SALT: Bukarester Kasperltheater beherbergt Figurentheater-Festival
Die Festspiele SALT, die im Bukarester Puppentheater Ţăndărică“ stattfanden, haben bei der ersten Auflage das Publikum mit einem vielfältigen Programm für Kinder, Erwachsene und Experten im Figurentheater angelockt.
Corina Sabău, 06.03.2019, 18:00
Zum ersten Mal fand das Festival SALT zwischen dem 25. und dem 28. Februar statt. Ausgangspunkt des Projektes ist die gleichnamige Plattform, die den Künstlern im Figurentheater gewidmet wird. Das Bukarester Puppentheater Ţăndărică“ unterstützt allerdings Darsteller, Regisseure, Choreographen, Drehbuchautoren im Bereich Marionettentheater bei ihren Projekten. Das Festival wurde mit der Aufführung Apolodor“, in der Regie von Silvia Roman eröffnet, Drehbuchautorin ist Iuliana Vîlsan. Auf dem Programm des ersten Festivaltages stand auch die Aufführung Die Häuser der Clowns“ des griechischen Puppentheaters Merlin.
Die Aufführungen wurden auch von Workshops begleitet, die sich beim jüngeren Publikum großen Erfolgs erfreuten, einer davon Der kleine Prinz — ein Zufall“, eine Mischung aus moderner Technik und der Kunst des Marionettentheaters. Koordiniert wurde die Aufführung von Mona Toncu und Raluca Rădulescu. Die Kunstberaterin des Theaters Ţăndărică“, Miruna Simian, kommt zu Wort mit Einzelheiten über das Projekt:
Der Workshop, der sich über eine ganze Woche erstreckte, brachte Tradition und moderne Technik im Figurentheater zusammen. Die Kinder, die älter als 8 Jahre waren, haben dabei gelernt, eine Marionette zu handhaben und wie man sie durch 3D-Sensoren zum Leben bringen kann. In den Marionetten waren Sensoren eingebaut und ihre Bewegungen wurden auf dem Bildschirm gezeigt. Heutzutage kann das ein wenig merkwürdig wirken, eine Marionette zu handhaben, es begeistert nicht mehr die Kinder wie früher, daher haben wir uns entschieden, die 3D-Technik dafür einzusetzen, um das Puppentheater auch für die Kinder von heute attraktiv zu machen.“
Die griechischen Künstler Dimitris Stamou und Demi Papada sind am zweiten Festivaltag mit der Aufführung Noone‘s land“ aufgetreten. Die Künstler haben auch einen den Experten im Figurentheater gewidmeten Workshop gehalten, Anima Studio Ţăndărică. Unsere Gesprächspartnerin Miruna Simian kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:
Die Herangehensweise der griechischen Künstler haben wir sehr geschätzt. Wir arbeiten bereits zum dritten Mal zusammen, diesmal sind sie mit zwei Aufführungen aufgetreten: einer für Kinder und einer für Erwachsene. Ihre Aufführungen sind, meiner Meinung nach, von der Auswahl der aktuellen Themen her, mit denen sie sich befassen, bis zur Art und Weise, in der sie die Marionetten handhaben und dem Design, makellos. Es handelt sich eigentlich um zwei Wanderaufführungen, die in den letzten zehn Jahren überall in der Welt bei großen Fachveranstaltungen zu sehen waren. Bei unserem Festival haben sie auch einen Workshop gehalten, der den rumänischen Profis im Bereich einen Einblick in die Welt der Regisseure von Marionettentheater verschaff hat.“
Am letzten Festivaltag hat das Theater Ţăndărică das Konzept #FreeStyle Puppetry vorgestellt. Das Konzept sieht freie Animation und Improvisation auf unterschiedlichen Themen vor.