern zu treffen sind. Hier gibt es knapp 70% der bekannten Gesteinsarten, Pflanzen, die im Felsbereich wachsen, und mehr als 180 Vogelarten. Es ist auch ein für die Raubvögel wichtiges Brutgebiet. Die Region liegt auf einer wichtigen Migrations-Routen der Vögel, die dem Lauf der Flüsse Pruth und Sereth folgen. Eine hohe Zahl von Störchen und anderen Zugvögeln durchqueren diesen Korridor. Prof. Dr. Ioan Coroiu von der Babes-Bolyai-Universität in Cluj berichtet:
Hier sind die Arten, die das Felsgebiet lieben, zu Hause. Die seltenste Art ist wahrscheinlich der Donau-Falke. Das Vorhandensein dieser Arten hier zeigt uns, dass die Gegend reich an kleinen Säugetieren ist, vor allem an Mäusen und Spitzmäusen. Auch Reptilien leben hier. Auf dem ganzen Pricopanului-Kamm findet man insbesondere im Frühling zahlreiche Schildkröten. Ein anderes Reptil, das hier lebt ist die Hornviper. Auch die östliche Vierstreifennatter ist hier zu finden. Vor 15-20 Jahren dachten wir, sie sei hier ausgestorben, es gibt sie aber in einer immer höheren Anzahl, im Măcin-Gebirge und im Hagieni-Wald. Weiter gibt es noch Eidechsen.“
Um Informationen über die Biodiversität, Geschichte und Ethnographie der Region zu übermitteln, wurde vor kurzem ein modernes Info-Zentrum des Nationalparks Măcin-Gebirge in der Ortschaft Greci eröffnet. Die Besucher können auf diese Weise Informationen über die Bedeutung dieser in Europa einmaligen Gegend bekommen.