„Mare Nostrum“: Freiwillige reinigen Strände
Es ist inzwischen eine Tradition für die Freiwilligen von der Umweltorganisation Mare Nostrum“ in Constanţa: Sie überwachen die Abfallsituation an den rumänischen Schwarzmeer-Stränden.
România Internațional, 26.06.2017, 18:14
Im April wurden acht Strandbereiche, insgesamt 1,5% der gesamten Strandfläche, von Abfällen gereinigt. Auch wenn die Sommersaison erst beginnt, sind bereits Unmengen an Müll zusammengekommen, die an Land und im Wasser zur Gefahr für hungrige Vögel und andere Tiere werden können. Das Team von Mare Nostrum hat außerdem festgestellt, dass es in vielen Bereichen nicht einmal Abfallkörbe gibt. Dabei betrug die gesamte eingesammelte Abfallmenge rund 225 Kilogramm. So sei für das Saisonende nicht unbedingt eine entspannte Situation zu erwarten, sagt die Exekutiv-Direktorin von Mare Nostrum, Mihaela Cândea. Im vergangenen Herbst sei die Menge der zurückgelassenen Abfälle an den Stränden um ein Siebenfaches gegenüber April angestiegen.
Der Strand in Năvodari ist der schmutzigste Strand derzeit, den saubersten finden wir in Costineşti. Dennoch ist das lediglich eine Momentaufnahme, so sah es vor dem 1. Mai und der offiziellen Sommersaison aus. Wir werden unser Monitoring im Oktober wieder starten, also nach Saisonende, wenn alle Touristen wieder weg sind, um zu sehen, was genau sie zurückgelassen haben und vor allem wie die Strandverwalter ihre Pflicht erfüllt haben, die Strände sauber zu halten und nach Saisonende zu reinigen. Praktisch ersticken unsere Strände unter Plastikabfällen. Diese sind extrem gefährlich, weil sie nicht so schnell abbauen, weil sie über Jahrhunderte oder gar Jahrtausende hinweg von der Natur nicht zersetzt werden. Manchmal wird der Plastikabfall gar nicht vollständig abgebaut, er zersetzt sich in Mikropartikeln, die dann von Vögeln oder Meereslebewesen verschluckt werden. Das Meer spült den Strandufer, vor allem außerhalb der Hauptsaison, und so werden diese Abfälle mitgenommen. Auch Zigarettenstummel stellen eine sehr große Gefahr dar, weil sie in beachtlichen Mengen an den Stränden zu finden sind.“
Die Abfallüberwachung fand im Rahmen des Projekts Note 1 für die Umwelterziehung“ statt und soll fortgesetzt werden, um die besorgniserregende Entwicklung zu erfassen, die sich katastrophal auf das ganze Ökosystem an der rumänischen Küste auswirken kann. Doch das ist nicht das einzige Projekt der Umweltorganisation Mare Nostrum, wie die Exekutivdirektorin Mihaela Cândea berichtet:
Derzeit setzen wir unser Monitoring auch bei der Delphinpopulation im Schwarzen Meer fort. Wir beobachten nach wie vor die gestrandeten Delphine und überwachen gleichzeitig den Bestand in der natürlichen Umgebung, wie sich die Anzahl der Delphine vermehrt. Darüber hinaus machen wir mit unseren Informationskampagnen für Schüler und Lehrer sowie für Touristen und Einheimische weiter. Denn jetzt sind die Ferien da und alle Leute kommen an den Strand. Also werden wir uns auf die Touristen an der Küste konzentrieren. Ihnen wollen wir beibringen, wie wichtig eine saubere Umwelt ist und dass sie alles sauber zurücklassen müssen.“
Ein weiteres Projekt der NGO vom Schwarzen Meer bezieht sich schließlich auf die Sammelstellen für gebrauchtes Pflanzenöl. Seit Anfang 2016 haben die Stadtbewohner von Constanţa etwa 1300 Altöl in der Sammelstelle von Mare Nostrum abgegeben. Wer fünf Liter gebrauchtes Speiseöl abgibt, wird mit einem Liter Öl zum Kochen belohnt.