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Harbach-Hochland durch umweltfreundliche Projekte gefördert

Das siebenbürgische Harbach-Hochland ist nach dem Donaudelta das zweitgrößte Naturschutzgebiet Rumäniens.

Harbach-Hochland durch umweltfreundliche Projekte gefördert
Harbach-Hochland durch umweltfreundliche Projekte gefördert

, 21.12.2015, 18:22

Das Harbach-Hochland (rumänisch Podișul Hârtibaciului) ist ein Hügelland im Süden des Siebenbürgischen Beckens in der Mitte Rumäniens. Es ist benannt nach dem Fluss Harbach (rum. Hârtibaciu), entspricht im Wesentlichen dessen Einzugsgebiet und nimmt eine Fläche von ca. 2500 km² ein. Begrenzt wird das Hochland im Norden vom Kokel-Hochland (Podișul Târnavelor), im Osten und Süden vom Tal des Flusses Alt (Olt), im Westen vom Tal der Vişa (Wei‎ßbach) und dem Zekesch-Hochland (Podişul Secaşelor). Die sanft gewellte Landschaft liegt — bei recht geringen Höhenunterschieden — in einer Seehöhe von ca. 400 bis 700 m. Während im Norden Laubwälder dominieren, ist der südliche Teil durch gro‎ße Weideflächen geprägt.



Seit Oktober 2007 ist nahezu das gesamte Harbach-Hochland Teil des europäischen NATURA–2000–Schutzgebietnetzes entsprechend der Richtlinie 79/409/EWG über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten als sogenanntes SPA-Gebiet. Der nördliche Teil fällt als sogenanntes SCI-Gebiet unter die Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie). In dieser Region befinden sich 7 Naturschutzgebiete, die zum europäischen NATURA–2000–Schutzgebietnetz gehören, und noch 3 Naturschutzgebiete vom nationalen Interesse. Diese Region verfügt über eine hohe Biodiversität und eine starke kulturelle Identität. In der mehr als 270.000 Hektar gro‎ßen Region leben etwa 90.000 Einwohner in 44 Gemeinden, die über mehrere bewaldete Hügel verstreut sind. Der grö‎ßte Teil des Harbach-Hochlands lag im Mittelalter auf Königsboden und war überwiegend von deutschen Siedlern bewohnt. Seit der Auswanderung nahezu aller Deutschen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stellen die Rumänen die Mehrheit. Des Weiteren lebt hier eine grö‎ßere Zahl Roma. Von zahlenmä‎ßig geringerer Bedeutung sind Ungarn.



Im Zeitraum 2011–2015 erarbeitete der rumänische Zweig des WWF-International Donau-Karpaten-Programmes den für die Verwaltung des Gebietes nötigen Management-Plan. WWF Rumänien hat im Rahmen eines umfassenden Projekts alle soziale, wirtschaftliche und kulturelle Werte aufgelistet, die in dieser Zone aufbewahrt werden sollten. In der gesamten Region fanden öffentliche Debatten über den integrierten Managementplan statt, der anschlie‎ßend dem rumänischen Umweltministerium zur Annahme vorgelegt wurde. Weitere Details bringt die Projektmanagerin, Florentina Florescu:



Alle Werte, die wir aufgelistet haben, waren uns bereits seit 2007-2008 als potentielle Werte der Region bekannt. Von 2011 bis 2014 haben wir eine detaillierte Bestandaufnahme der Biodiversität erstellt — wir haben zum Beispiel schöne, dichte Wälder entdeckt. Es handelt sich um Teile der berühmten Eichenwälder, die sich früher über breite Zonen Rumäniens erstreckten, und in dieser Region entlang der Flüsse Gro‎ße Kokel und Kleine Kokel noch sehr gut vertreten sind. In diesen Eichenwäldern leben Bären und Wölfe, und die Weideflächen sind reich an Pflanzenarten und wirbellosen Tieren. Was die Kulturwerte angeht, so belegen Funde aus der Jungstein-, Bronze- und Römerzeit eine frühe Besiedlung. In der Gegend um den Harbachtal siedelten sich dann unter dem ungarischen König Géza II. (1142–1162) die ersten Theutonici (Deutsche) an. Das Harbach-Hochland ist von den vielen dort gelegenen Kirchenburgen geprägt. In unserer Region befinden sich vier Kirchenburgen, die auf der UNESCO-Denkmalliste stehen. Und in unseren Dörfern werden die Volkstraditionen gut aufbewahrt und gepflegt.“




Ein gro‎ßer Wunsch der Projektleiterin Forentina Florescu ist, dass das Harbach-Hochland, das auch als die Hügellandschaft Transsilvaniens bekannt ist, zukünftig ein Reiseziel für Ökotourismus wird:



Neben diesem Managementplan, der auch die Aufbewahrung und die Verwaltung der Naturschätze einschlie‎ßt, starteten wir auch ein Projekt zur Entwicklung des Öko-Tourismus in unserer Region. Wir haben das Markenzeichen »Hügellandschaft Transsilvaniens« geschaffen und im Rahmen unseres Projekts haben wir mehr als 300 Km Reiserouten und Wanderwege markiert. Demnächst werden wir eine Internetseite mit spezifischen touristischen Angeboten der Region erstellen. Ich lade alle Öko-Touristen ein, die Hügellandschaft Transsilvaniens zu besuchen — es ist eine friedvolle, ausgewogene Region, reich an Natur- und Kulturschätzen, die wir pflegen sollten. Ein Aufenthalt in der Hügellandschaft Transsilvaniens ist besonders angenehm und voller positiver Energie. Neben dem Projekt zur Pflege und Aufbewahrung der Naturschätze führen wir auch ein Projekt zur Entwicklung der lokalen Gemeinden durch. Wir arbeiten mit ausgesuchten Handwerkern der Region zusammen und wir untersützen sie, indem wir ihnen helfen, einen Geschäftsplan zu erstellen, sich auf dem Markt zu plazieren, an Handwerkermessen teilzunehmen, ihre spezifische Produkte unter Markenzeichen einzutragen.“




An diesem Projekt beteiligen sich neben WWF Rumänien auch die Stiftung Mihai Eminescu Trust, die Stiftung Adept, Ecotur Sibiu, der Verband Mioritics, und der Verband Milvus.

Foto: Eugen Cojocariu/RRI

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