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Biodiversität in Gefahr: rumänischer Groppenbarsch vom Aussterben bedroht

Der Groppenbarsch (Romanichthys valsanicola), in romanischen Sprachen auch Asprete genannt, ist eine bedrohte Fischart, die nur noch in einem Abschnitt des Flusses Vâlsan anzutreffen ist.

Biodiversität in Gefahr: rumänischer Groppenbarsch vom Aussterben bedroht
Biodiversität in Gefahr: rumänischer Groppenbarsch vom Aussterben bedroht

, 23.11.2020, 18:00

Der Groppenbarsch ist ein kleiner flussbewohnender Barsch, der in Mittelrumänien nördlich der Donau, im Flusssystem des Argeș und seiner Nebenflüsse als endemische, also nur hier verbreitete Art anzutreffen war. Inzwischen ist sein Lebensraum auf einen kleinen Abschnitt des Flusses Vâlsan beschränkt. Der Groppenbarsch gilt als lebendes Fossil — es wurde nämlich nachgewiesen, dass er schon seit 65 Millionen Jahren, also seit der Zeit der Dinosaurier auf der Erde lebt.



Die Fischart wurde allerdings vor kurzem von einer Fischkundler-Gruppe in einem Bergfluss im höchsten Gebirge Rumäniens, Făgăraş (Fogarasch), gesichtet und selbstverständlich auch gefilmt. Das kündigte der Bergsteiger und Umweltaktivist Alex Găvan an. Alex ist Mitglied der Gruppe, die sich für die Rettung der Fischart aktiv einsetzt. Er sagte Folgendes dazu:



Wir konnten erneut bestätigen, dass der Groppenbarsch nicht ausgestorben ist. Die Bestätigung kommt nach vielen Jahren, in denen sein Fortbestehen in Frage gestellt wurde. Die von uns aufgenommenen Bilder sind vermutlich die ersten Videoaufnahmen von einem Groppenbarsch. Es gab schon Fotos von der Fischart, aber noch keine Videoaufnahmen. Der Groppenbarsch ist nachtaktiv, das muss in diesem Zusammenhang betont werden. Während des Tages versteckt er sich unter Steinen. Wir haben ihn zufällig gefunden, wir suchten nicht danach. Meine Kollegen Andrei Togor und Marcus Drimbea sind ebenfalls Mitglieder im Groppenbarsch-Rettungsteam. Sie haben ihn entdeckt. Ich lebte als Kind im Vâlsan-Tal, im Fogarascher Gebirge. Und eben in diesem Bergfluss findet man noch dieses lebende Fossil, den Groppenbarsch, den es seit 65 Millionen Jahren auf der Erde gibt. Der Groppenbarsch ist die einzige Tierart auf Erden, die die Bezeichnung unseres Landes in seinem Namen trägt — denn der lateinische Namen der Spezies ist Romanichthys valsanicola.“




Der Groppenbarsch hat eine Länge von 10–12 cm. Er wurde 1956 von einem Biologie-Studenten, Nicolae Stoica, in einem Bergfluss in den Karpaten entdeckt. Inzwischen ist sein Lebensraum auf einen kleinen Abschnitt des Flusses Vâlsan beschränkt, was unter anderem auf die verschiedenen Arbeiten entlang der Bergflüsse zurückzuführen ist. Man hatte schon befürchtet, die Fischart sei verschwunden. Alex Găvan brachte mehr Einzelheiten zum Thema:



Der Groppenbarsch gilt offiziell als seltenste Fischart in Europa, laut manchen Fachleuten sogar in der Welt. Es kommen nur noch einige zig Exemplare vor. Wir entdeckten 12 innerhalb von 10 Jahren. Rumänien verabschiedete vor 10 Jahren die Landesstrategie für Artenvielfalt. Dadurch engagierte es sich gegenüber der EU, die drei vom Aussterben bedrohten Tierarten zu retten. Gemeint waren der Groppenbarsch sowie der Huchen, auch Donaulachs genannt, und eine Vogelart, und zwar die Gro‎ßtrappe. Doch 10 Jahre später, also 2019, stellten wir fest, dass bis dahin nichts in dieser Hinsicht unternommen wurde. Die drei Spezies sind nach wie vor vom Aussterben bedroht!“




Der Umweltaktivist Alex Găvan und sein Team schlugen einen Plan für die Rettung des Groppenbarsches vor. In diesem Zusammenhang sei es besonders wichtig, die bestehenden Umweltgesetze einzuhalten. Darüber hinaus soll ein Zentrum zur Forschung und Fortpflanzung des Groppenbarsches direkt im Vâlsan-Tal gegründet werden. Auch die Flusstäler der drei Bergflüsse, die vor 60 Jahren als Lebensraum des Groppenbarsches bekannt waren, sollen umweltfreundlich nachgestaltet werden. Die Ortsbewohner sollen in die Rettungsma‎ßnahmen miteinbezogen werden. Denn die lebende Fossile ist eine Attraktion für die Naturliebhaber, also könnten dadurch mehr Touristen in die Region einreisen.

Foto: Markus Spiske / unsplash.com

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