Maßnahmen für die Reduzierung der Nährstoffbelastung
Unlängst wurden in mehreren Gemeinden kommunale Plattformen für die Entsorgung und Kompostierung von Stallabfällen gebaut und in Betrieb genommen.
Ștefan Baciu, 27.07.2020, 18:00
Mehrere kommunale Plattformen für die Entsorgung und Kompostierung von Stallabfällen nahmen in den letzten Wochen in Rumänien den Betrieb auf. Die Plattformen wurden im Rahmen des durch das Umweltministerium geförderten Projekts Integrierte Kontrolle der Nährstoffbelastung“ gebaut. Sie werden von den örtlichen Behörden betrieben. Das Projekt sah auch die Anschaffung von Maschinen für die Verladung und Lagerung von Abfällen vor. Also bestand die Möglichkeit, Traktoren, Anhänger, Frontlader, Vorrichtungen für die Verteilung von Kompost und Kläranlagen anzuschaffen. Ein solches System zur Sammlung und Lagerung von Stallabfällen ist wichtig, um das Grundwasser rein zu halten. Eine mögliche Verschmutzung würde sich nämlich auch auf die Qualität des Brunnenwassers auswirken.
Ebenfalls im Rahmen des Projekts Integrierte Kontrolle der Nährstoffbelastung“ rüstete das Umweltministerium die Verwaltung der Wassereinzugsgebiete im Westen Rumäniens mit einer speziellen Maschine aus. Dabei handelt es sich um eine in Rumänien einzigartige Maschine für Forschungsbohrungen im Grundwasser. Die Maschine der neusten Generation erreicht eine Bohrtiefe von bis zu 200 m. Ihr Einsatz wird die Überwachung der Wasserqualität und –quantität beträchtlich verbessern.
Mit dieser Initiative versucht Rumänien den Anforderungen der EU-Grundwasserrichtlinie gerecht zu werden. Die EU-Richtlinie nimmt sich unter anderem der Qualität der Grundwasserkörper an. Die neue Maschine ermöglicht Tiefbohrungen in Bereichen, wo die Qualität des Grundwassers noch unbekannt ist. Die ersten Bohrungen zu Forschungszwecken sollen in den Gemeinden Leş, Tulca und Nojorid im Kreis Bihor stattfinden. Die Erforschung der Grundwasserqualität mit der neuen Maschine ermöglicht die qualitative und quantitative Kontrolle jeder einzelnen Grundwasserschicht mit Hilfe von Laboruntersuchungen. Das ist besonders hilfreich, vor allem für den Fall, dass Schadstoffe im Grundwasser erkannt werden.
Darüber hinaus sind die Ökologisierung der Bauernhöfe, einschließlich der stillgelegten Betriebe, und ein angemessenes Management der Abfälle, die durch die Tierzucht verursacht werden, durchaus wichtig, um die Nährstoffverschmutzung des Wassers zu mindern. 2013 setzte auch Rumänien die Wasserrahmenrichtlinie sowie die Nitratrichtlinie in nationales Recht um. Demnach wurden im Rahmen des Landesprogramms für ländliche Entwicklung 2014–2020 sämtliche Projekte zur Verringerung der Luftverschmutzung durch Nitrat durch EU-Mittel gefördert. Die Zulässigkeitskriterien schlossen allerdings die Subsistenzbauernhöfe, die kleinen Betreibe sowie die örtliche Tierabfallmanagementinfrastruktur größtenteils aus dem Anwendungsgebiet des Förderprogramms aus.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde das Projekt Integrierte Kontrolle der Nährstoffbelastung“ gestartet. Das Projekt wurde in mehreren kleinen Ortschaften umgesetzt, wo eine größere Gefahr der Nährstoffbelastung erkannt wurde. Die Finanzierung kam über einen Kredit, gewährt von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Weitere Mittel stammten aus einem Grant vom Globalen Umweltfonds. Bis zum Abschluss des Projekts Integrierte Kontrolle der Nährstoffbelastung“, also bis März 2022, sollen 86 örtliche Gemeinden unterstützt werden, in Bezug auf den Bau von Plattformen zur Lagerung von Stallabfällen.