Fotoausstellung beim Theaterfestival „Interferenzen“ in Klausenburg
Das Internationale Theaterfestival Interferenţe“ (Interferenzen) findet im rumänischen Klausenburg (Cluj) statt. Das Festival bringt Theateraufführungen und Ausstellungen zum Thema Mărturiile corpului“ – Die Kundgaben des Körpers“ zusammen.
Luana Pleşea, 02.12.2014, 19:16
Das Internationale Theaterfestival Interferenţe“ (Interferenzen) findet im rumänischen Klausenburg (Cluj) statt. Das Festival bringt Theateraufführungen und Ausstellungen zum Thema Mărturiile corpului“ — Die Kundgaben des Körpers“ zusammen.
Eine erste Ausstellung findet im Kunstmuseum in Cluj (Klausenburg) statt. Hören wir weiter den Museumsdirektor Călin Stegerean:
Ich freue mich, dass Gabor Tompa, der Organisator des Festivals, auch die Organisierung dieser Ausstellung übenommen hat, die das Interesse des Publikums erwachen soll. Alle Werke, die hier ausgestellt sind, gehören dem Kunstmuseum. Ich glaube, sie sind der Ausdruck der Multikulturalität. Diese Kulturen beeinflussen sich gegenseitig. Wir sind ein kleines Team, trotzdem haben wir qualitätsvolle Veranstaltungen geboten. Das Kunstmuseum in Klausenburg ist zu einem der aktivsten, dynamischsten und geschätzten Museen in Rumänien geworden.“
Der Regisseur Gabor Tompa, Direktor des Festivals und Leiter des Ungarischen Staatstheaters in Klausenburg, erklärte, die Auswahl der Werke sei persönlich und weltlich und wolle keine ästhetisch-kritische Kriterien aufzwingen:
Wer im Bereich Theater arbeitet, ist von der Bildhauerkunst, von den Malereien beeinflusst. Es gibt keine Bildhauerei, die außerhalb eines Raumkontextes interpretiert werden kann. Das hat mich künstlich inspiriert. Es interessiert mich, wie eine Statue, die aus einem bestimmten Raumkontext genommen wurde, eine andere Bedeutung erhält und eine dramatische Beziehung mit dem Rest der Werke und sogar dem Publikum beginnt. Ich habe versucht, eine Art Installation zu schaffen, indem ich allerlei Werke vermischt habe. Ich glaube, die Themen, die mich bewusst oder unbewusst beschäftigen, wurden, erst nachdem ich die Werke ausgewählt habe, bekannt. Ich habe Werke entdeckt, die sich um Themen entwickeln wie Leiden, klassischer Körper, gesunder Körper, Adam und Eva, Einsamkeit in der Familie, Mutterschaft, ein Thema, das nicht weggelassen werden kann, wenn wir über die Kundgaben des Körpers sprechen, und Kreuzigung, die an Erlösung gebunden ist. Keine Geschichte des menschlichen Körpers kann unabhängig von der Hoffnung auf Wiedergeburt, auf unsere Erlösung, betrachtet werden. Ohne diese Erlösung wäre alles sinnlos.“
Das Foyer des Ungarischen Staatstheaters in Klausenburg beherbergt die Ausstellungen der Künstler, die das Festival lieben. Es ist eine Art Tradition geworden. Bei den vergangenen Festivals konnte das Publikum Ausstellungen des Bühnenbildners Helmut Sturmer und des Komponisten Vasile Şirli bewundern. Die Fotografin Mihaela Marin präsentiert in diesem Jahr Theaterfotos unter dem Titel Corpul ca un dar“ (Der Körper als Gabe“). Theaterkritiker George Banu dazu:
Ich bin der Meinung, dass es um eine vielfältige Ausstellung geht. Meistens zeigen die Fotografen das Image eines exzessiven Körpers, eines grotowskischen, choreographischen Körpers. Diesmal sehen wir Bilder eines Körpers in Ekstase, aber auch materielle Bilder des Körpers. Die Vielfalt der Vorschläge, mit denen Mihaela Marin kommt, stimmt mit der von Gabor Tompa vorgeschlagenen Idee überein, und zwar: keine Einzelassuage des Körpers, sondern Bekundungen des Körpers. Es sind ganz subjektive Fotos. Wir erkennen die Wahl des Fotografen einerseits und das fotografierte Werk andererseits.“
Die Ausstellung enthält ein paar wertvolle Fotos, die von Mihaela Marin in den letzten vier Jahren aufgenommen wurden. Mihaela Marin dazu:
Das Thema hat Vieles anzubieten, besonders für Theaterfotografie, die im allgemeinen Bewegung, Mimik und Gestik ist. Das einzige Problem war, nur ein paar Fotos auszuwählen. Ich habe mich bemüht, jene Fotos auszuwählen, die eine Beziehung zum Festival haben. Es gibt Bilder, die ich vor vier und vor zwei Jahren beim Theaterfestival geschossen habe. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass ich die Gelegenheit hatte, sie zeigen zu können. Weitere Fotos haben das Ungarische Staatstheater im Vordergrund. Ich bin überzeugt, dass sie auch den Schauspielern gefallen haben. Sie sind eine sehr begabte Theatergruppe.“