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Living Planet Report 2018: Artensterben geht weiter

Die internationale Naturschutzorganisation World Wide Fund for Nature veröffentlicht alle zwei Jahre den Living Planet Report. Die Eckpunkte des Jahresberichts erläutern wir im Gespräch mit der Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit bei WWF Rumänien.

Living Planet Report 2018: Artensterben geht weiter
Living Planet Report 2018: Artensterben geht weiter

, 14.01.2019, 17:45

20 Jahre sind vergangen, seitdem die erste Ausgabe des Living Planet Reports über den Gesundheitszustand des Planeten veröffentlicht wurde. Die Ergebnisse sind von einem Bericht zum anderen immer besorgniserregender und zeigen die Auswirkungen des menschlichen Handelns. Tierpopulationen schrumpfen jedes Jahr, Wälder werden abgeholzt, Böden werden degradiert und Flüsse und Ozeane immer weiter verschmutzt. Ökosysteme werden zerstört und wild lebende Tiere verschwinden allmählich. Ökologen haben häufig darauf hingewiesen, dass ein globales Abkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt, zur Regeneration von Lebensräumen und zur Natur im Allgemeinen erforderlich ist. Der Bericht von 2018 zeigt das gleiche düstere Bild der Naturzerstörung, sagt Adriana Trocea, eine Expertin für Öffentlichkeitsarbeit bei WWF Rumänien:



Der Living Planet Report ist eine Studie, die die Gesundheit der Erde mit den Folgen des menschlichen Handelns vergleicht. Es vergleicht die Entwicklung von Wirbeltierarten mit dem ökologischen CO2-Fu‎ßabdruck des Menschen. Der Bericht von 2018 zeigt, dass wir in den letzten 40 Jahren 60% der Populationen von Wirbeltieren verloren haben. Wie auch in den vorangegangenen Berichten gezeigt wurde, ist der grö‎ßte Verlust bei den Sü‎ßwasserarten verzeichnet worden, nämlich 83%. Die grö‎ßten Verluste wurden in den tropischen Gebieten registriert. Was die Wasserarten angeht, so haben wir das traurige Beispiel der Korallenriffe. In den letzten 30 Jahren ist die Hälfte der Korallenriffe verloren gegangen.“




Der Living Planet Report macht auf die überlasteten Ressourcen der Erde aufmerksam und hebt den Beitrag der Natur zur Weltwirtschaft hervor. Die Natur bringt Arbeitsplätze. Auf weltweiter Ebene bietet die Natur Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich im Wert von 125 Billionen Dollar pro Jahr an, betont Adriana Trocea.



Biodiversität zu verlieren, ist ebenso gefährlich wie der Klimawandel, warnen die Autoren der zwölften Ausgabe des Living Planet Reports und unterstreichen die sehr kurze verbleibende Zeit sowie die dringende Notwendigkeit, auf globaler Ebene etwas zu unternehmen. Der WWF fordert die internationale Gemeinschaft nachdrücklich auf, eine globale Vereinbarung zu treffen, um die rasante Degradierung der Tierwelt zu stoppen. Adriana Trocea dazu:



Wir haben immer noch die Chance, etwas zu tun. Experten auf diesem Gebiet glauben, dass wir die letzte Generation sein könnten, die den Lauf der Dinge aus dieser Sicht noch ändern kann. Darüber hinaus wurden in den letzten Jahren einige positive Ergebnisse erzielt. Zum Beispiel ist der Tiger eine Art, die nahe am Aussterben steht. Die Tigerpopulation auf globaler Ebene ist in den letzten 100 Jahren um über 90% zurückgegangen und jetzt leben weltweit nur noch nahezu 4.000 Tiger in freier Wildbahn. Dank der gemeinsamen Anstrengungen der Regierungen der Länder, in denen Tigerpopulationen leben, und der Bemühungen von Experten und Bürgern, erholt sich diese Art langsam. Experten berichteten zum Beispiel in diesem Jahr von einem Anstieg der Zahl der Tiger in Nepal. Ein anderes anschauliches Beispiel ist das der Auerochsen, die in Rumänien vor 200 Jahren ausgestorben sind. Dank nachhaltiger Bemühungen der Naturschützer können wir jetzt eine Population von Auerochsen in Rumänien vorweisen, deren ständig Zahl zunimmt. In den rumänischen Karpaten leben heute etwa 50 Tiere in freier Wildbahn.“

Foto: Eugen Cojocariu/RRI

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