Rumänien auf der 27. Internationalen Buchmesse in Jerusalem
Die internationale Buchmesse in Jerusalem hat dieses Jahr im Zeitraum 8.-12. Februar stattgefunden. Rumänien beteiligte sich auch dieses Jahr am Event mit Buchvorstellungen und Autorengesprächen, die ein zahlreiches Publikum anlockten.
Corina Sabău, 18.02.2015, 17:17
Der rumänische Stand bei der 27. Buchmesse in Jerusalem wurde vom Bukarester Kulturministerium organisiert. Die Verlage Cartea Românească, Casa Radio, Corint, Curtea Veche, Gama, Hasefer, Humanitas, Max Blecher, der Verlag der Literaturmuseen, der Verlag des Rumänischen Kulturinstituts sowie der Verlag des Nationalen Instituts für Holocaustforschung in Rumänien Elie Wiesel“ haben ihre neuesten Titel auf der Internationalen Buchmesse in Jerusalem vorgestellt. Die Buchmesse bot auch dieses Jahr eine Plattform sowohl zur Präsentation israelischer Literatur für ein internationales Publikum als auch zur Vorstellung zeitgenössischer internationaler Literatur für die israelische Öffentlichkeit und nicht zuletzt eine wertvolle Plattform zum künstlerischen Ideenaustausch an.
Kulturberaterin im Kulturministerium Luminiţa Corneanu sagte über die rumänische Präsenz auf der diesjährigen Jerusalemer Buchmesse:
Einer der Gäste des Rumänischen Kulturinstituts war der Schriftsteller Bogdan Hrib, der im Rahmen einer der Kriminalliteratur gewidmeten Sektion ein Gespräch mit einem der berühmtesten Autoren dieses Genres, Dror A. Mishani führte. Gleichermaßen würde ich die vom Kulturministerium organisierte Veranstaltung empfehlen, die den Pogrom von 1941 in Jassy in die Aufmerksamkeit bringt. Der rumänische Schriftsteller Cătălin Mihuleac, Autor des Romans »America de peste pogrom« konfrontierte das Publikum der Jerusalemer Buchmesse mit dem Todeszug, der 1941 im Anschluss an den Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges im nordostrumänischen Iaşi stattfand, einem bis vor kurzem in der rumänischen Öffentlichkeit verschwiegenen Thema. Im Anschluss an die Veranstaltung haben wir ein erschütterndes Album präsentiert, das dem Iaşi-Pogrom gewidmet ist und vom Elie-Wiesel-Institut in Zusammenarbeit mit dem Verlag »Curtea Veche« herausgegeben wurde. Im Album des Historikers Radu Ioanid dokumentieren Bilder und Texte eine der dunklen Seiten der rumänischen Geschichte. Die Zeichnerin Dafna Schoenwald, Illustratorin eines eher ungewöhnlichen Kinderbuches mit dem Titel »Bunica fetiţă şi povestea ei« (»Das Großmutter-Mädchen und ihre Geschichte«) war zudem Gast des Rumänischen Kulturministeriums auf der Jerusalemer Buchmesse. Autorin des Gedichtbandes für Kinder ist die Holocaust-Überlebende Suzana Raweh.“
Gespräche über die Bücher 100 ins Rumänische übersetzte Dichter“ und Die Geschichte der Juden in Rumänien“ von Teşu Solomovici sowie die Buchvorstellung Die Geschichte des israelischen Wirtschaftswunders“, die im Verlag Hasefer erschienen ist, sind andere Veranstaltungen, die auf der Jerusalemer Buchmesse ein zahlreiches Publikum am rumänischen Stand anlockten. Unsere Gesprächspartnerin Luminiţa Corneanu dazu:
Wir haben uns über die Präsenz von Carmen Gavrilă sehr gefreut. Die Journalistin führte ein Gespräch mit der israelischen Schriftstellerin rumänischer Herkunft Shani Boianjiu. Shani Boianjiu ist die Autorin des in den USA veröffentlichten Buches »Oamenii eternităţii nu se tem niciodată« (»Die Leute der Ewigkeit fürchten sich nie«). Das ins Rumänische übersetzte Buch erzählt die Erfahrung der Autorin in der israelischen Armee und kann als Bildungsroman betrachtet werden. Der Roman wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und fand in den USA einen großen Anklang.“
Die Internationale Buchmesse in Jerusalem fand zum ersten Mal im Jahr 1963 statt. Die Veranstaltung findet jedes zweite Jahr statt und lockt Tausende Besucher an.