Junges Festival in Hermannstadt: Bindeglied zwischen Generationen
Das Junge Festival in Hermannstadt setzt sich zum Ziel, einen Dialog der Generationen zu schaffen. Die Festspiele setzen zudem den Fokus auf den 30. Jahrestag der antikommunistischen Revolution und der Wende in Rumänien.
Corina Sabău, 06.11.2019, 18:00
Die berühmte Sängerin und Darstellerin Margareta Pâslaru ist Ehrengast des 5. Jungen Festivals (rum. Festivalul Tânăr) in Sibiu (Hermannstadt), das am 1. November mit der Vorführung des Kinderfilms Veronica“ am Theater Gong eröffnet wurde. Der in Rumänien berühmte Streifen Veronica“ ist von den Fabeln von La Fontaine inspiriert. Die Produktion in der Regie von Elisabeta Bostan aus dem Jahr 1972 eröffnete die Festspiele im mittelrumänischen Sibiu (Hermannstadt), die den Kindern und Teenagern ein besonderes Programm widmen. Ziel der Festspiele ist es, das Interesse des jungen Publikums für das dramatische Theater zu wecken.
Auf dem Programm stehen über 40 Aufführungen und Veranstaltungen. Der Intendant des Festivals sagte, die Veranstaltung entstand aus dem Wunsch der Organisatoren, ein möglichst breites Publikum zu erreichen:
Dieses Festival bringt so viel Freude nach Hermannstadt, eine Stadt, die den Geist der Jugend feiert. Wir haben dieses Festival ins Leben gerufen, um ein neues Publikum zu erreichen. Bei diesem Festival möchten wir zudem Aufführungen auf die Bühne bringen, die in Rumänien noch als neu gelten, und später möchten wir solche Aufführungen ins Programm einfügen. Auf dem Programm stehen dieses Jahr Veranstaltungen, die die ganze Familie zusammenbringen — von Kindern und Teenagern bis zu Großeltern. Wir versuchen somit, einen Dialog der Generationen zu schaffen. Dieser Vorschlag, auch Aufführungen für sechs Monate alte Babys auf die Bühne zu bringen und Workshops für Kinder und Eltern zu organisieren, kam sehr gut an.“
Die den Kindern gewidmete Sektion bringt zwei Aufführungen auf die Bühne des Theaters Gong, die die Kunst der Animation und die Technik einiger der besten Puppendarsteller Rumäniens feiern. Eine der Aufführungen ist eine Produktion des Puppentheaters Puck“ aus Cluj (Klausenburg), Alfonso und die Hexe“, in der Regie von Decebal Marin. Der Intendant der Festspiele, Adrian Tibu, kommt zu Wort mit Einzelheiten:
Den argentinischen Darsteller Luciano Rosso, der zum ersten Mal nach Rumänien kommt, sollte man auf gar keinen Fall verpassen. Er ist unter Teenagern sehr beliebt, und das ist auch seinen Videos auf Youtube zu verdanken, die zehntausendfach aufgerufen werden. Bei unserem Festival in Sibiu bringt er die Aufführung »Furor« auf die Bühne, eine Performance, die der Künstler den Teenagern widmet, die mit dem Scheitern in der falschen Art und Weise umgehen. Wir versuchen zudem, einen Dialog zwischen den rumänischen und ausländischen Künstlern zu schaffen, wir haben auch das Ensemble »Las Turroneras« aus Madrid zu Gast. Die Schriftstellerin Lavinia Branişte ist auch dabei und das diesjährige Festival setzt den Fokus auf den 30. Jahrestag der antikommunistischen Revolution und der Wende in Rumänien. Wir schlagen fünf Aufführungen vor, die die Neunziger als Übergangszeit und die Zeit vor der Wende thematisieren.“