Ein Drittel des Băneasa-Waldes wird unter Naturschutz gestellt
Der Băneasa-Wald im Norden der rumänischen Hauptstadt werde abgeholzt – diese Nachricht hielt mehrere Tage lang die erste Seite der Bukarester Tagesblätter. Der Umweltminister reagierte darauf und will den Wald unter Naturschutz stellen.
România Internațional, 03.02.2020, 18:00
Der Băneasa-Wald im Norden der rumänischen Hauptstadt Bukarest stand in den letzten Wochen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Einwohner der Hauptstadt beklagten die Tatsache, dass Tausende Bäume gefällt wurden. Umweltminister Costel Alexe prüfte diese Informationen und kam zum Schluss, dass der Wald unter Naturschutz gestellt werden müsse. Damit sei die Holzgewinnung im Băneasa-Wald verboten:
Derzeit erlaubt die Gesetzgebung, Bäume im Băneasa–Wald abzuschlagen. Der Bericht des Forstamtes und des Kontrollgremiums des Ministeriums zeigten, dass Holzgewinnungsarbeiten in der Gegend ausgeführt wurden. Die Arbeiten entsprachen der gültigen Vereinbarung im Rahmen der Waldbewirtschaftung. Die Vereinbarung war bis Ende Dezember gültig. Wir alle leiden unter dem Mangel an Grünanlagen in der unmittelbaren Umgebung der Großstädte in Rumänien. Deshalb finde ich, dass Wälder wie der Băneasa-Wald unter Schutz stehen sollten. Der Băneasa-Wald ist die grüne Lunge der Hauptstadt und das soll er auch weiterhin bleiben. Von den insgesamt 1343 Hektar Wald sind 63% in Privateigentum. Lediglich 37% befinden sich in öffentlicher Hand und werden von Romsilva, der Waldbewirtschaftungsbehörde verwaltet. Wir wünschen uns, dass der Băneasa-Wald auch weiterhin seine Schutzfunktion einnimmt. Also wird der Băneasa-Wald ab März folgenderweise aussehen: sämtliche 374 Hektar, die sich in öffentlicher Hand befinden, werden lediglich eine Schutzfunktion haben. Also wird die Holzgewinnung in diesem Waldteil nicht mehr erlaubt. Dieser Waldteil soll demnach als Waldpark eingestuft werden. Folglich können hier nur noch die erforderlichen Reinigungsarbeiten durchgeführt werden, allerdings dürfen keine gesunden Bäume mehr abgeholzt werden. Ich möchte allen Bürgern Rumäniens mitteilen, dass der Băneasa-Wald ab jetzt seinen richtigen Platz am Stadtrand einnehmen wird. Der Băneasa-Wald wird zur grünen Lunge der Hauptstadt!“
Der Umweltminister ist der Ansicht, dass die Waldteile in Privatbesitz der gleichen Behandlung unterliegen sollten wie die Waldteile in staatlichem Besitz. Demnach sollten die Privateigentümer, die zwei Drittel des Waldes besitzen, im Falle einer solchen Einschränkung entsprechend entschädigt werden. Der Umweltminister gab darüber hinaus bekannt, er möchte auch die Wälder Andronache, Snagov und Roşu, die ebenfalls in der Umgebung der Hauptstadt liegen, unter Schutz stellen. Damit die Einwohner von Bukarest in einer gesunden Umwelt leben, wäre es günstig, wenn mehr als 100.000 Hektar in der Umgebung von Bukarest bewaldet seien. Das meinen die Umweltschützer. Derzeit gibt es nur 18.000 Hektar Wald bei Bukarest. Der Băneasa-Wald ist die größte Grünfläche im Verwaltungsgebiet der rumänischen Hauptstadt.