Bericht über den Stand des Klimas in Rumänien
Da sich die Klimakrise weltweit immer weiter verschärft, suchen führende Politiker, Experten und Nichtregierungsorganisationen nach dringenden und nachhaltigen Lösungen für die Bewältigung der klimatischen Herausforderung.
Daniel Onea und Adina Olaru, 11.11.2024, 17:11
Der Klimagipfel 2024, der im Oktober in Bukarest stattfand, war eine wichtige Plattform für Diskussionen, innovative Lösungen und praktische Strategien zur Bewältigung des Klimawandels. Hier wurde auch ein Bericht über den Zustand des Klimas in Rumänien vorgestellt. Bogdan Antonescu, Dozent an der Fakultät für Physik und Forscher am Nationalen Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Erdphysik, war Teil des Teams, das den Bericht erstellt hat.
„Wir haben Kapitel, die sich mit den Auswirkungen von Naturkatastrophen befassen. In einem Kapitel geht es um Hitzewellen in Rumänien, um Dürren, um Stürme in Rumänien, und zwar aus der Perspektive dessen, was bisher geschehen ist, wie sich die Merkmale dieser Naturereignisse unter dem Einfluss des Klimawandels verändert haben. Dann gibt es Klimaprojektionen, was in Zukunft mit diesen Phänomenen geschehen wird. Wir haben auch ein Kapitel über die Auswirkungen auf die städtische Ebene, über alles, was passiert, wenn wir Hitzewellen haben, die eine Stadt wie Bukarest erreichen, und was die Veränderungen in der städtischen Umwelt sein werden. Dann haben wir ein breiteres Kapitel, denn dieser ganze Teil des Klimawandels kann auch unter dem Gesichtspunkt der so genannten kritischen Punkte des Klimawandels betrachtet werden. Das sind Punkte, von denen es, wenn sie einmal erreicht sind, kein Zurück mehr gibt, wie zum Beispiel die Strömungsbewegungen im nordatlantischen Ozean, der Amazonas-Regenwald oder die grönländischen Gletscher.“
In den nächsten Jahren, so die Autoren des Berichts, wird es in Rumänien mehr Hitzewellen, mehr Dürren und mehr Stürme geben, als wir es bisher erlebt haben. Bogdan Antonescu, Dozent an der Fakultät für Physik und Forscher am Nationalen Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Erdphysik und einer der Autoren des Berichts erzählte uns mehr über die natürlichen Schwankungen in den Vorhersagen.
„Wir hatten in der Vergangenheit Hitzewellen und schwere Dürreperioden, aber jetzt kommt noch das aus dem Klimawandel resultierende Signal hinzu: mehr Treibhausgase in der Atmosphäre bedeuten einen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur. All diese natürlichen Schwankungen, also Phänomene, die bereits auf natürliche Weise aufgetreten sind, werden nun durch diese Klimaveränderungen verstärkt. Der Klimawandel bringt keine neuen Phänomene mit sich oder schafft neue Dinge, sondern verstärkt das, was bereits vorhanden war. Ein gutes Beispiel sind die Hitzewellen, die kommen werden. Die gab es schon in der Vergangenheit. Wir haben in der Vergangenheit außergewöhnliche Hitzewellen erlebt, aber jetzt werden solche außergewöhnlichen Hitzewellen häufiger beobachtet, so dass sich die Merkmale ändern. Vor allem die Häufigkeit des Auftretens der Phänomene, ihre Dauer und Intensität ändern sich. Ein Beispiel dafür ist die Verstärkung von Stürmen. Wir hatten den Sturm Boris, der in Mitteleuropa Niederschläge verursachte. Dieser Sturm Boris wurde etwas genauer analysiert, und die Niederschlagsmenge wäre ohne diese Klimaveränderungen um 20 % geringer gewesen“.
Die Autoren des Berichts weisen darauf hin, dass Rumänien zwar Maßnahmen zur Energieeffizienz und zur Förderung erneuerbarer Energien ergriffen hat, das Fehlen eines nationalen Klimagesetzes und die mangelhafte Umsetzung jedoch die Notwendigkeit einer integrierten Vision unterstreichen, bei der der Energiesektor eine zentrale Rolle spielt.