Grenzüberschreitendes Biosphärenreservat am Eisernen Tor geplant
Das Naturschutzgebiet Eisernes Tor bietet eine atemberaubende Landschaft. Die Verwaltung des Naturparks Eisernes Tor plant, zusammen mit dem serbischen Naturpark Djerdap ein grenzüberschreitendes Biosphärenreservat zu schaffen.
România Internațional, 02.11.2015, 19:27
Rumänien unternimmt alle Schritte, damit der Naturpark Eisernes Tor (Parcul Naţional Porţile de Fier) zum Biosphärenreservat erklärt wird. Das 128.655 Hektar große Naturschutzgebiet liegt im Südwesten des Landes, an der Grenze zu Serbien und gilt mit 18 Reservaten als eines der größten Naturschutzgebiete Rumäniens, nach dem Maramuresch-Gebirge. Im Süden grenzt der Naturpark an der Donau. Hier kann man einen der längsten Engpässe der Donau bewundern, der eine atemberaubende Landschaft bietet.
Zwei Naturparks inmitten des Naturschutzgebietes wurden nach europäischen Richtlinien zu Natura-2000-Schutzgebieten erklärt. 2011 wurde der Naturpark Eisernes Tor in die Liste der Schutzgebiete von internationaler Bedeutung der Ramsar-Konvention eingetragen. Somit wird der besondere Wert seiner Biodiversität und seiner Landschaft europaweit anerkannt. Die Feuchtgebiete bieten hier einer vielfältigen Vogelwelt einen Lebensraum. In der Gegend sind neben dem größten Laufwasserkraftwerk Rumäniens zahlreiche Gebäude mit einem großen historischen und architektonischen Wert zu finden, Häuser und Wassermühlen, die aufgrund eines einzigartigen Systems funktionieren. Der Direktor des Naturparks Eisernes Tor, Marian Jiplea, kommt zu Wort mit Einzelheiten:
Die Tierwelt ist sehr vielfältig hier: 34 Säugetier-Arten, über 62 Fischarten. Die Pflanzenwelt ist auch durch zahlreiche Arten vertreten. Bemerkenswert ist auch die Landschaft. Der Engpass der Donau bietet hier eine wechselhafte Landschaft: sowohl steile Felsen und tiefe Täler, die vom Menschen unberührt bleiben, als auch Anbaufelder und Obstgärten, die die Präsenz des Menschen andeuten. Der 134 km lange Engpass der Donau zwischen den Ortschaften Gura Văii und Baziaş ist meiner Ansicht nach der spektakulärste Europas. Dieses Jahr lockte diese wunderschöne Landschaft rund 65.000 Touristen an. Ich möchte zudem auch die endemischen Arten erwähnen, die in diesem Bereich leben: die eigenartigen Glockenblumen und die Tulpen, die hier vorkommen. Unter den Tieren, die hier zu finden sind, gibt es die Hornviper, die Schildkröte, den Hermann-Frosch. Hier in der Gegend haben wir eine Höhle für Besucher eingerichtet, es handelt sich um die Höhle Veterani, und wir haben vor, im Zeitraum 2014-2020 weitere zwei Höhlen, Gaura cu Muscă und Ponicova, die zweifellos einen Besuch wert sind, ebenfalls für Besucher einzurichten. Sie haben ein hohes touristisches Potenzial.“
Die Erklärung des Naturparks Eisernes Tor zum Biosphärenreservat würde zahlreiche Vorteile für die örtlichen Gemeinden mit sich bringen — einige davon: die touristische Entwicklung und eine bessere Bewahrung der kulturellen und volkstümlichen Traditionen, ganz im Zeichen der UNESCO. Die Parkverwaltung plant zusammen mit dem serbischen Naturpark Djerdap“, der am anderen Ufer der Donau liegt, ein grenzüberschreitendes Biosphärenreservat als Teil der künftigen Euroregion Donauraum zu schaffen. Derzeit gibt es in der ganzen Welt 651 Biosphärenreservate in 120 Ländern.