Harter Winter: Vögel brauchen mehr Futter
Die kalte Jahreszeit ist für die Vögel, die in Rumänien überwintern, besonders schwer. Dieses Jahr musste der Ornithologen-Verband zusätzliche Maßnahmen treffen, um den Vögeln bei eisigen Temperaturen zu helfen.
România Internațional, 06.02.2017, 20:07
Buchfinke, Meisen, Spechte, Kleiber, Feldsperlinge sind nur einige Vogelarten, die in Rumänien überwintern. Damit es ihnen in der kalten Jahreszeit nicht besonders schwer wird, haben die Ornithologen künstliche Nester und Futterspender angebracht, wo die Vögel gefüttert werden. Die eisigen Temperaturen in diesem Winter hätten zu einer Verdoppelung der notwendigen Menge von Samen geführt, die die Vögel bei der Winterfütterung brauchen, sagt der Sprecher des Ornithologen-Verbands, Ovidiu Bufnilă:
Voriges Jahr haben wir den ganzen Winter 700 Kilo Samen für die künstliche Winterfütterung der Vögel gebraucht. In diesem Winter haben wir 1,5 Tonnen bereits verwendet. Wir haben infolgedessen noch eine Tonne Sonnenblumen- und Weizensamen bereit, weil die Vögel während Frost mehr Nahrung brauchen. Es kann sein, dass 2,5 Tonnen Samen bis März nicht reichen. Beim Frühlingsbeginn suchen sich die Vögel alleine Insekten, aber im Februar müssen wir ihnen dabei helfen. Jeder kann eigentlich den Vögeln helfen, die notwendige Nahrung zu finden. Wenn sie künstliche Futterspender bei ihnen zu Hause einrichten, wo sie Vögel füttern, wäre das sehr hilfreich. Es reicht eigentlich, wenn jeder ein paar Sonnenblumensamen auf einen Teller im Garten oder auf die Fensterbank legt, um hungrige Vögel zu füttern. Nachdem sie sich daran gewöhnen, kommen sie dann bestimmt wieder und dann kann man auf dem Balkon oder im Garten sogar einen Futterspender einrichten. Bei eisigen Temperaturen muss man ihnen helfen, denn der Schnee führt zu einem Nahrungsengpass für Vögel. Es gibt keine Insekten oder Spinnen, die sie fressen können, denn diese verstecken sich im Winter hinter der Baumrinde, wo nur Spechte Zugriff haben. Aus diesem Grund sind die 50 Futterspender, die wir in Bukarest eingerichtet haben, wirklich überlastet. Ein Futterspender im Park Văcăreşti ist beispielsweise in diesem Winter jeden Tag voll.“
Auch die Wasservögel brauchen in der kalten Jahreszeit Hilfe. Es handelt sich hauptsächlich um große Vögel wie den Sommerschwan oder die Winterstörche, die in der kalten Jahreszeit nach Rumänien ziehen, um hier zu überwintern. Ovidiu Bufnilă kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:
Der Sommerschwan zieht auf der Suche nach Nahrung von einer Region zur anderen. Er frisst Wasserpflanzen, aber dafür braucht er, dass die Gewässer nicht zugefroren sind. Aber infolge dieses heftigen Wintereinbruchs, den wir im Januar erlebten, waren viele Seen zugefroren, sie haben folglich keine Nahrung gefunden und deswegen deutlich abgenommen. Falls sie ihre Beine aus dem Wasser nicht heben können, wenn es große Eisschollen gibt, können sie dort sogar sterben. Diesen Vögeln können die Menschen auch die notwendige Nahrung zur Verfügung stellen: kleine Salatstücke, Kartoffelschalen oder Kohlreste.“
All diese Aktionen sind Teil des Projektes Bucureştiul prinde Aripi“ (Verleihen wir Bukarest Flügel!), das dieses Jahr erweitert wird, da mehrere Stadtbehörden sich bereit gezeigt haben, den Ornithologen-Verband dabei zu unterstützen, Futterspender und künstliche Nester für Vögel in Parks einzurichten.