Porträts und Selbstporträts der Künstlerfamilie Storck im Museum der Stadt Bukarest ausgestellt
Ende letzten Jahres wurde im Museum der Stadt Bukarest eine Ausstellung eröffnet, die bis Mitte Februar zu sehen ist: Blick durch den Rahmen: Porträts und Selbstporträts der Familie Storck.
Ion Puican, 06.02.2024, 16:04
Die Ausstellung kann im Frederic Storck und Cecilia Cuțescu-Storck Museum in der Hauptstadt, einem der Räumlichkeiten des Museums der Stadt Bukarest besichtigt werden. Die Ausstellung bietet im Atelierhaus der beiden klassischen Künstler eine Reise in ihre Welt, zu Verwandten und Freunden der Familie, einen Rückblick auf die verschiedenen Lebens- und Schaffensphasen der Künstler anhand von Porträts und Selbstporträts der Familie Storck. Frederick Ștefan Storck (1872-1942) war ein rumänischer Bildhauer und Lehrer. Seine Frau Cecilia Cuțescu-Storck (1879-1969) war eine Malerin mit großem Einfluss auf das kulturelle Leben der Zwischenkriegszeit. Wir haben mit der Kuratorin Ana Maria Arsinca über die Ausstellung im Haus Storck gesprochen: „Wir bieten dem Publikum Werke, die schon lange nicht mehr ausgestellt wurden und somit gelingt es uns, eine andere Dimension zu beleuchten, nämlich die der Familie. Deshalb haben wir dem Publikum eine Auswahl von Porträts und Selbstporträts von Mitgliedern der Familie Storck gezeigt, um die Galerie der bereits in der Dauerausstellung vorhandenen Werke zu vervollständigen und den genealogischen Faden einer Familie nachzuzeichnen, die als Künstlerdynastie gilt“.
Die Kuratorin Ana Arsinca gab uns weitere Einzelheiten über die Familie Storck: „Diese Künstlerdynastie wurde von dem aus Deutschland stammenden Karl Storck gegründet, der sich 1849 in Bukarest niederließ. Karl Storck ist einerseits für seine Monumentalskulpturen, Stuckdekorationen für Gebäude, Grabdenkmäler und Holzschnitzereien, Kirchenbänke und -möbeln bekannt, andererseits für seine Tätigkeit als Professor für Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Bukarest, wo er die Grundlagen der rumänischen Bildhauerschule legte. Zwei seiner Söhne, Carol und Frederic Storck, wurden ebenfalls Bildhauer. Carol Storck studierte Bildhauerei in Florenz, verbrachte drei Jahre in Philadelphia und kehrte dann in die Heimat zurück, wo er begann, mit seinem Vater an verschiedenen Aufträgen zu arbeiten. Frederic Storck studierte Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Bukarest, wo er nach Abschluss seines Studiums in München Lehrer für Modellieren und Zeichnen wurde. Frederic Storck war auch einer der Gründer der Gesellschaft „Tinerimea Artistica“ (Künstlerjudend) zu Beginn des 20. Jahrhunderts“.
Von besonderer Bedeutung für die Geschichte der Familie Storck ist die Malerin Cecilia Cuțescu-Storck. Über ihre Persönlichkeit sagte Ana Arsinca: „Die komplexe Persönlichkeit von Cecilia Cuțescu-Storck, die Frau von Frederic Storck, stellt eine weitere wichtige Seite der Familie Storck ist dar. Sie wurde 1916 die erste Lehrerin an der Bukarester Kunstschule und gründete in diesem Jahr den „Verband der Malerinnen und Bildhauerinnen“. Das Ehepaar Storck hatte zwei Töchter, Gabriela Storck, Architektin, und Cecilia Frederica Storck-Botez, Keramikerin. Obwohl die Ausstellung einen Einblick in verschiedene Stile, Ausdrucksformen und Epochen verschafft, berücksictigen die Kuratoren den Beitrag eines jeden Mitglieds zu dem, was der Name Storck in der Geschichte der rumänischen Kunst bedeutete und heute bedeutet.
Ana Arsinca dazu: „Zu sehen sind unter den repräsentativsten Werken das Ende 1909 in Paris gemalte Porträt von Cecilia Cuțescu Storck, das Porträt von Frederic Storck, die von Cecilia Cuțescu-Storck gemalten Porträts der Töchter des Ehepaars Storck und zwei Selbstporträts des Malers Alexandru Satmari. Die Neuheit der Ausstellung sind die beiden Selbstporträts von Alexandru Satmari, dem Ehemann von Ortansa Satmari, der Schwester von Cecilia Cuțescu-Storck. Jedes der ausgestellten Werke kann als eigenständiges Dokument betrachtet werden, das sowohl die Geschichte des Schöpfers als auch die des Dargestellten trägt. Wir laden Sie daher ein, jedes einzelne Werk in dieser Ausstellung zu entdecken“.