Internationale Buchmessen: rumänische Schriftsteller im Rampenlicht
Ende März hat Rumänien eine starke Präsenz auf zwei der wichtigsten Buchmessen Europas gezeigt: London Book Fair und Salon du Livre.
Corina Sabău, 27.03.2019, 18:00
Die Gewinner des Literaturpreises der Europäischen Union, Ioana Pârvulescu und Claudiu Florian, sowie Gabriela Adameşteanu, Matei Vişniec und der Theaterkritiker Georges Banu zählten zu den Gästen des Rumänischen Kulturinstituts auf den besagten Buchmessen. Die Veranstaltungen erfreuten sich einer guten Resonanz beim Publikum.
Rumänien hat sich an der 48. Londoner Buchmesse, die vom 12.–14. März stattfand, bereits zum 12. Mal beteiligt. Unter dem Motto Rumänische Literatur, eine europäische Odyssee“ stellte das Rumänische Kulturinstitut zwei Schriftsteller in den Vordergrund, die den Literaturpreis der Europäischen Union erhalten haben: Ioana Pârvulescu und Claudiu Florian. Die Schriftstellerin Ioana Pârvulescu über die Veranstaltung:
Rumänien ist in der Tat Teil der Odyssee der europäischen Literatur, ist Teil der DNA der europäischen Literatur, das habe ich mehrmals betont. Am Gespräch, das auf der Londoner Buchmesse stattfand, hat sich auch ein rumänischer Schriftsteller beteiligt, den ich sehr schätze, Claudiu Florian. Er wurde mit dem europäischen Literaturpreis 2016 ausgezeichnet. Das Gespräch wurde von der ehemaligen BBC-Journalistin und Direktorin des Literaturhauses Europa, Rosie Goldsmith, moderiert. Rosie Goldsmith hat immer ein ganz großes Interesse für die rumänische Literatur gezeigt. Die Veranstaltung fand beim Rumänischen Kulturinstitut in London statt, wir hofften auf ein zahlreiches Erscheinen und das ist trotz des regnerischen Wetters auch passiert. Das Gespräch war sehr lebendig, wir haben so viele Fragen vom Publikum erhalten, die Diskussion hatte eine ganz gute Resonanz. Das Interesse für die rumänische Literatur in Europa ist deutlich gewachsen, die Europäer möchten mehr über die rumänische Literatur wissen.“
Am Gespräch nahm auch der britische Autor Paul Bailey teil, der ebenfalls eine hohe Affinität zur rumänischen Literatur hat. Thema des Gesprächs war die Literatur, die über die geographischen Grenzen hinausgeht. Im Anschluss fand eine Lesung aus den Romanen von Ioana Pârvulescu und Claudiu Florian statt: Das Leben beginnt am Freitag“ bzw. Zweieinhalb Störche. Eine Kindheit in Siebenbürgen“.
Unter dem Motto 2019 — L’année de la Roumanie en Europe / Das Jahr Rumäniens in Europa“ beteiligte sich das Rumänische Kulturinstitut vom 15. bis 18. März an der Buchmesse in Paris mit über 20 Buchvorstellungen, Gesprächen zum Thema Literaturübersetzungen und das Verhältnis zwischen den bildenden Künsten und Literatur. Das Rumänische Kulturinstitut stellte dem französischen Publikum einige Schriftsteller vor, deren Werke sich einer guten Resonanz in der französischen Fachpresse und einer großen Beliebtheit bei den Lesern erfreuen: Gabriela Adameşteanu, George Banu, Ioana Pârvulescu, Matei Vişniec und Adriana Babeţi. Die Schriftstellerin Ioana Pârvulescu kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten über eines der Rundtischgespräche, das auf dem Programm des Rumänischen Kulturinstituts beim Salon du Livre stand:
Der Stand des Rumänischen Kulturinstituts lag auf der Buchmesse sehr nah am Stand der Europäischen Union, wo viele Infos über den EU-Literaturpreis und über Rumänien zu finden waren. Bei diesem Gespräch haben wir das Verhältnis zwischen Gegenwart und Vergangenheit in den Vordergrund gebracht. Die erste Frage der Journalistin Cristina Hermeziu war, wie wir nach Paris gelangt sind. In den Achtzigern und Neunzigern durfte man bekanntlich nicht ausreisen, die Grenzen waren für die Bürger des kommunistischen Rumäniens abgeriegelt; die ersten, die es doch über die Grenzen hinaus geschafft haben, waren unsere Bücher. Im Anschluss befassten wir uns mit rein literarischen Themen, dabei stand die Persönlichkeit der Schriftstellerin und Literaturkritikerin Monica Lovinescu im Mittelpunkt der Diskussion als heroische Figur der rumänischen Literatur.“
Beim Stand des Rumänischen Kulturinstituts im Salon du Livre wurden auch die Werke rumänischer Autoren vorgestellt, die mit der Finanzierung des Nationalen Buchzentrums ins Französische übersetzt und im Vorjahr in französischen Verlagen erschienen sind.